Verhexte Motorsäge stiftet Verwirrung!
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Caxirta -
23. August 2011 um 00:00 -
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Jeder, der die irische Hauptstadt besuchen möchte, kann seit vergangenem Montag eine weitere, in einem nördlich gelegenen Vorort entstandene, Sehenswürdigkeit besichtigen. Mehrere Straßenzüge weisen nun nicht mehr nur die charakteristischen Häuser mit verschiedenfarbigen Haustüren auf, sondern haben besonders ausgefallene Heckenformen an ihren Grundstücksgrenzen.
Der Grund dafür ist eine - mittlerweile beschlagnahmte - Motorsäge, die sich verselbstständigt hat. Ihr Besitzer war am Ende der Heckenschneidsaison unter Zeitdruck geraten. Während alle Nachbarn ihre lebenden Zäune bereits gestutzt hatten, waren bei ihm erste Anzeichen der Verwilderung zu sehen. Nach einer freundlichen Mahnung des örtlichen Nachbarverbunds, sah sich der Zauberer Mr. Mainsley gezwungen die Situation zügig zu ändern. Unter der Angabe, dass er wegen wichtiger, zeitintensiver Verpflichtungen, sowohl privater als auch beruflicher Natur keine Gelegenheit hatte die Hecken zu trimmen, erklärte er, dass er die einzige Möglichkeit darin sah, seine Motorsäge - ein Muggelgerät, mit dem man schneller Äste schneiden kann, als mit einer handelsüblichen Handsäge - mit einem Zauber zu belegen. So sollte sie in der Nacht auf Montag geräuschlos seine Hecke auf das gewünschte Maß trimmen und auch den Baum im Vorgarten wieder zu recht stutzen.
Dabei war Mr. Mainsley offensichtlich ein Fehler unterlaufen, denn obwohl die Maschine von Muggeln ungesehen arbeitete, kannte sie ihre Grenzen nicht und arbeitete über die Grundstücksgrenzen hinweg weiter. Dadurch verwandelte sie die geradezu als langweilig zu bezeichnende Wohngegend in ein kleines Kunstwerk, denn sie schnitt allerlei Formen und Figuren in alle Hecken und Bäume, die auf ihrem Weg lagen.
„Die Nachbarn waren wirklich schon ungehalten, weil wir nicht entsprechend auf die Gartenpflege achteten. Mein Gatte meinte es schließlich besonders gut und wollte unsere Hecke besonders schön gestalten, nachdem es so lange dauerte", erläuterte Mrs. Mainsley in einer Stellungnahme.
Den Muggeln schien diese optische Veränderung, selbst wenn sie montagfrüh besonders für die betroffenen Eigentümer überaus überraschend war, sehr zu gefallen. So heißt es bereits in einem Muggelnet-Reiseführer, dass man keine Schlossparkanlagen wie Versailles oder Schönbrunn besuchen muss, um hohe Heckenschnittkunst zu bewundern, es reichen die Dubliner Vororte vollkommen aus.
Das Komitee für muggelgerechte Entschuldigungen brachte in der Nachbarschaft überaus erfolgreich das Gerücht in Umlauf, dass eine Gruppe von jungen und überaus aktivistischen Junggärtnern ihre Kreativität ausgelebt habe. Um dies zu Untermauern, wurde an mehreren Kreuzungen Berge von Grünschnittüberresten aufgetürmt, als Erklärung für die geräuschlose Arbeit wurde die schiere Anzahl an Arbeitern genannt, die alle mit altmodischen Handscheren unbemerkt in den Nachtstunden gewerkt haben.
Für Mr. Mainsley hatte diese Tat, auch wenn sie zur Verschönerung des Ortbildes beitrug und die Zauberwelt nicht gefährdet wurde, Konsequenzen. Das Büro gegen den Missbrauch von Muggelartefakten nahm nicht nur die Motorsäge an sich, sondern vollzog sogleich eine Hausdurchsuchung. Bei dieser wurde zusätzlich ein Rasenmäher entdeckt, der ebenfalls magisch verändert, von allein die Grünfläche vor dem Haus auf englische Maße trimmte.
Aufgrund des glimpflichen Ausgangs, konnte Mr. Mainsley nach kurzer Einvernahme und sofortiger Beurteilung im Zaubereiministerium noch am selben Abend nach Hause zurückkehren. Neben einer Zahlung eines zweistelligen Galleonenbetrags, als Aufwandsentschädigung für die betroffenen Ministeriumsabteilungen und als Lehre für die Verzauberung von Muggeltechnik, musste Mr. Mainsley sich verpflichten sich im kommenden Jahr maßgeblich in den Nachbarverbund einzubringen und dafür zu sorgen, dass die kunstvollgeschnittenen Hecken weitestmöglich erhalten bleiben.