Kapitel 2 - -

[SIZE=25]Kapitel 2[/SIZE]

[SIZE=12] „Meine Damen, meine Herren! Ich habe Sie alle zu dieser Party eingeladen, um mit Ihnen einen großen Durchbruch bei meinen Forschungen zu feiern. Ich kann Ihnen leider nicht genau sagen, worum es sich handelt. Nur so viel: Sollten alle weiteren Forschungen die Ergebnisse, die wir uns von ihnen erhoffen, bringen, dann brauchen Sie in ein paar Jahren kein Auto mehr. Sie können dann mit einer bisher unmöglichen Entwicklung fast ohne Zeitverlust reisen! Das stellt, wie Sie sich denken können, einen großen Durchbruch im Transport­wesen dar. Ich möchte Sie nun nicht weiter mit meinem Zukunfts­geschwafel belästigen und wünsche Ihnen einen angenehmen Abend!“ Gelächter mischte sich in den Applaus, als Kain seine Rede vor allen geladenen Gästen, hauptsächlich Verwandte und Freunde der Familie, auf diese Art beendete. Kaum hatte Kain das Podium verlassen, bestürmte ihn ein älterer, dicklicher Herr mit auffallend großem Schnurrbart: „Herzlichen Glückwunsch, mein Sohn.“ Kains Vater klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Ich bin wirklich stolz auf dich und freue mich, dass wenigstens einer meiner Söhne es zu etwas Erfolgreichem gebracht hat.“ Bei diesen Worten schweifte sein Blick zu einem schlaksigen, blassen und ausgemergelt aussehenden jungen Mann, ungefähr in Kains Alter. „Ach Paps, schau mal, Abel hatte eine Menge Pech. Dass er jetzt hin und wieder ein Glas zu viel trinkt, musst du verstehen. Außerdem solltest du dir nicht all zu viele Sorgen machen, ich bin mir sicher, dass er bald wieder auf die Beine kommt“, versuchte Kain seinen Vater zu beruhigen. „Ich weiß doch, dass er verbittert und enttäuscht ist, aber wie lange will er sich noch hängen lassen? Er versinkt in Selbstmitleid und ich habe das Gefühl, dass er, wenn er nicht vom Alkohol ablässt, da nie wieder rauskommt“, erklärte der Senior. Eigentlich mochte Kain seinen Bruder gerne, aber in letzter Zeit hatte er sich sehr verändert. Nichts war mehr zu sehen von der Lebensfreude und Energie, die er früher gezeigt hatte. Und das alles nur, weil er seit einem halben Jahr arbeitslos war, was wiederum daher kam, dass er mehrere Experimente bei seinem letzten Arbeitgeber in einem Wutanfall zerstört hatte. Seine Eltern hatten den Schaden bezahlt, aber Abels früherer Arbeitgeber hatte ihn überall angeschwärzt, sodass er keine Arbeit mehr finden konnte. Glücklicherweise klingelte in diesem Moment Emmersons Motorroller-Handy, sodass er den Gedanken an seinen Bruder verdrängte. „Guten Abend, Professor Emmerson, hier ist Professor Hermsey! Sie müssen so schnell wie möglich kommen!“ - _ „Ich muss gar nichts!“, knurrte Emmerson. Er konnte es nicht ausstehen, wenn Leute versuchten, ihm Befehle zu erteilen, auch wenn es keine Absicht war. „Äh, natürlich nicht, aber was ich sagen wollte, Sie sollten doch besser kommen. Im Keller ist der Notgenerator ausgefallen und davor ist der Strom ausgefallen, wir wollten Hilfe rufen, aber die Feuerwehr meinte, sie könne frühestens in dreieinhalb Stunden hier sein und na ja, also vielleicht wollen Sie selbst kommen?“, endete Hermsey etwas lahm. „Ja, ich komme sofort, aber wie schlimm ist der Schaden? Können wir das selbst in Ordnung bringen, ohne Feuerwehr?“, fragte Emmerson. Er wollte alles ohne großes Aufsehen über die Bühne bringen, sodass er keine Angst haben musste, dass ein anderes Unternehmen davon etwas mitbekam. „Nun, vielleicht schon! Sehen Sie, außer mir und dem Sicherheitsdienst ist niemand hier. Und um den Generator wieder funktionsfähig zu bekommen, bräuchten wir mindestens ein Paar starke Hände, die jemandem gehören sollten, der sich mit Elektronik auskennt.“ – „Aber ist Mister Elliot nicht da?“ Emmerson war davon ausgegangen, dass Elliot, der Elektromechaniker, der wie zwei andere für diesen Fall eingestellt worden war, keine Möglichkeit sah, den Generator zu reparieren. „Nein, Sir. Der ist doch vorgestern in Rente gegangen und der Ersatz für ihn soll nächsten Montag anfangen.“ – „Mist! Okay, ich komme sofort und ich versuche meinen Bruder mitzuschleifen. Der kennt sich mit so was aus!“ – „Gut, aber beeilen Sie sich!“[/SIZE]