Platz 4 Abigail, Gryffindor -
1. September 1992, abends um 20:51 h Liebes Tagebuch! Ich bin in Hogwarts!! Und ich bin total glücklich. Die Zugfahrt dauerte viel zu lange und war sowieso schrecklich. Alle haben über mich gelacht (warum?) und am Ende saß ich ganz alleine in einem Abteil. In der Schule war es aber dann ganz anders. Ich habe nämlich gleich am ersten Tag eine richtig gute Freundin gefunden! Wie Daddy gesagt hat, habe ich mir nicht allzu große Sorgen über die „Probe“ gemacht. Er hatte angenommen, wir sollten vielleicht einen krummbeinigen Schniefkackler bezwingen und das sollte ja kein Problem für mich sein. Ich hatte mich sogar schon riesig gefreut, aber wir mussten dann doch nur einen langweiligen alten Hut aufsetzen. Vorher hat der uns noch ein Liedchen vorgesungen. Als ich ihn aufgesetzt habe, hat er gleich gesagt, dass ich nach Ravenclaw gehen sollte. Darüber habe ich mich so gefreut! Die Jungs an unserem Tisch haben ein bisschen gekichert, als sie meine neuesten Ohrringe (Radieschen!) gesehen haben, aber Stephanie Smith hat mir die Hand gegeben und die Radieschen gelobt. Dabei hat sie breit gegrinst und ich mochte sie sofort. Wir werden sicher beste Freundinnen sein! Die anderen Mädchen waren auch super nett und im Gemeinschaftsraum habe ich ihnen den Klitterer gezeigt und gesagt, dass Daddy der Chefredakteur ist. Ich glaube, die haben es mir zuerst gar nicht geglaubt, weil sie es so toll fanden! Wir haben dann zusammen gelacht, weil sie es scheinbar für einen Witz hielten. Die Mädels waren so witzig und so freundlich zu mir! Wir haben noch ein wenig geplaudert und als ich dich dann herausgeholt habe, haben wir noch mal alle zusammen gelacht. Steffi fand es witzig, dass ich Tagebuch schreibe, sie hat mir erzählt, dass sie es auch gemacht hat, als sie ein kleines Kind war. Da haben wir ja schon eine Gemeinsamkeit! Hier fühle ich mich wirklich wie zuhause. Ich freue mich auch schon auf morgen und auf die ersten Unterrichtsstunden zusammen mit meinen Freundinnen. Deine glückliche Luna

 [SIZE=8](Bild von Milerna Lovegood)[/SIZE]

2. September 1992, abends um 19:37h Hallo Tagebuch! Mein erster Tag in der neuen Schule ist schon vorbei! Aber heute hatte ich leider andauernd Pech. Das hat schon angefangen, als ich aufgewacht bin, da waren nämlich meine neuen Ohrringe weg. Ich habe meine Freundinnen gefragt, wo sie sind, die haben aber nur gekichert. Ich glaube fast, die haben mir etwas verheimlicht! Mensch, warum verliere ich immer mein Zeug? Peinlich… Stephanie hat dann etwas zu mir gesagt, was ich nicht ganz verstanden habe, aber es muss urkomisch gewesen sein, denn die Mädels haben sich kaputtgelacht und ich hab einfach mitgemacht. Steffi ist einfach total sympathisch, sie ist immer super lustig. Aber in Kräuterkunde ist leider etwas passiert, was ich ziemlich blöd fand. Wir sollten nämlich so langweilige Kakteen mit Fliegen füttern (das können ja sogar Muggel!) und dafür mussten wir Gruppen bilden. Ich war irgendwie übrig und als ich Steffi gefragt habe, ob ich nicht mit ihr arbeiten kann, hat sie gesagt, ihre Gruppe wäre schon zu voll. Aber das hat ja gar nicht gestimmt, sie waren nur zu dritt! Es ärgert mich natürlich, dass meine neue Freundin mich gleich angelogen hat, aber vielleicht sollte es ja auch nur ein Scherz sein. Ich bin ihr jedenfalls gar nicht mehr böse. Schließlich war ich doch in Stephanies