Wie konnte es im letzten Jahr nur zu so einem verkorksten Weihnachtswetter kommen? Diese Frage stellten sich viele Leser des TPs. „Schließlich gibt es doch die Wetterhexen, die können doch auf das Wetter Einfluss nehmen, oder etwa nicht?“, fragte zum Beispiel Ludmilla Neugierig. „Wozu werden denn die Wetterhexen bezahlt, wenn so was dabei herauskommt?“, meinte Bruno Besserwisser.
Der TP sandte gleich Fiona Feuerblitz, unsere Rasende Reporterin, zu Walburgia Nebel, der Oberwetterhexe, um sie diesbezüglich zu befragen.
Bei der Besprechung ereilte Fiona allerdings eine böse Überraschung. Eine wütende Schar von Wetterhexen nahm sie in Empfang und führte sie zur Oberhexe.
Auch im Besprechungszimmer herrschte eine angespannte Stimmung. Auf Fionas vorsichtige Nachfrage hin kam die Ursache der Verstimmung zu Tage.
„Wir haben doch am 23.12.2011 einen Hilferuf an den TP geschickt, mit der Bitte um Unterstützung. Uns wurde letztes Jahr das Weihnachtsgeld gekürzt, weil sich angeblich das Wetter von alleine macht.“
Fiona versprach, sich sofort um diese Sache zukümmern, auch wenn sie von einem Hilferuf nichts wüsste. Im weiteren Verlauf des Gesprächs erfuhr unsere Reporterin einige sehr interessante Details bezüglich der Wetterkunde.
Wettermachen ist eine sehr differenzierte Wissenschaft, für welche umfangreiche Kenntnisse in Sprachen (für überregionale Absprachen), der Geografie und der Pflanzenkunde nötig sind. Damit die Muggel keinen Verdacht schöpfen, ist auch Fingerspitzengefühl bei den Entscheidungen bezüglich der Wettereinflussnahme angezeigt. Wann greift man ein und wann lässt man der Natur ihren Lauf?
Ein wichtiges Kriterium dazu ist die Gefahr, die vom Wetter ausgehen kann. Durch die zunehmende Erderwärmung kommt es vermehrt zu Wetterunregelmäßigkeiten, wie Stürmen, Dürren und Überschwemmungen durch zu starke Regenfälle. Damit die Zaubergesellschaft nicht unnötigen Gefahren ausgesetzt ist, greifen die Wetterhexen, ungeachtet der Gefahr für sich selbst, an diesen Stellen schützend ein.
„Wissen Sie eigentlich, wie gefährlich es ist, in einen Wirbelsturm zu fliegen, um ihn abzumildern?“ fragte W. Nebel im Gespräch. Die Antwort Fionas entsprach wohl auch der Meinung vieler Anderer „Ich habe mir noch nie groß Gedanken zum Wetter gemacht, es sei denn das Urlaubswetter war nicht gut.“
„Sehen Sie und darum wurde uns das Weihnachtsgeld gestrichen, weil sich viel zu wenige Zauberer wirklich für unsere Arbeit interessieren. Wir mussten in den letzten Jahren unsere Außeneinsätze immer mehr ausweiten, ohne eine Form der zusätzlichen Anerkennung. Aber jetzt ist Schluss, unsere Geduld ist am Ende“, verkündete Frau Nebel daraufhin.
„Entweder das Ministerium nimmt seine Entscheidung bezüglich des Weihnachtsgeldes zurück und passt endlich die Gehälter den jetzigen Arbeitsbedingungen an oder wir gehen in den unbefristeten Streik. Das Weihnachtswetter war nur eine Art Warnstreik, der keine gefährlichen Auswirkungen hatte. Auch wenn bestimmt die Kinder enttäuscht waren.“
Nach Beendigung des Interviews eilte Fiona Feuerblitz gleich in die Redaktion und machte sich auf die Suche nach dem gesandten Hilferuf. Tatsächlich ganz unten unter den im Druckerraum herumliegenden Zetteln (der TP berichtete über das Druckerchaos) fand sich besagte Botschaft. Ob es an den überforderten Posteulen oder am TP-Zustand lag, konnte nicht mehr geklärt werden.
Das Schreiben lautete : „Liebe TP-Redaktion, bitte helft uns! Uns Wetterhexen soll das Weihnachtsgeld um 50% gekürzt werden, obwohl wir seit Jahren zuverlässige Arbeit leisten.
Wenn das Ministerium seine Ankündigung nicht zurück nimmt, werden wir an den Weihnachtsfeiertagen streiken, also nichts mit weißer Weihnacht! Danke für Euer Verständnis“ Dabei lag ein Bild, wohl von einem Wetterhexenkind, mit eindeutiger Botschaft, aber sehen Sie selbst.
Der TP hat nun gleich mit dem Ministerium verhandelt und folgende Regelung auf den Weg gebracht: Die Wetterhexen erhalten eine Nachzahlung der abgezogenen Weihnachtsgelder, eine Gehaltsanpassung zum 1.1.2012 um 10% und für die folgenden Weihnachtsfeste einen Anreizzahlbetrag für weiße Weihnachten.
Wir hoffen, dies war auch in Ihrem Interesse.