Wireless Television á la Weasley

Visionär experimentiert mit magiekompatiblen Fernsehgeräten

Ottery St. Catchpole Bei einem leckeren Stück Blaubeerkuchen und einem Gläschen Holunderlikör erzählte uns seine Ehefrau und Agentin Molly gestern, dass das neue Projekt von Tüftlergatte Arthur Weasley ein großer Erfolg zu werden verspricht. „Seit Jahren bastelt er hier und da herum, immer wieder fliegen seltsame Gegenstände durchs Haus und man hört den einen oder anderen Knall aus dem Schuppen. Aber diesmal hat er`s wirklich geschafft!“, so die stolze Ehefrau.
Bei einem Besuch in besagtem Schuppen stellt uns Mr. Weasley, vormals tätig in der Behörde gegen den Missbrauch von Muggelartefakten und schon immer begeisterter Bastler und Tüftler, sein Experiment vor: ein etwa würfelförmiger Kasten aus schwarzem Ebenholz mit Bildschirm, Stehfuß und einer Menge Zauberstäben. „Dies ist nur ein Prototyp“, berichtet uns der zerstreut wirkende Wissenschaftler. „Ich verwende drei Zweige von Eschenholz als Antennen; dieses Holz fängt magisch-magnetische Wellen besonders gut ein. Und wenn ich an diesem Knopf hier unten drehe, ... erscheint das Bild!“ Und tatsächlich: aus dem Gerät schaut mich ein Frosch an und quakt. „Meine Schwiegertochter Hermine hilft mir gerade ein bisschen!“, fährt Mr. Weasley wie ein stolzer Vater fort. „Sie richtet das Aufnahmegerät auf unseren alten Herbie im Garten. An ihrem Apparat befinden sich ähnliche Holzzweige wie an meinem, genauer gesagt, sie sind vom selben Eschenbaum geschnitten. Die Magie, die Hermine wirkt, fließt durch die Adern der Äste und springt dann in das Gerät hier, weil sie „ihren“ Baum wiedererkennt.


Plötzlich verschwindet der Frosch und wir erblicken ein paar Gnome, die durch den Weasley-Garten schleichen. „Das System ist noch nicht perfekt“, gibt Mr. Weasley zu. „Zwischen Sender und Empfänger muss der Mittler stehen, in unserem Fall der Eschenbaum, dessen Zweige wir benutzen. Aber die Entfernung scheint keine Rolle zu spielen, neulich hat sich meine Frau beim Einkaufen in London gefilmt und ich habe sie hier auf meinem Gerät gesehen. Dafür musste ich nur hinter den Eschenbaum treten.
Schon mehrere große Firmen sind an der neuen Technologie interessiert, darunter auch „MalfoyMedia“, die Herausgeber von zahlreichen Hexen- und Zaubererzeitschriften. „Das ist fantastisch!“, schwärmt der CEO Lucius Malfoy verzückt, „so etwas hätte ich dem alten Zausel gar nicht zugetraut! Bedenken Sie nur, bald können Sie Ihre Lieblingsfortsetzungsgeschichten jeden Tag im Eschenholzkasten sehen! „Gute Hexen – Böse Hexen“, „CSI Hogsmeade“ oder „Germany`s Next TopGoblin“, und das ist erst der Anfang! Ich sehe Nachrichten, ich sehe Spielfilme, Reportagen und Quidditch-Übertragungen! Dazu habe ich schon eine Menge Ideen für Werbespots und Comedyauftritte!
Ob sich Mr. Weasley mit seinem Erzrivalen verbünden wird, um seine Erfindung auf den Markt zu bringen, ist allerdings fraglich.
Zweifellos ist sein „Wireless Television“ aber DAS Must-Have des neuen muggelfreundlichen Jahrtausends, und wird uns mit Sicherheit viele schöne Abende bereiten.