HP-FC Lexikon

Hier könnt ihr Begriffe aus der Zauberwelt von Harry Potter nachschlagen.
Wenn ihr noch nicht alle Bücher kennt, ist aber Vorsicht angeraten, damit ihr euch die Spannung nicht verderbt!
Wenn ihr Begriffe vermisst, wendet euch an die Bibliothekarinnen (bibliothek@hp-fc.de). Sie stöbern ja ständig in der verbotenen Abteilung der Bibliothek herum und helfen bestimmt.

Beispiel: Ihr sucht nach Professor Flitwick, wisst aber nicht, wie er geschrieben wird. Das macht gar nichts: Suche einfach nur nach einem Teil seines Namens. Also nach Flit, wick oder prof …




# A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Henker



In der Zaubererwelt können als gefährlich eingestufte magische Wesen vom Zaubereiministerium zu Tode verurteilt werden. Zur Ausführung des Todesurteils beschäftigt das Ministerium besondere Henker, die die verurteilten Wesen dann hinrichten.
Der verurteilte Hippogreif Seidenschnabel soll in „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ von Walden Macnair mit einer großen Axt getötet werden.

Das Berufsbild des Henkers stammt eigentlich aus der Muggelwelt.
Der Begriff henken beschreibt ursprünglich das Töten eines Menschen durch Aufhängen an der Halswirbelsäule. Diese Hinrichtungstechnik gibt es bereits seit dem Mittelalter. Sie wurde damals auch das Hinrichten mit trockener Hand genannt, da hierbei kein Blut floss.
Der das Urteil vollstreckende Mensch wurde, dem Begriff henken angelehnt, Henker genannt.

Dieser Begriff hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch gehalten, obwohl die Henker später immer mehr zu Scharfrichtern wurden. Die Hinrichtung mit Guillotine, Fallbeil oder Schwert war ihr Metier. Das Scharfrichteramt war ebenfalls, wie das des Henkers, ein eigenständiges Berufsbild. Der Name Scharfrichter entstammt hier der „Schärfe“ der Klinge, mit der der Verurteilte exekutiert wurde. Gleichwohl wird heutzutage fast ausschließlich vom Henker gesprochen.
Das Scharfrichteramt ist seit dem 13. Jahrhundert ein eigenständiges Berufsbild bei Muggeln. Das Amt hat sich lange Zeit innerhalb der Familie weitervererbt. Ein Sohn, oder in seltenen Fällen, eine Tochter konnten das Scharfrichteramt vom Vater übernehmen. So entwickelten sich richtige Scharfrichterdynastien. Teilweise wurden sogar Ehen unter den Kindern der Scharfrichter arrangiert, um das Amt innerhalb der Familie zu halten. Außerdem war der Beruf des Scharfrichters dem sozialen Status eher abträglich und so konnten die Kinder der Scharfrichter und Henker regelmäßig nur untereinander heiraten.
Die Ausbildung als Lehrling erfolgte zu Beginn durch den Vater an den Sohn und wurde später durch einen anderen Meister fortgesetzt und beendet.
Zum Abschluss der Lehrzeit musste eine sogenannte Meisterprobe durchgeführt werden. Hierzu musste der angehende Scharfrichter eine Probe seines Könnens abliefern, also eine „perfekte“ Hinrichtung durchführen. Erst danach erhielt der neue Henker seinen Meisterbrief, der ihm eine Anstellung und damit ein Familieneinkommen sicherte.
Bezahlt wurden die Henker übrigens je nach Urteil von den Familien der Geschädigten, manchmal aber auch von der Familie des Exekutierten!
Die Henker übernahmen häufig zusätzliche Aufgaben. So waren sie neben den Hinrichtungen oft zuständig für Folterungen, aber auch für die Vollstreckung von Ehrenstrafen wie z. B. das Prangern oder Auspeitschen.
Daneben waren sie oft auch gleichzeitig die örtlichen Abdecker und in dieser Funktion zuständig für die Beseitigung von Tierkadavern.

In den Ländern, in denen die Todesstrafe heute noch ausgeübt wird, gibt es entsprechend noch Henker, so z. B. in den USA. Hier wird eine „moderne“ Form der Todesstrafe ausgeübt (Elektrischer Stuhl, Giftspritze oder Gaskammer). In einigen islamischen Ländern wird dagegen sogar immer noch mit der scharfen Klinge vollstreckt. So wird dort z. B. Dieben eine Hand abgeschlagen.
Auf deutschem Boden ist die letzte Hinrichtung von Muggeln 1981 durch Hermann Lorenz vollzogen worden.

Henker in der Zaubererwelt
In der Zaubererwelt kommt der Begriff Henker in verschiedener Weise und mit unterschiedlichen Bezügen vor.
Zunächst sind die Henker zu nennen, die mit scharfer Waffe verurteilte magische Wesen hinrichten, wie der bereits oben genannte Walden Macnair. Interessanterweise wird für diese magischen Wesen auf die konventionellen Tötungswaffen der Muggel zurückgegriffen, obwohl der Todesfluch Avada Kedavra sicherer und sauberer zum sofortigen Ableben des Tieres führen würde. Eine Begründung hierzu ließ sich nicht finden.
Ergänzend findet sich an mehreren Stellen in den Harry-Potter-Büchern der Bezug auf die letzte Mahlzeit des Delinquenten (Verurteilten), die auch heute noch die Henkersmahlzeit genannt wird. Diese Metapher wird gerne eingesetzt, wenn die letzte Mahlzeit vor einer besonderen Herausforderung eingenommen wird.

Wiederverwendbarer Henker
Außerdem bezieht der Begriff Henker sich auf einen Artikel aus Weasleys Zauberhafte Zauberscherze, dem Geschäft der Weasley-Brüder Fred und George. Ein kleines hölzernes Männlein klettert hierbei auf einen Mini-Galgen und erhängt sich selber wieder und wieder. Dieses Männchen heißt Wiederverwendbarer Henker.

Henkersstrick
In „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ wird ein Henkersstrick bei Borgin und Burkes angeboten.

Autor: Moo McNulty (Ravenclaw)

Quellen:
Harry Potter und die Kammer des Schreckens, Kapitel: „Bei Flourish und Blotts“
Harry Potter und der Gefangene von Askaban, Kapitel: „Hermines Geheimnis“
Harry Potter und der Orden des Phönix, Kapitel: „Der Löwe und die Schlange“
Harry Potter und der Halbblutprinz, Kapitel: „Draco´s Abstecher“
http://de.harry-potter.wikia.com/wiki/Magische_Berufe#Henker
http://de.wikipedia.org/wiki/Henken http://de.wikipedia.org/wiki/Scharfrichter http://www.diehenker.at/Geschichte.php