Ein Lächeln vielleicht -

Ein Lächeln vielleicht

VerrücktesHuhn4ever betritt den Chatroom. SexyPrincess113: Joy! Wie geht’s dir? Ich habe seit der Party nichts mehr von dir gehört, und die ist ja schon gestern gewesen! MissLizzie: Wo warst du? Wir haben auf dich gewartet, mussten dann aber los. Bist du gut nach Hause gekommen? SexyPrincess113: Wieso hast du nicht angerufen? Bist du noch sauer auf mich? Du weißt, dass das nicht so gemeint war ... VerrücktesHuhn4ever: Meine Mutter hat mich etwas früher abgeholt. Es gab einen seltsamen Zwischenfall und ich war todmüde, weshalb ich nicht anrufen konnte, und ich bin nicht sauer, Jess. SexyPrincess113: Was für ein Glück! Ich meinte das ja alles nicht so, ich war nur sehr wütend und die Sache mit Lukas ... MissLizzie: Wie ist es eigentlich ausgegangen? SexyPrincess113: Nachdem Joy abgehauen ist, hat sich die Menge aufgelöst. Jason ist mit mir in eine ruhige Ecke gegangen und wir haben geredet ... VerrücktesHuhn4ever: Geredet? Natürlich ... SexyPrincess113: ... und schließlich sagte er, dass er mich immer noch liebt ... MissLizzie: Oh, wie süß SexyPrincess113: … und er hat mit Kim Schluss gemacht und das mit Jason war ja eh nur etwas Vorübergehendes und er hat es auch richtig cool genommen. Ich glaube, er hatte schon eine Neue entdeckt. Aber Kim hat geheult. Sie ist aus dem Haus gerannt, wie ... du Joy. VerrücktesHuhn4ever: Danke SexyPrincess113: Ein besserer Vergleich ist mir nicht eingefallen. MissLizzie: Wie eine Furie, das wäre eine Möglichkeit. SexyPrincess113: Du bist echt eine klasse Freundin, Lizzie! VerrücktesHuhn4ever: Wie lief es eigentlich mit Mr Schwarzkopf? MissLizzie: Eigentlich ganz gut, bis ich ihm vor die Füße gekotzt habe. Ich glaube, das hat er mir echt übel genommen. War auch nicht sehr appetitlich. Danke für den ganzen Alkohol, Jess ... SexyPrincess113: Bitte MissLizzie: ... er ist dann abgehauen und Ann hat mich dazu verdonnert, den Mist wegzuwischen, was ich dann auch getan habe. Damit war die Party gelaufen. Und ich habe echt Kopfschmerzen! VerrücktesHuhn4ever: Das ist so, wenn man von Alkohol Gebrauch macht ... SexyPrincess113: Also ich finde es gar nicht so schlimm. VerrücktesHuhn4ever: Du bist auch schon daran gewöhnt! MissLizzie: Ich werde es auf jeden Fall nie wieder tun! Trinken ist jetzt tabu. VerrücktesHuhn4ever: ... aber vielleicht ab und zu ... MissLizzie: Ich nicht! SexyPrincess113: Das kann ich verstehen. Sonst blamierst du dich noch mal so peinlich wie auf der Fete. MissLizzie: Eben! VerrücktesHuhn4ever: Morgen wieder Schule ... SexyPrincess113: Ja, ich sehe Lukas ... MissLizzie: Weshalb du dich ganz doll freust. SexyPrincess113: Genau! MissLizzie: Von welchem Zwischenfall hast du vorhin eigentlich gesprochen, Joy? Ist irgendetwas Schlimmes auf der Party geschehen? VerrücktesHuhn4ever: Ich hab nicht gesagt, dass es etwas Schlimmes ist ... SexyPrincess113: Also, was ist es? VerrücktesHuhn4ever: Ihr werdet mich für verrückt halten und mir zuschreiben, dass ich Halluzinationen habe! MissLizzie: Das denke ich eh schon. SexyPrincess113: Und das mit den Halluzinationen ist auch nichts Neues! VerrücktesHuhn4ever: Okay, als ich aus dem Raum gerannt bin, nachdem Jess mich angeschrien hatte, bin ich in den Garten gegangen. Ich war da mit ...

.xx.

Ich betrat mit zitternden Knien den Schulhof und hörte, wie hinter mir die Pforte des Tors zufiel. Es war ein frischer, aber doch recht warmer Morgen des Frühlings und das blaue Kleid strich mir über die nackten Beine. Passend zum Wetter hatte ich mir ein luftiges, bequemes und farbenfrohes Sommerkleid übergeworfen, meine Haare zu einem Pferdeschwanz hochgesteckt und schicke Sandalen angezogen, die jedoch nicht zu stylisch wirkten, sodass ich eine einigermaßen kindliche Erscheinung abgab. Und ich schämte mich nicht dafür, denn heute kam ich mir wirklich wie ein nervöses, unwissendes Kind vor, das zum ersten Mal das wirkliche Leben entdeckte. Meine Hände pendelten hin und her, während ich über den Hof schritt, den Kopf in den Nacken legte und die Schmetterlinge am Himmel beobachtete. Genau solche Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch und verursachten die starke Nervosität, die ich ausstrahlte. Lizzie und Jess hatten dieses Gefühl Frühlingsflattern genannt, und als ich nach gefragt hatte, hatten sie erklärt, dass ich bestimmt nicht die Einzige war, die es fühlte. Langsam ließ ich den Kopf sinken, ließ meine Augen schweifen und meine Arme hörten auf zu pendeln. Ich suchte ... und fand. Er sah mich direkt an, zerzauste sich mit der Hand das blonde Haar und ich musste es ihm lassen: Er sah einfach unendlich sexy aus. Und der leidenschaftliche Blick, den er mir zuwarf, ließ mich erschauern. Er erinnerte mich an den Abend auf Anns Party ... Ich blieb stehen, sah ihn einen Moment an und tat dann, was ich jeden Morgen tat, wenn ich in die Schule kam. Wie immer lächelte ich. Das Gefühl, was ich sonst hatte, nämlich, dass er etwas suchte, hatte ich nicht mehr. Es war eher ein Gefühl, als hätte er gefunden, was er gesucht hatte. Es war das erste Mal, dass Robin mein Lächeln erwiderte.