Hokey, Gryffindor -
Die Reisen der Pimpinella Pim „Gott sei Dank, ich lebe noch!“, sagte Pimpinella, als sie den Boden von Dunedin, Neuseeland unter ihren Füßen spürte. „Das mache ich nie wieder. Trotzdem danke, dass Sie mich mitgenommen haben.“ Sie schüttelte dem Piloten und dem Arzt die Hand und ging erst einmal in ein Café, um mit meinem Kaffee Lebensgeister wieder zu wecken und das Zittern zu unterbinden. Neuseeland war die vorletzte Station ihrer Weltreiseliste. Pimpinella blätterte ihr Tagebuch durch und las einige Einträge. Schmunzelnd suchte sie nach einem Stift und schrieb auf die erste freie Seite: Ich bin gerade in Dunedin angekommen und genieße einen richtig guten, heißen Kaffee. Nach der Tour brauchte ich den unbedingt. In Alice Springs habe ich nur eine Möglichkeit gefunden, meine Reise fortzusetzen. Ich entdeckte einen kleinen Flughafen, von dem Ärzte ins Outback fliegen. Einer von ihnen hatte einen freien Tag und wollte ebenfalls nach Dunedin. Er hat mich hierher mitgenommen. Eigentlich hatte ich nach der Erfahrung in einem Muggelflugzeug in der Touristenklasse das Gefühl, mich könnte nichts mehr schocken, aber das heute war einfach zu viel. *=-O* Ich muss zugeben, ich habe auch zugesagt, ohne das Flugzeug gesehen zu haben. Es war ein Viersitzer – ein verdammt klappriger um genau zu sein. Ich hätte nie gedacht, dass das Ding überhaupt noch fliegt. Als der Pilot mir versicherte, dass alles in Ordnung war, stieg ich ein und wir flogen los. Es wurde der schlimmste Flug meines Lebens und ich werde nie, aber auch wirklich nie wieder mit so einem Ding reisen. Dann nutze ich künftig lieber meinem Besen! Zuerst einmal habe ich jedes Luftloch gemerkt. Das kleine Flugzeug ist da anfälliger als ein großer Linienflieger und schaukelte daher ständig. Teilweise kam ich mir so vor, als würde die Luft nur noch aus Löchern bestehen. Dann waren die Kurven einfach grausig. Einmal hatte ich das Gefühl, wenn ich die Hand ausstrecke, dann könnte ich die Häuser berühren. Das war nicht witzig, kann ich dir sagen. Ich habe über dem Wasser eigentlich nur noch gebetet, damit wir nicht abstürzen. Ich glaube sogar, dass mir der eine oder andere Zauberspruch durch den Kopf ging, der das ganze dann noch zu einem guten Ende gebracht hat. Ich glaube, ich habe beim Aussteigen die eine und andere neue Schraube an bestimmten Stellen gesehen. Nun werde ich mir erst einmal Dunedin anschauen. Es soll ja die zweitgrößte Stadt der Südinsel sein und übersetzt „Stadt auf dem Hügel“ heißen. So bezahlte Pimpinella ihren Kaffee und machte sich auf den Weg. Uff, nun bin ich geschafft. Zehn Stunden Stadtbesichtigung sind echt schon anstrengend. Doch die Stadt war einfach gigantisch. Ich hab das Gebäude besichtigt, in dem die erste täglich erscheinen Zeitung gedruckt wurde. Sie besteht schon seit dem 15. November 1861 und es war einfach genial, die alten „Druckmaschinen“ zu sehen. Ich habe mich schon lange gefragt, wie die Muggel ohne Zauberei klarkommen, aber es ist fantastisch zu sehen, was sie mit – sie nennen es „Technik“ schaffen. Was ich aber noch bewundernswerter fand, war die Baldwin Street. Die ist mit 35 Prozent die steilste Straße der Welt, wie mir ein stolzer Anwohner erklärte. Einmal im Jahr gibt es hier auch ein Rennen. Inlineskater – was auch immer das sind – fahren erst hoch und dann wieder runter. Ebenso verwirrend wie die Skater fand ich das Rennen, von dem mir der Anwohner auch Fotos zeigte. Mit Bewegung wären die vielleicht angenehmer, aber ich habe ja gute Vorstellungskraft. Da lassen die Bewohner dann einmal im Jahr Kekse hinunter rollen und der Gewinner erhält einen Preis. Schon komisch, was die Muggel so in ihrer Freizeit veranstalten. Danach war ich noch in dem Schloss „Larnach Castle“- erbaut 1871. Ich bin da ja eigentlich nur hingegangen, weil man mir einen fantastischen Blick über Otago Hafen versprochen hat und ich muss sagen, sie haben nicht zu viel versprochen. Von dort hat man wirklich einen faszinierenden Rundumblick über den Hafen, den Pazifik und der Halbinsel. Ich hätte dort Stunden verbringen können, aber plötzlich spürte ich Nässe im Nacken und fuhr erschrocken herum. Ich wollte gerade lauthals schimpfen, als ich in zwei nervöse Augen sah. Hinter mir stand ein aufgeregter Mann mit einem kleinen Kind auf dem Arm, das seinen Saft geradewegs über mich gekippt hat. Er entschuldigte sich mit vielen Worten, nur leider nutze mir das gar nicht. Also ging ich doch ins Schloss, einer Industrievilla, die hoffentlich auch über Toiletten verfügt, um mir das Elend anzusehen. Der Mann folgte mir, obwohl ich ihm versicherte, dass er daran eh nichts ändern könnte und ich nicht nachtragend wäre. Kleinen Kindern passiert so etwas nun mal. Ich erreichte die Toilette und erblickte einen tiefroten Fleck, der mich durch den Spiegel anzuspringen schien. „Na toll, auch noch Kirschsaft oder so etwas Ähnliches“, dachte ich mir und merkte, dass ich nicht alleine war. Nein, hier konnte ich auf gar keinen Fall zaubern. Trotzdem ich musste irgendwas machen. Das T-Shirt triefte und die Temperaturen waren viel zu hoch für einen Pullover. Plötzlich hörte ich von draußen die Stimme eben jenes Mannes, dessen Kind mich in diese Lage gebracht habe. Ich öffnete die Tür und sah einem nun fast strahlenden Mann entgegen. Er streckte mir ein Stoff entgegen und meinte, dass es passen müsste. Tja, da besaß ich nun mein erstes T-Shirt-Souvenir, denn er hat mir eines aus dem Shop von der Burg besorgt - und es passte tatsächlich wie angegossen. Einen Blick dafür hatte er ja, wie ich neidvoll anerkennen musste. Ich bedankte mich und wollte wieder ziehen, zur Entschädigung bekam ich noch einen Kaffee und ein Stück Kuchen, was mir bei weitem nicht annähernd so gut schmeckte wie zu Hause, obwohl es vom Namen her der gleiche Kuchen war. Ich ließ mir allerdings nichts anmerken und aß brav auf. Danach verabschiedete ich mich und ging weiter auf Entdeckungstour. Ein braunes Schild aus Holz sprang mir ins Auge, welches mich zur Cadburyworld führte und ich dachte, ich lande im Paradies. Hierbei handelte es sich nämlich um eine Schokoladenfabrik und es war einfach herrlich. Da fühlte ich mich wie ein kleines Kind und naschte von vielen Bergen. Traumhaft. Nach dem Stück Kuchen hätte ich zwar vorsichtig sein sollen, aber es sah einfach zu verlockend aus und im Gegensatz zum Kuchen schmeckte das hier auch um Längen besser. Ich habe auch jede Menge mitgenommen. Man, war mein Rucksack schwer. Und so voll. Eigentlich wollte ich ja noch viel mehr ansehen und einkaufen, da