Quidditchbericht Sly gegen Gryff
Aber genug über das Wetter geplaudert, da kommen auch schon die Slytherinspieler ins Stadion und schwingen sich auf ihre…
Man sollte ja nicht meinen, dass es etwas in Hogwarts gibt, das einen noch überraschen kann. Glauben Sie, liebe Leser, das geht nicht? Dann muss ich Sie eines Besseren belehren. Es geht nämlich durchaus.
So wurde vor einigen Tagen der Geist eines jungen Mädchens entdeckt, der bisher niemandem aufgefallen ist. Man könnte sie mit der Grauen Dame vergleichen, die man ja auch nicht oft zu Gesicht bekommt. Damit hören die Gemeinsamkeiten mit dem Hausgeist von Ravenclaw auch schon auf. Denn ein Blick auf die Uniform des Mädchens offenbart die Zugehörigkeit zu Slytherin.
Warum sie sich bisher bemüht hat, den Blicken der Lehrer, Schüler, Porträts und auch denen der anderen Geister zu entgehen, ist schnell erklärt. Und er hängt mit der Geschichte des Mädchens zusammen. Auf die Frage, warum sie sich solange verborgen gehalten habe, war ihr lediglich zu entlocken, dass sie nicht gefunden werden wollte. Es ist nicht leicht, an sie heranzukommen und man benötigt eine ziemliche Geduld.
Doch wenn sie sich entschlossen hat zu reden, dann kann sie dabei wirklich charmant, ja fast schon zutraulich sein. Nicht gerade das, was man unter einer typischen Slytherin gemeinhin versteht.
Ihr Name ist Ashley Black, sie wurde 1150 geboren und hatte bei ihrer Einteilung die Wahl zwischen Gryffindor und Slytherin. Doch schon wenige Tage nach der Einteilung hatte sie die ersten Bedenken, ob sie sich wirklich richtig entschieden hatte. Sie gibt selber zu, dass sie nicht gerade eine typische Slytherin war. Und die bereits seit über einem Jahrhundert bestehende Feindschaft machte ihre Situation wirklich nicht leichter. Denn dadurch waren auch die Gryffindors nicht bereit, sich mit ihr abzugeben. Ihrer Erzählung nach musste sie bei zwei Häusern damit rechnen, auf erbitterten Widerstand zu stoßen und mitunter wünschte sie, dass sie es unterlassen hätte zu erwähnen, dass sie eben die Wahl gehabt hatte. Unserem Reporter hat sie erzählt, dass es ihr einfach beim ersten Frühstück herausgerutscht war, als sie gefragt wurde, ob sie denn gleich eingeteilt wurde oder aber die Wahl hatte.
Nachdem sie endlich etwas mehr aufgetaut war, vertraute sie uns auch an, dass sie sogar versucht hatte, die seit mehr als einem Jahrhundert bestehende Feindschaft zwischen den Löwen und den Schlangen zu beenden. So wie sie sich das gedacht hatte, wollte es allerdings nicht klappen. Ganz im Gegenteil, damit hatte sie dann wohl wirklich in eine Art magisches Wespennest gestochen. Keine der beiden Seiten wollte nachgeben und einsehen, dass man vielleicht einen Kompromiss schließen sollte. Dabei hatte sie einfach nur vorgeschlagen, dass die beiden verfeindeten Häuser miteinander reden sollten. Und Ashley war danach wirklich der Außenseiter.
Sie möchte nicht darüber sprechen, wie ihre Tage danach ausgesehen haben, aber mit ein wenig Phantasie kann man sich das wohl auch selber ausmalen.
Der nächste Punkt, der unseren Reporter natürlich ebenso wie unsere Leser interessieren dürfte, blieb leider ebenso unbeantwortet.
Es hätte uns alle interessiert, wie sie zu Tode gekommen ist, denn dem Aussehen nach dürfte sie zum Zeitpunkt ihres Todes etwa 13 oder 14 Jahre alt gewesen sein. Es sind keine offenen Verletzungen zu sehen, die auf die Todesursache schließen lassen, aber man weiß nicht, was die Uniform eventuell verbergen könnte.
Eine Merkwürdigkeit fällt allerdings auf. Und das ist die Tatsache, dass hier im Gegensatz zur Geschichte der Maulenden Myrte keinerlei Hinweise in dem Buch „Eine Geschichte von Hogwarts“ zu finden sind, dass es einen weiteren Todesfall unter den Schüler gegeben habe. Nun kann man das natürlich auch damit erklären, dass es sehr viel länger zurückliegt und die Informationen verloren gegangen sind. Doch auch die Schulleiterporträts wollen nicht sagen, dass sie etwas davon wissen.
Wir werden auf alle Fälle dran bleiben.