Neuerliches Übel im Ministerium
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Unbekannter Autor -
18. Februar 2007 um 00:00 -
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Wenn man an eine Sitzung des
Ministeriums denkt, stellt man sich darunter Politiker vor, die
versuchen, die Probleme und Anliegen des Volkes und der Welt zu klären.
Was sich an diesem Tag dort abgespielt hat, ist geradezu unerhört. Der
erste Programmpunkt war ein ausgiebiges zweites Frühstück, zu dem ich
allerdings keinen Zutritt hatte. Die Minister wollten die
Programmpunkte anscheinend schon einmal vorbesprechen. Nachdem die
Herren und Damen ihr Frühstück beendet hatten, ging das offizielle
Programm los. Der zweite Programmpunkt war eine Diskussion über
Kesselbodendicken und ob man die einheitliche Dicke aus
Sicherheitsgründen nicht verstärken sollte. Diese Diskussion zog sich
über mehrere Stunden, da viele der Anwesenden oft Denkpausen einlegen
mussten. Auf die Frage, was dies nun mit der Weltpolitik zu tun habe,
kamen unklare Aussagen, man versuchte sich um eine Antwort zu drücken
und fand geschickt und schnell zu einem anderen Thema. Der zweite
Programmpunkt war eigentlich (laut dem ausgeteilten Programmzettel)
eine Diskussion über die Gefahren für die Muggel, die in den letzten
Jahren stark zugenommen haben, da viele Zauberer die Muggel - aus
unbekannten Gründen- mehr hassen als je zuvor. Diesen Punkt hielten
einige für den wohl wichtigsten der ganzen Versammlung. Aber nachdem
sich die Versammelten über die Speisefolge für das Mittagessen einig
geworden waren, schnitt der Zaubereiminister Rufus Scrimgeour ein neues
Thema an, nämlich die Einrichtung der Parlamentsgebäude. Einige der
Versammelten empörten sich heftig darüber, sie wollten bei dieser
Versammlung endlich einmal etwas erreichen, sagte einer von ihnen nach
der Sitzung. Diese wenigen – unter ihnen Kingsley Shacklebolt und
Arthur Weasley- wurden aus dem Raum geschickt, da sie sehr aufbrausend
reagierten. Sie waren wütend aufgesprungen und hatten lautstark ihre
Meinung zu diesem Thema verkündet. Die Sicherheitszauberer fürchteten
anscheinend um die Sicherheit der anwesenden Minister, deshalb drohten
sie den beiden mit ihren Zauberstäben und begleiteten sie –nach
Aufforderung des Zaubereiministers- nach draußen. Nach diesem
Zwischenfall ging die Diskussion über die Einrichtung weiter. Nachdem
sie über die Farbe und das Muster der Vorhänge und über das Material
der Tische diskutiert hatten, redeten die Anwesenden ungefähr eine
Stunde lang darüber, welche neuen Sessel sie für die Versammlungsräume
kaufen sollten. Das Ergebnis waren weit ausladende, bequeme Sessel,
fast schon Throne, reich verziert und geschmückt. Jedes dieser Stücke
kostet 80 Galleonen, da sie mit Edelsteinen und ähnlichem verziert
sind. Von diesem Geld könnte man zwei der wichtigsten Projekte in
London und Umgebung finanzieren : Besseren Schutz der Zaubererwelt vor
den Muggeln und Aufdecken der größeren Stützpunkte des illegalen
Zauberwesen- und Waffenhandels. Da man aber munkelt, dass das meiste
Geld des Ministeriums von Schmiergeldern stammt, wäre es wahrscheinlich
auch mit den entsprechenden Mitteln nicht sicher, ob diese Probleme
gelöst werden könnten. Außerdem erklärte ein offizieller Sprecher des
Ministerium noch vor zwei Wochen, dass das Ministerium kein Geld mehr
habe, und konfiszierte wichtige und wertvolle Gegenstände „zur
Aushilfe“. Das stand auf jeden Fall in ihren Broschüren. Die letzten
fünf Programmpunkte (exklusive der Anträge, die danach angestanden
wären) wurden auf unbestimmte Zeit verschoben, da die Minister schon zu
spät fürs Mittagessen wären. Zu diesem Essen hatten die Reporter
ebenfalls keinen Zutritt. Ich nutzte die Zeit und machte Interviews mit
den Leuten, die die Versammlung hatten verlassen müssen. „Bei dieser
Sitzung ist genauso viel geklärt worden wie immer : gar nichts. Und
dazu kommt noch ein weiteres Problem, nämlich, wie wir mit solchen
Beamten weiter ein Land regieren und stützen wollen.“, sagte einer von
ihnen, der aber nicht namentlich genannt werden will. Er fürchtet, wie
alle anderen Kritiker des Ministeriums, um seinen Arbeitsplatz. Das
Ministerium sah schon einmal eine bescheidene Kritik als Angriff auf
seine Autorität und entließ den Kritiker fristlos. Seitdem hat sich
niemand mehr getraut, etwas zu kritisieren.
Mein Artikel sollte nicht in dieser Form erscheinen, das wurde mir
nahegelegt. Aber ich berufe mich auf das Recht der Pressefreiheit: Ich
kann schreiben, was ich will, da kann mir überhaupt nichts passieren.
Wir Reporter dürfen (fast) alles... Ich kann nur sagen: Was ist nur mit
unserem Land passiert? Wenn nicht bald etwas geschieht, sitzen wir alle
tief im Dreck. Dann helfen die protzigen Sessel auch nichts mehr...
Tödlich 24
Verletzte 146
Vergiss- Mich- Einsatz 56
Sachschaden 96
Täter gefasst 2
Täter nicht gefasst 235
Insgesamt 237
Fälle bei denen mehr als ein Punkt zutrafen inbegriffen
Kann sich ein Land so sicher fühlen?
Bild der gewünschten Sessel aus einem Prospekt der Vermittlung für antike Möbel