Auferstandene Skelette sorgen für Aufregung auf Muggelfriedhof

Pünktlich zu Halloween spukte es in einem beschaulichen Ort in Großbritannien. Die Ursache dafür war ein misslungener Wiederauferstehungstrank, der für Geisterbeschwörungen gedacht ist. Stattdessen wurden die Gebeine auf dem Friedhof von Little Hangleton erweckt.

Infolge der laienhaften Ausführung erhoben sich die Verblichenen und stiegen aus ihren Gräbern und Grüften. Teilweise setzten sich klapprige Skelette in Bewegung, die allein durch die Magie des Tranks zusammengehalten wurden. Manchmal verbanden noch wenig ansehnliche Fleischreste die Knochen und ermöglichten den skurrilen nächtlichen Rumtreibern zu zeigen, dass sie noch einige flotte Tänze beherrschen. Einige verkleidete Menschen waren von der Darbietung begeistert und so war schnell für Musik gesorgt, die die Friedhofsflüchtlinge darin bekräftigte, paarweise oder in Gruppen tanzend durch die Straßen zu ziehen.
Inzwischen blieben die weniger mobilen Skelette am Friedhof zurück, um dort einen Wettkampf in Urnen-Bowling zu veranstalten. Die Asche war zu diesem Zeitpunkt, ebenfalls durch die Wirkung des über den Gräbern verschütteten Tranks, nicht in ihren Gefäßen, sondern schwebte in vielen kleinen Wölkchen über dem Friedhof. Nach einiger Zeit sammelten sich diese und formten gemeinsam, im Kontrast zum sternenklaren Nachthimmel, interessante Figuren in der Luft, die Beobachter voller Verzückung zu erraten versuchten.

Trotz des Trubels konnten die Urheber rasch ausfindig gemacht werden. Eine fünfköpfige Gruppe Muggelmädchen im Alter von zehn bis dreizehn Jahren, hatte die Anleitung für den Trank einem alten Buch entnommen. Sie waren überzeugt gewesen, dass sie nach der Anwendung in der Lage wären, mit den Verstorbenen zu kommunizieren und ihre frühere Gestalt in Form einer Silhouette, dem Aussehen der unter Zauberern bekannten wahren Geister ähnlich, zu sehen. Als sie bei den ersten Gräbern keinen sofortigen Wirkungseintritt sahen, verteilten sie den Trank, von dem jedes der Mädchen einen großen Topf gebraut hatte, großzügig weiter, bis es zu der Massenauferstehung kam.

Durch die eindrucksvolle Wirkung in Angst und Schrecken versetzt, flüchteten sie vom Friedhof. Aufgrund der hinterlassenen Spuren wurden sie bald darauf von den zum Tatort entsandten Auroren gefunden und befragt.

„Sie hatten wirklich keine Ahnung, was sie da taten. Unsere bisherigen Nachforschungen haben ergeben, dass keines der Mädchen aus einer Zaubererfamilie stammt oder magiebegabte Verwandte hat. Dafür konnten wir bereits bestätigen, dass es sich bei dem Buch um ein echtes Zauberbuch handelt, das in Muggelhänden nichts verloren hat", berichtete Mr Winthey, der Einsatzleiter vor Ort.

Das Buch wurde konfisziert, seine Herkunft, laut Angaben der Mädchen stammt es aus einem Esoterikladen einer älteren Frau in Great Hangleton, wird in den nächsten Tagen genauer zurückverfolgt.

„Es ist beachtenswert, dass Unwissende den Trank herstellen konnten. Obwohl, wenn man es genau nimmt, ist der Trank sehr unsinnig und wird deshalb seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr zubereitet, das Buch ist auch uralt. Es ist bis heute nicht möglich, Verstorbene wieder richtig auferstehen zu lassen oder ihre Geister zurückzuholen, wenn sie nicht von alleine geblieben sind, egal ob Halloween ist oder nicht", erklärte der untersuchende Tränkemeister Mr Slughorn.

In den kommenden Tagen wird auch nachgeforscht werden, wie es dennoch möglich war, dass Muggel einen korrekten Zaubertrank brauen konnten.

Glücklicherweise konnten die Dorfbewohner schnell überzeugt werden, dass sie einer überraschenden, spektakulären Show, speziell zu Halloween, mit optischen Täuschungen durch die neueste visuelle Technik erlegen seien. Nur einige ältere Einwohner von Little Hangleton hört man auch nach dem Eingriff des Amts für Desinformation von dem "Fluch der Riddles" sprechen. Um sicherzustellen, dass sich diese Gerüchte nicht erhärten, werden in den kommenden Wochen Abgesandte des Zaubereiministeriums den Ort visitieren und gegebenenfalls weitere Vergissmich-Einsätze durchführen.