Kopf vs. Zähne! Oder aber: Die Zahnbürste -
Alles fing an, als man mich kaufte. Ich stand in einem Regal neben vielen anderen Zahnbürsten. Was machte ich denn hier? Ich hatte keine Ahnung. Deshalb fragte ich einfach mal eine Haarbürste, die mir gegenüber saß. „Hey! Du da! Haarbürste!“, rief ich ihr zu. Die Haarbürste wandte ihren stacheligen Kopf mir zu. „Was ist denn los?“ „Was mache ich hier?“ „Du wartest, bis du abgeholt und gequält wirst!“, sagte die Haarbürste bitter. Ich verstand nicht recht, was sie damit meinte. Abgeholt und gequält werden? Hä?! Doch schon bald merkte ich, was die Haarbürste gemeint hatte. Jemand packte mich und legte mich in einen Einkaufswagen. „Hallo!“, sagte ein großes Stück Käse und lachte. „Auch schon da?“ „Was passiert jetzt mit uns?! Wir werden gequält! Oh mein Gott… HILFE!“, sagte ich panisch und sah mich um. Ein paar Kirschen unterhielten sich mit einem roten Lippenstift und schienen sich köstlich zu amüsieren. Ich verstand die Welt nicht mehr. „Keine Panik auf der Titanic!“, sagte der Käse locker. „Wir gehen in eine neue Welt! Ins Paradies, Zahnbürstchen! Du gehst in ein Ort namens „Badezimmer“. Dort wirst du eine Weile bleiben müssen, fürchte ich, bis man dich wegwirft. Und ich gehe an einen Ort namens „Kühlschrank“. Und ja… Was dann passiert, das willst du gar nicht wissen. Ich will dir keine Angst machen. Aber sieh es positiv! Wir sind beliebt! Die Menschen lieben uns, sonst würden sie uns ja nicht kaufen!“, erklärte mir der Käse und lachte schließlich. „Es bringt nichts, wenn wir voller Panik sind. Genießen wir das Leben, solange wir noch können.“ Ich erschrak. „Badezimmer“? Und der Käse hatte Recht: Ich war hier anscheinend in einem „Badezimmer“. Es sah zumindest so aus: Eine große Badewanne und ein Klo befanden sich hier drin. Diese Sachen kannte ich alle aus dem großen Einkaufszentrum. Ich stand in einem Glas und wartete darauf, dass etwas passierte. Und es passierte etwas! Ein Mann betrat das Badezimmer! Er war bereits in seinem Pyjama und kam nun auf mich zu. „Jetzt geht’s uns an den Kragen, Alter!“, murmelte eine kleine Tube, die ebenfalls in einem Glas stand. Ich erkannte, dass sie eine Zahnpasta war. Oh ja, auch die kannte ich aus meinem Heimatort… Der Mann packte mich und die Zahnpasta. Er riss der Zahnpasta ihren Deckel ab und drückte ihre Pasta auf mein Gesicht. Mein Gott war das widerlich! Die Zahnpasta hatte laut geschrieen, doch für sie war es nun bereits vorbei: Sie stand im Glas und erholte sich bereits. Doch für mich begann der Schmerz erst: Der Mann steckte mich in seinen Mund – ich dachte, er wollte mich fressen – doch er rieb nur mein Gesicht an seinen Zähnen. Dieser Schmerz… Meine armen Borsten! Nach unendlich scheinenden Minuten wurde ich schließlich unter einen kalten Wasserstrahl gehoben. Ich drohte, zu ertrinken! Dann war endlich alles vorbei. Man stellte mich wieder ins Glas neben die Zahnpasta. „Hey, Alter! Das war echt schrecklich…“, murmelte sie und seufzte. „Morgen früh kommt er wieder. Bis dahin sollten wir besser nicht so oft daran denken.“ Das war schockierend… Einfach schlimm, was der mit uns gemacht hatte. Ich hörte auf den Rat der Zahnpasta und plauderte ein wenig mit ihr. Doch insgeheim hatte ich bereits wieder Panik…