Wie den aufmerksamen Lesern unseres Muggelnews-Teils im Tagespropheten schon bekannt sein dürfte, herrschte in den letzten Wochen großer Aufruhr in der Muggelwelt über einen gewissen Edward Snowden vom US-Geheimdienst NSA. Dieser junge Herr hatte seinem Arbeitgeber Daten gestohlen und war damit nach China geflohen, wo er sie Reportern zugänglich machte. Von da an wusste die Welt Bescheid über das Ausmaß der Spionage, die die Vereinigten Staaten von Amerika betreiben. Steht nun auch das Geheimnis der Zauberwelt auf dem Spiel? Wusste die NSA eventuell schon jahrelang von der Existenz der Magie? Was bedeutet das für uns?
Doch der Reihe nach: Die NSA, die Nationale Sicherheitsbehörde der USA, ist eine riesige staatliche Agentur, die die weltweite Kommunikation überwacht. Edward Snowden, einem 30-jährigen Mitarbeiter dieses Geheimdienstes und ein Zauberer, war es gelungen, geheime Daten aus dem Gebäude zu schmuggeln, die zeigen, dass die NSA weit mehr Informationen besitzt, als sie dürfte und als vorher von anderen Ländern angenommen wurde. Snowden wurde nach diesem Verrat zum Staatsfeind erklärt und versteckte sich erst in Hongkong und danach in Moskau.
Seit dem Bekanntwerden des Umfangs der Spionage herrscht in vielen Ländern Entsetzen über die Unverschämtheit der USA und vor allem Angst, wie es um die Sicherheit nicht nur der Privatsphäre, sondern vor allem auch politischen und wirtschaftlichen Informationen steht.
Wie der Tagesprophet nun von einem völlig aufgelösten Untersekretär des Zaubereiministers erfahren hat, sollen unter den Opfern dieses Abhörskandals auch Hexen und Zauberer vertreten sein. Angeblich befinden sich unter den Daten, die die NSA über die Jahre gesammelt hat, auch Gespräche von Hexen und Zauberern mit Muggeln oder untereinander, die ganz klar die Existenz der Magie darlegen. Hatten die Vereinigten Staaten schon lange Kenntnis von unserer Welt? Kommen etwa deshalb die meisten Verschwörungstheorien aus den USA und haben sie deshalb solche Angst vor dem Rest der Welt? Drehen Sie deshalb so viele Filme über unnatürliche Vorkommnisse und denken darum immer, dass Außerirdische im Falle ihrer Ankunft auf amerikanischem Boden landen? Sind Amerikaner deswegen so fremdenfeindlich, weil sie seit langer Zeit ganz genau wussten, welche Welt vor ihnen verborgen liegt? Droht uns vielleicht sogar eine neue mittelalterliche Hexenjagd?
Das Zaubereiministerium ist in heller Aufruhr. Die Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit und die Abteilung für Magische Unfälle und Katastrophen arbeiten eng zusammen Tag und Nacht daran, um herauszufinden, wie weit das Wissen über die Zauberwelt schon vorgedrungen ist. Der Minister hat dieses Thema nun zur Chefsache erklärt und will sich nächste Woche mit dem amerikanischen Zaubereiminister treffen, dessen Ministerium in dieser Angelegenheit wohl geschlafen hat. Gott sei Dank gab es aufmerksame magische Mitmenschen wie Edward Snowden, der geistesgegenwärtig reagiert hat und uns auf diesen Missstand hingewiesen hat.
Derzeit versuchen Auroren die NSA zu infiltrieren, um an neue Informationen zu kommen und gleichzeitig eine weitere Verbreitung von Magischen Daten zu verhindern.
Edward Snowden soll mit dem Orden der Merlin erster Klasse ausgezeichnet werden für seine Verdienste um die Geheimhaltung der Zauberwelt. Die Muggel glauben alle noch daran, er säße im Transitbereich des Moskauer Flughafens fest, doch der Sprecher der Abteilung für Magisches Transportwesen hat uns gestern bestätigt, dass Edward Snowden schon vor ein paar Tagen mit einem Portschlüssel aus Russland ausgereist sei. Sein derzeitiger Aufenthaltsort soll aber hier nicht im Tagespropheten veröffentlich werden, weil die NSA im Moment wohl auch immer eine Ausgabe erhält. Bis dieser Zustand nicht von den Auroren und den Zauberern der Vergiss-Mich-Abteilung des Ministeriums geändert wird, dürfen wir hier keine genaue Angaben über das Verbleiben von Snowden machen.