ich ja außer Naschkram noch was vernünftiges brauchte, doch als ich den Rucksack auf dem Rücken hatte, entschloss ich mich, mir eine Pizzaria zu suchen. Ich war das Gewicht gar nicht gewohnt, aber ich konnte die Sachen ja auch nicht verhexen. So schleppte ich mich in mein Zimmer zurück und war froh, den Rucksack absetzen zu dürfen. Meinen Magen knurrte, daher machte ich mich noch einmal auf den Weg und fand ein nettes, kleines lauschiges Restaurant, in dem ich mir den Bauch vollschlug. Wieder zurück auf meinem Zimmer – vollgefuttert und total müde – ließ ich den Tag noch einmal Revue passieren. Morgen mach ich mich auf den Weg zum Milford Sound. Hoffentlich ist es dort genauso schön, wie es hier in vielen Prospekten angepriesen wird. Als Pimpinella am nächsten Morgen erwachte, sah sie eine dicke Wand am Himmel. „Ach nein, jetzt ist es auch noch neblig. Hoffentlich ist es am Fjord nicht so“, dachte sie beim Packen ihrer Sachen. „Doch vorher werde ich mir noch etwas aus der Cadburyworld holen. Die Sachen schmeck einfach zu gut.“ Sie blickte in den von Süßigkeitspapier gefüllten Mülleimer neben dem Bett. Als sie alles zusammen hatte, verließ die das Zimmer und machte sich auf den Weg in ein neues Abenteuer. Ich liege gerade in einem Bett in Queenstown, einer Stadt, die in der Nähe vom Milford Sound liegt. Ach, was war das wieder für ein Tag? Nach dem Frühstück habe ich noch einmal die Schokoladenfabrik besucht. Mensch, ich hätte in den Kesseln dort baden können, aber nun gut – mit einem gut gefüllten Rucksack machte ich mich auf den Weg zum Milford Sound, einem Fjord auf der Südinsel Neuseelands. Ich war wegen des vorherrschenden Nebels überhaupt nicht begeistert, dass ich heute in die Natur gehen wollte. Als ich im Fjord-Nationalpark ankam, wartete schon eine kleine Gruppe auf eine Bootsfahrt, der ich mich anschließen konnte. Der Mann, der uns durch den Fjord begleitete, erzählte, dass dieser zum Weltnaturerbe gehören. Was die Muggel bloß immer alles erfinden. *lach* Einer Frau wurde schon nach ein paar Minuten schlecht und sie musste sich an der Reling festhalten. Ihr Mann versuchte noch, ihr gut zu zureden, doch das funktionierte nicht richtig. So mussten wir zurück und die beiden absetzen. Als wir wieder unterwegs waren, fing es an zu regnen, doch der Führer meinte, es ist eine der regenreichsten Gegend der Erde. Allerdings ich muss sagen, dass genau das diesen Ort so geheimnisvoll macht – der umspielende Nebel an den Bergen, das dunkle Nass unter dem Boot und das Glück ein paar Robben und Delphine sehen zu können. Milford Sound kommt aus dem Walisischen. Muggel sind schon seltsam. Warum nehmen die immer Worte aus einer anderen Sprachkultur? Dabei klingt ‚Piopiotahi‘ aus der Sprache der Maori doch auch ganz toll. Na ja, egal…Also der Piopiotahi entstand durch die Eiszeit und den darin vorkommenden Gletscherbewegungen. Es ist fantastisch, was die Natur leisten kann. Fünfzehn Kilometer lang und mit hohen Felswänden umgeben – einfach einzigartig. Der höchste Berg ist 16quetsch Meter hoch und endet in einem gigantischen Wasserfall. ‚Bowne Falls‘ heißt der und das Wasser fällt aus knapp 850 Metern herunter. Natürlich fuhr das Boot ziemlich dicht heran und der Kapitän ließ sich den Spaß nicht nehmen, die Leute nass