Gruppe, weil Professor Sprout mich zugeteilt hat. Stephanie hat nicht so glücklich ausgeschaut, aber das lag sicher an den blöden Kakteen. Beim Essen war es dann schon besser. Es war schade, die Plätze um meine Freundinnen waren schon besetzt und ich musste neben einem dicken Fünftklässler sitzen, von dem ich fast zerquetscht wurde. Dafür habe ich mir vorgenommen, dass ich mich nächstes Mal sofort neben Steffi setze, denn bei ihr ist es sicher viel lustiger. Ich glaube, sie war auch ein wenig enttäuscht, dass ich nicht dort war, das Lachen war nämlich nicht ganz so laut. Als der Klitterer angeflogen kam, habe ich ihn den Mädels gegeben, damit sie ihn auch angucken konnten. Danach war die Stimmung dort drüben schon viel besser. Schlimm fand ich Zaubertränke. Ich konnte mein Schulbuch beim besten Willen auch im Schlafsaal nicht finden und kam auch noch zu spät. Das Gute war, dass ich neben Steffi saß und dort war die Stunde ganz gut zu ertragen, auch wen wir gleich heute Hausaufgaben aufbekommen haben. Die anderen Fächer waren alle in Ordnung, die Lehrer haben zum Glück Rücksicht darauf genommen, dass wir unseren ersten Schultag hatten. Die meisten haben uns erst einmal erzählt, worum es im Unterricht überhaupt geht. Im Moment tobt eine Kissenschlacht im Schlafsaal aber ich kann nicht mitmachen, weil ich zu schlecht bin. Das haben jedenfalls die anderen gesagt. Ich nehms nicht übel sondern humorvoll und guck erstmal zu. Tschüss, deine Luna 3. September 1992, abends um 22:00h Liebes Tagebuch! Der Tag heute war schrecklich! Im Moment sitze ich alleine im Mädchenklo und die anderen Mädchen lachen sich wahrscheinlich im Gemeinschaftsraum die Hucke voll! Ich bin so unglücklich! Ein Glück warst du in der Nacht unter meinem Kopfkissen, sonst hätten sie dich auch noch geklaut! Als ich heute Morgen aus dem Bett gekommen bin, ist mir gleich aufgefallen, dass einige meiner Sachen weg waren. Der Klitterer, meine Schuhe, 2 Schulbücher, meine neue Feder und mein Umhang. Erst habe ich mir nichts dabei gedacht und einfach Stephanie gefragt, ob sie weiß, wo die Sachen hin sind. Da hat sie böse gegrinst und gesagt: „Such sie doch!“ Die anderen Mädchen haben mich angefeuert, während ich in Schränke und unter Betten gekrochen bin. Der eine Schuh lag unter meinem Bett, der andere war in den Bettvorhang gewickelt. Den Rest habe ich nicht mehr entdeckt, weil ich auch gleich runter zum Essen musste. Meine Haare sahen wohl ziemlich struppig aus, aber ich konnte meine Bürste einfach nirgends finden. Es war schrecklich, von den eigenen Freundinnen so hintergangen zu werden! In Zaubertränke bin ich dann schließlich in Tränen ausgebrochen, weil meine Hausaufgaben auch nicht mehr in meiner Tasche waren – deshalb hat der Lehrer mich ausgehört. Ich hatte keine Ahnung von nichts! Melissa und Stephanie saßen links und rechts von mir und haben mich dauernd angestupst und mir Zettelchen zugeschoben. Jetzt weiß ich wenigstens, was für ein Spiel die treiben und warum die dauernd gelacht haben! Die haben über mich gelacht! Nun, ich sitze jetzt schön auf der Kloschüssel und warte, bis die Mädels sich ausgetobt haben und mich wieder in den Gemeinschaftsraum hinein lassen. Vorhin sind sie immer hin und her getanzt und haben „Luuuuuuuna, Lunaaaaa“ gesungen. Dann haben sie mich hinausgeworfen und den Eingang zugesperrt. So viel zu „wahren Freundinnen“. Deine traurige Luna