London.
Die vom Ministerium oft angekündigte engere Zusammenarbeit mit der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei scheint nun endlich Form anzunehmen.
Von den Schülern wird oft schon vor der ersten UTZ-Prüfung verlangt, dass sie sich für eine berufliche Richtung entscheiden. Allerdings haben nur die wenigsten Schüler zu diesem Zeitpunkt bereits konkrete Vorstellung, welchen Beruf sie später einmal ausüben wollen. Einige Schüler wollen nicht dem Vorbild der Eltern folgen, muggelstämmige Schüler haben oftmals nicht den nötigen Einblick in die Berufe der Zaubererwelt. Dem Problem der beruflichen Orientierung nimmt sich nun der Minister für Bildung, Mr. Scarborough, an.
Jährlich sollen nun ausgewählte Viertklässler die Möglichkeit haben, ein bis zu zweiwöchiges Praktikum im Ministerium zu absolvieren. Dies soll laut Aussage von Scarborough während des laufenden Schuljahres passieren. „Die Hauslehrer Hogwarts‘ sollen frei auswählen dürfen, welchen Schülern sie die Möglichkeit gewähren möchten. Unser Ministerium ist groß, aber mehr als fünf Praktikanten wären eher kontraproduktiv“, so Scarborough auf die Rückfrage, welche Schüler er demnächst in seinem Ministerium erwartet.
Noch in diesem Jahr werden sich deshalb die führenden Köpfe der Lehrerschaft in Hogwarts zusammen setzten, um Schüler auszuwählen, welche im Frühjahr nächsten Jahres ein Praktikum absolvieren dürfen. Die Arbeiten während der zwei Wochen sollen vielfältig ausgelegt sein. Die Schüler erwarten spannende Sitzungen in unterschiedlichen Gremien, verschiedene außergewöhnliche Erlebnisse, aber auch Kaffee kochen soll zu den Aufgaben gehören. Der Minister für Bildung appelliert auch daran, dass die Schüler es als eine tiefe Ehre empfinden sollten, im Ministerium aushelfen zu dürfen.
Der Tagesprophet hat zu diesem Thema verschiedene Schüler an deren freien Wochenende in Hogsmeade befragt. Die Reaktionen darauf waren vielfältig. Manchen Schülern sah man die Begeisterung und die aufglimmende Hoffnung, dass sie unter den ausgewählten Schülern sein würden, sofort an. Andere wiederum winkten mit den Worten „Politik ist nichts für mich“ ab und zogen weiter.
Ein Lehrer, der zum Auswahlgremium gehört, deutete an, dass man sich noch für keine Schüler fest entschieden habe. „Es gibt Favoriten – aber wir müssen das auch mit den Schülern und deren Eltern absprechen.“
Schüler, welche ihr Praktikum besonders gut absolvieren und hervorragende Leistungen zeigen, sollen auch die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten und ihr Interesse an der Arbeit im Ministerium in Form von Ferienarbeit zu festigen. „Fleißige und wissbegierige Jugendliche muss man mit dem füttern, nach dem sie lechzen. Und wenn sie nach Papierkram lechzen, dann sollen sie ihn meinetwegen bekommen“, witzelte Scarborough zum Ende seiner Pressekonferenz.
Wir dürfen also gespannt sein, ob im Lebenslauf eines zukünftigen Zaubereiministers ein Schülerpraktikum im Ministerium verzeichnet sein wird.
Und sollte in den nächsten Monaten der ein oder andere Antrag von Ihnen spurlos im Ministerium verschwunden sein – haben Sie ein Nachsehen werte Leser, ihr eigenes Kind könnten das Pergament versehentlich geschreddert haben.