zu machen. Eigentlich ziemlich sinnlos, weil es regnete…Aber so sind Muggel nun einmal. Ein seltsames Völkchen kann ich nur sagen. Ich hatte Glück, denn ich habe vor der Abfahrt noch einen unbeobachteten Moment genutzt, um meine Kleidung wasserabweisend zu machen. Und wie gut. Ich sah einen kleinen Jungen, der dem Wasserfall gerne ganz nah sein wollte und nun wohl bis auf die Knochen nass war. Jedenfalls quietschen seine Gummistiefel beim gehen. *gg* und seine Mutter zieht ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter *was für ein Wortspiel – lach*, denn sie haben wohl keine Wechselsachen mit. Jedenfalls meckerte sie die ganze Zeit mit ihrem Mann, weil er ihr verboten hat, Sachen mit einzupacken. Auch ihre Frisur ist platt und durchnässt. Man könnte meinen, sie sei ein Pudel – ein begossener um genau zu sein. Ach hätte ich nur laut lachen können, so musste ich diesen Anblick im Stillen genießen, aber jedes Mal, wenn ich das hier lesen werde, werde ich das Bild vor mir sehen und in schallendes Gelächter ausbrechen. Nach dieser Bootstour, die meinen Mitreisenden genauso gefiel, machte ich noch eine Entdeckung, die mir ein packendes Ende des so herrlichen Tages bot. Ich bin in den ‚Milford Deep‘ gegangen – einem Unterwasserobservatorium. Erst glaubte ich, dass die Muggel doch lügen müssen. Korallen hier?! Das geht gar nicht. Ich trat ein und sah die schwarzen Korallen. Ich glaub, da muss ich später noch einmal hin. Mensch, was für ein Schauspiel. *gähn* Ich glaub, ich leg mich hin. Ich bin total müde. Frische Luft ist einfach anstrengend. *gg* Morgen werde ich wohl in die ‚Waitomo Caves‘ gehen. Dafür muss ich auf die Nordinsel. Wie komm ich denn dahin? Busfahren? Das kostet mich dann einen ganzen Tag. *überleg* Oder fliege ich? *Angst* Nein, ich glaube, bevor ich noch einmal mit einem Flugzeug fliege, gehe ich lieber zu Fuß. Aber ich könnte… *nachdenk* Ich könnte ja auch Apparieren. Nur will ich das? Dann geht das Feeling verloren! Na mal sehen, wie mir morgen ist. Pimpinella saß auf ihrem „neuen“ Bett und rieb sich den Bauch von dem herrlichen Abendessen. So, ich bin nun in Te Kuiti. Mitten in der Pampa *=)* Es ist der Ort, der in der Nähe der Caves liegt, die ich ja so gerne besichtigen möchte. Beim Aufwachen dachte ich daran, meine Eltern anzurufen und zu fragen, ob es hier Zauberergebiete gibt, damit ich Apparieren konnte. Also packte ich wieder zusammen – ich liebe Rucksackreisen, hab ich das schon erwähnt? – und ging in die Empfangshalle des Backpacker-Hotels. Dort hörte ich, wie drei junge Herren diskutierten, wie sie die Nordinsel erreichen konnten. Sie wollten mit dem Zug nach Wellington, brauchten für das Gruppenticket allerdings noch eine Person, also bot ich mich an. Sie musterten mich erst, nahmen mein Angebot dann doch an. So machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Bahnhof. Ich war gespannt, wie die Muggel über das Wasser kommen und was in dem Zug alles so passieren wird. Als wir einstiegen und losfuhren, sah ich, dass die Reise vier Stunden dauern wird. Ganz schön lange, fand ich. Doch zu meinem Glück muss ich gestehen, dass die Fahrt ziemlich schnell vorüber ging. Einer der Jungen fragte mich mit einem überheblichen Lächeln, ob ich nicht Schach spielen möchte. Klar