Leserbrief: Was solls?
Wir alle, oder drücken wir es genau formuliert aus, die Mehrheit aller Zauberer, Zaubererinnen und Squibs sind geschockt.
Warum? Diese Frage kann ich Ihnen ganz einfach beantworten:
Letzte Woche lief ein innovatives Test-Projekt im brasilianischen Amazonas an: Hermine Weasley, Elfenrechtlerin und mehrfache Mutter, hat es sich mit 20 ehemaligen Hauselfen zur Aufgabe gemacht, brach liegende Rodungsstätten wieder aufzuforsten. Dies ist eine Aufgabe, die bisher niemand angegangen war. Die Muggelregierung, die für die großräumigen Brandrodungen verantwortlich zeichnet, zeigt kein Interesse an weiterer Nutzung des Landes, sobald die Bodenbeschaffenheit nach einigen Jahren fortlaufenden Kulturbau ausschließt. Umweltschützer der Muggel sowie der Zauberer hingegen stehen der Situation machtlos gegenüber, weil sie keine Möglichkeit sehen, das zerstörte Ökosystem wieder aufzubauen.
Ursprung der Idee war ein Bericht im Fernsehen der Muggel im vergangenen Jahr: „Als ich diese unglaublichen Flächen gesehen habe, die zerstört sind, musste ich fast weinen", gesteht Hermeine Weasley. „Es war ein Bericht, in dem mit sehr viel Hoffnungslosigkeit erzählt wurde, dass niemand eine Lösung für das Problem kennt. Ich habe Winky, unsere Freundin und Hauselfe, gefragt, ob und was Elfenmagie in solch einer Situation ausrichten könnte, da die Weisheit der Menschen am Ende ist." Laut Winky haben Elfen einen sehr guten Draht zur Natur und verstehen sich darauf, das natürliche Gleichgewicht wieder herzustellen, auch an Orten, die nicht oder nur schlecht dazu geeignet sind. Diese überraschende Neuigkeit öffnete den Weg für die große Vision von Mrs. Weasley: Ihre Ambitionen im Kampf für Elfenrechte mit den Hoffnungen der Menschen zu verbinden und, ganz nebenbei, etwas für unsere Erde und das Ökosystem zu tun. „Diese Möglichkeit zeigt deutlich, dass wir die Hauselfen als Freunde und nicht als Untergebene brauchen", erklärt sie mit leuchtenden Augen. „Dieses Projekt wird ein ganz neues Licht auf unsere Gesellschaft werfen!"
Zwanzig freiwillige Hauselfen aus der Schulküche von Hogwarts sind die Vorreiter der Aktion. Letzte Woche reisten sie zusammen mit Hermine Weasley und zwei Zauberern der Kräuterkunde in den brasilianischen Amazonas. Dort konnte die magische Regierung des Landes einen Ort finden, an dem das Projekt ungestört starten kann. Bisherige Berichte beziehen sich noch auf den Bau von Unterkünften, doch in den kommenden Tagen werden die Arbeiten beginnen. Geplant ist eine komplette Wiederaufforstung und Regeneration des Regenwaldes, sodass das Ökosystem sich restlos wieder erholen kann.
„Dort leben ja nicht nur Pflanzen", erklärt Gunther Bauer, einer der beiden Kräuterkundler. Tiere müssten sich wieder ansiedeln und ein sehr sensibles Zusammenspiel solle wieder entstehen, das durch die Rodung zerstört worden sei, sagt er weiter. „Hierzu brauchen wir die Hilfe der Elfen, wir kennen uns einfach nicht gut genug aus. Aus diesem Grund stoßen in den nächsten Tagen auch noch fünf weitere Elfen zu uns, Elfen nämlich, die seit Generationen hier leben und sich sehr gut in der Botanik des Urwalds zurechtfinden. Wir können das Wachstum der Pflanzen beschleunigen, aber wie wir das alles machen sollen, wissen nur die Elfen."
Nicht nur die Zauberer und Elfen, die vor Ort sind, sind im Projekt involviert. Das Tropeninsitut in München beschäftigt sich ebenso damit wie der brasilianische Zaubereiminister, unter dessen Anleitung eine eigene Forschungsgruppe in der Universität Puerto do Mato eingerichtet wurde. Sollte der Versuch zum Erfolg führen, ist ein unglaublicher Schritt für die Menschheit dieses Planeten geschafft und ein Ziel erreicht, das bisher sowohl Muggel als auch Zauberer für unmöglich gehalten hatten. Wir sind gespannt und berichten weiter!