160 Jahre Hogwarts-Express
Bis zum Geheimhaltungsabkommen 1692 sah man regelmäßig im Herbst und darauffolgenden Sommer…
„Nachdem ich den UTZ geschafft hatte, wollte ich erst einmal nur weit weg von Hogwarts. Ich habe meine Sachen gepackt und bin für ein Jahr durch Südamerika gereist. Tja, und jetzt arbeite ich als Vermittler zwischen Brasilien und England im Zaubereiministerium.“ Berichte wie dem von Christian Simony konnten am letzten Freitag die Schüler und Schülerinnen der sechsten Klasse an der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei lauschen. Wie jedes Jahr hatte die Schulleitung Ehemalige eingeladen, die für die Veranstaltung „Hogwarts – und danach?“ von ihren eigenen Wegen in die Berufswelt erzählten.
20 Hexen und Zauberer waren dieses Jahr in ihre alte Schule zurückgekehrt, manche nach bereits zwei Jahren, andere, die bereits viele Jahre Berufserfahrung gesammelt hatten und sogar einer, der letztes Jahr in Pension gegangen war. Sie alle berichteten je eine halbe Stunde lang von ihren Problemen und Erfolgen, die ihnen nach Hogwarts begegneten. Da immer fünf Veranstaltungen gleichzeitig stattfanden, hatten die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, bis zu vier verschiedene Wege geschildert zu bekommen. „Mir fiel die Auswahl jedes Mal wieder schwer“, erklärte Anne Cory bedauernd. „Ich wünschte, ich hätte alle Berichte hören können.“
Anderen, die schon genauere Vorstellungen haben, fiel die Wahl leichter. „Es gab immer jemanden, der im Zaubereiministerium arbeitet. So wie ich das auch machen möchte“, berichtete beispielsweise Marc Linley. Neben verschiedensten Posten im Zaubereiministerium konnte man an dem Nachmittag dem Beruf des Heilers ebenso näher kommen wie dem des Verkäufers in der Winkelgasse. Auch eine Kollegin vom Tagespropheten war zugegen.
Nach jedem Vortrag hatten die Schülerinnen und Schüler eine Viertelstunde Zeit, Fragen zu stellen und sich noch ein bisschen genauer zu informieren. Vielfach wurde sich nach den benötigten UTZ-Noten und den passenden Ansprechpartnern für eine Bewerbung erkundigt. Die Aspekte, die weiter in der Zukunft und den jungen Magiern weniger vor Augen lagen, waren für die Fragenden dagegen von weniger Belang.
In der Pause drehte sich das Gespräch bei Kaffee und Kuchen ebenfalls um die Ausbildung und den Beruf, dabei waren aber vor allem lustige Anekdoten verlangt. Ein missglückter Zauber, der einem Trainingsleiter im St. Mungo zu grüner Haut verhalf, oder die Party, die unglücklicherweise am Tag vor einer wichtigen Prüfung stattfand – die Geschichten fesselten die Schüler und Schülerinnen eben so sehr wie die ernsteren Berichte.
„Es war eine wirklich gelungene Veranstaltung“, freute sich Professor Longbottom, der inzwischen die gesamte Berufswahlvorbereitung leitet. „Die Ehemaligen haben viel Interessantes und Lehrreiches erzählt, und die Schüler haben viele Fragen gestellt. Ich denke, dass alle etwas mitgenommen haben.“ Auch Christian Simony zog eine positive Bilanz. „Ich hätte nicht gedacht, dass viele an einem Bürojob im Ministerium interessiert wären. Aber vielleicht haben ihnen ja auch nur die Berichte über Brasilien gefallen“, fügte er mit einem Schmunzeln hinzu. „Ich glaube, es hat allen bei ihren Entscheidungen geholfen“, meinte auch die Vertrauensschülerin Linda Bailey. „Wir haben ja sowohl etwas von verschiedenen Berufen, als auch von verschiedenen Einstiegswegen gehört. Da war für jeden etwas dabei.“
Viele der Ehemaligen blieben auch nach Ende der Veranstaltung noch eine Weile im Schloss – sowohl für Gespräche mit den Schülern als auch um einfach nur noch einmal in Erinnerungen zu schwelgen. Im nächsten Jahr wird „Hogwarts – und danach?“ erneut stattfinden.