wollte ich – im Zauberschach bin ich eine der besten meines Jahrganges gewesen. Das muss er ja nicht wissen. Sein Lachen wird ihm jedenfalls noch vergehen, sagte ich mir. Dann fiel mir ein – zum Glück noch rechtzeitig, dass ich die Figuren ja selbst bewegen muss. *lach* Es war auch mal wieder ganz angenehm, mit Figuren zu spielen, die nicht dauern dazwischen quatschen, auch wenn ich daran mittlerweile gewöhnt bin und mir aus Spaß gerne die Figuren von anderen ausleihe, um meine Technik zu verbessern. Nach fünf gewonnenen Spielen wurde mir das zu langweilig, denn wir hatten gerade einmal eine knappe Stunde Fahrzeit hinter uns gebracht. Der Typ hatte einfach keine Ahnung vom Schach spielen. Seine Kollegen wohl auch nicht, denn er schien schon der Beste zu sein. Ich war gelangweilt, also nahm ich mir ein Buch zur Hand. Ich glaube ja, dass der Typ immer noch richtig blas ist, denn er hat eindeutig verloren und dann auch noch gegen ein Mädchen. *=)* Na ja, als wir dann endlich in Wellington waren, verabschiedete ich mich von den dreien und suchte mir einen Bus. Ich musste noch zwei Stunden warten, bevor der nächste in Richtung Hamilton fuhr, auf dessen Weg Te Kuiti lag. Ich nutzte die Zeit, um mir Wellington ein wenig anzusehen. Gerade als ich in den Hafen einbog, sah ich ein Plakat, dass meine Aufmerksamkeit erregte. Ein Bungee-Sprung wäre jetzt genau das richtige. Ich suchte meine Geldbörse und ging in das Gebäude. Der Mann war freundlich und meinte, dass ich Glück habe, denn fünf weitere warten gerade und wollten eben gerade hochgehen. Er erklärte mir die wichtigsten Sachen, gab mir eine Erklärung zum Unterschreiben und kleidete mich ein. Wir gingen zu den anderen und erklommen das Gebäude. Oben angekommen sah ich die Plattform, von der wir hinunter springen sollten. Diese war noch einmal 5 Meter von unseren Standpunkt entfernt und befand sich unterhalb einer Brücke. Quasi sprangen wir von einer Brücke. Viel faszinierender fand ich den Blick über den Hafen. Es war herrlich die Stadt von hier oben zu betrachten. Ich war die erste, die springen durfte, denn ich war die erste, die sich akklimatisiert hatte. Die anderen zeigten doch Respekt vor der Höhe und dem Ausblick. Also trat ich vor und hörte aufmerksam zu. Wenn ich das Wasser mit den Fingern berühren wollte, sollte ich die Hände ausstrecken, normalerweise sollte mir das nicht gelingen. Na ja, meinte der Veranstalter. Ich sah hinunter und ließ mich nach vorne kippen. Was für ein geiles Gefühl. Ich kann das noch immer nicht in Worte fassen. Mit einem Besen zu fliegen ist da echt nichts gegen. Ich sah das Wasser auf mich zukommen und streckte die Hände aus. Natürlich gelang es mir, das Wasser zu berühren, dafür sorgte ich schon *;-)* Dann gab es einen Ruck und ich wurde zurückgezogen. Das Kribbeln in meinem Magen war wieder da und ich fand es toll. Noch zwei, drei Male schoss ich nach unten – dann wurde ich langsamer und wurde eingefangen. Das mach ich noch einmal. Dieses Gefühl war herrlich. Als ich im Bus saß, habe ich die Augen geschlossen. Von der Zugfahrt und dem Sprung war ich ganz müde. Hätte ich mal doch meine Eltern angerufen. Nun habe ich nur noch morgen, um die Höhlen zu besichtigen und um nach Auckland zu kommen, von wo ich zu meinem letzten Ziel starten wollte. Auf dem Flughafen von Wellington setzte sich Pimpinella in den Warteraum und nahm ihr Reisetagebuch zur Hand. Tja, ich sitze wieder in Wellington und nicht in Auckland, wie geplant. Ich habe es mir anders überlegt, denn von Wellington kannte ich wenigstens schon etwas und Auckland wäre für zwei Stunden einfach zu wenig gewesen. Tja, und ich bin wieder auf dem Flughafen. *=(* Ich sage wirklich nie wieder, ich fliege niemals mehr. *=)* Heute hatte ich ein interessantes Erlebnis. Ich bin heute zu den Waitomo Caves aufgebrochen und habe dort gegen Mittag ein blondes Mädchen getroffen, das mit mir zusammen die Höhlen besuchen sollte. In dem Boot passen eigentlich bis zu sechs Personen hinein, doch wir waren wohl zu früh. Egal, jedenfalls waren wir alleine. Warum betone ich die Haarfarbe so? Nun Tamina ist ein Metamorphmagus, wie sie mir eher ungewollt präsentierte. Wir fuhren in die Höhle hinein und die ersten Meter waren dunkeln, denn das mit dem Strom funktionierte nicht so. Als wir dann wieder im Hellen waren, waren ihre Haare Pink, die Augen dunkelbraun statt grün und ihre Nase war größer. Ich meinte zu ihr, dass sie das wieder ändern soll, da der Bootsfahrer uns am Anfang genau gemustert hat und die Nase ihre Angst deutlich zeigte. Sie nickte nur dankbar und veränderte sich in ihr ursprüngliches Äußeres. Die Höhle war ein Traum. Das blaue Licht von den durchsichtigen wurmförmigen Pilzmückenlarven war wirklich den der deutschen Glühwürmchen ähnlich. Aber auch sonst war die Höhle einfach atemberaubend. Als wir wieder draußen waren, bedankten wir uns für diese tolle Führung. Tamina fragte mich, ob ich nicht mitkommen wollte auf einen Kaffee und so sind wir mit dem Taxi – eine seltsame Fahrt – nach Hamilton gefahren. Dort kannte sie ein richtig schönes Café. Das war wirklich gemütlich und genialen Kuchen haben sie dort. Mensch, wir haben das so richtig genossen und uns verquatscht – wie Mädels nun mal so sind. Jedenfalls war es plötzlich sieben Uhr und ich hatte die Wahl – bis zehn Uhr zum Aucklander Flughafen oder nach Wellington. Da Tamina von Wellington ebenfalls auf die Inseln reisen wollte, habe ich mich entschieden mit ihr zu gehen. Also apparierten wir nach Wellington und aßen noch eine Pizza, bevor es zum Flughafen ging. Ich wollte streiken, doch Tamina meinte, dass das Gefühl, die Inseln im Flug schon einmal gesehen zu haben, dass es einfach fantastisch wäre. Ich glaube ihr, denn der Kaffee, der mir hier ja auch nie so schmecken wollte, schmeckte ebenfalls. Tja, und deswegen sitze ich hier nun in der Wartehalle und habe noch eine gute Stunde Zeit, mich auf den Moment in der kleinen Maschine vorzubereiten. Tamina rätselt gerade in einem Muggelrätsel, doch das macht sie eigentlich nur aus Spaß. Hin und wieder fragt sie mich etwas, damit ich abgelenkt werde. Die meisten wusste ich dann auch zu beantworten. Das Lustige daran ist aber, dass uns eine Frau zusah, die nur so staunte, was für Begriffe wir wussten. „Sie haben eine gute Allgemeinbildung!“, meinte sie dann schließlich. Damit schloss Pimpinella ihr Reisetagebuch. Kurz darauf wurde ihr Flug aufgerufen. Tamina packte zusammen und sie gingen gemeinsam zum Flugzeug. „Gott sei Dank, es sieht nicht klapprig aus“, sagte Pimpinella und stieg ein.