Das Finale der Quidditcheuropameisterschaft, aus dem Spanien mit 510 zu 170 als Sieger hervorgegangen ist, wird überschattet von dem wohl größten Skandal, den der Quidditch-Sport jemals erlebt hat. Die Abteilung für magische Spiele und Sportarten prüfte in der letzten Woche die Vorwürfe, die der deutsche Verbandschef gegen den Schiedsrichter und die Verantwortlichen der spanischen Mannschaft erhoben hatte. Wilhelm Lungquell, Präsident des Deutschen Quidditch Bundes, kurz DQB, will Beweise für Absprachen zwischen dem Schiedsrichter und den Spaniern gefunden haben, er spricht sogar von Bestechung.
Das Ministerium lud bereits die wichtigsten Beteiligten zu einer Befragung ein. Es ist schon auffällig, wenn man die Foul-Bilanz des Spiels betrachtet: mit 3 zu 20 fällt diese für die Deutschen ausgesprochen schlecht aus. „Schon während des Spiels haben die Spieler sich beschwert, doch man hat sie nicht ernst genommen“, sagte Lungquell. Er führt fort: „Man glaubte sie würden damit nur davon ablenken wollen, wie schlecht sie selbst Quidditch spielten.“ Lungquell betont aber, dass die Mannschaft seines Landes nicht ohne Grund im Finale gelandet sei. Man habe hart trainiert und in fairen Spielen alle Gegner geschlagen. „Im Finale dann so ohne Hosen dazustehen, ist einfach nicht gerechtfertigt“, schließt er das Interview mit uns ab.
Seine Beweise sind schlagkräftig: Es sind Briefe aufgetaucht, die man dem DQB im Vorfeld geschickt hatte. Diese waren in der Eulerei verloren gegangen und erst jetzt wiedergefunden worden. Darin fragte der Präsident des Königlich-spanischen Quidditchverbandes (RFEQ) seinen deutschen Kollegen nach einer heimlichen Absprache. Man wollte auf das Spiel Wetten abschließen und mit den Gewinnen daraus der Muggelpolitik helfen, die EU-Staatskassen wieder aufzufüllen. Auch wenn das ein ehrenhafter Gedanke ist, so ist es doch ein Verbrechen, zu dem man sich hier verabreden wollte.
Die Konsequenz daraus wird die Spanier hart treffen. Nicht nur, dass man ihnen den Meister-Titel aberkennen wird und diesen an die Deutschen vergibt. Noch dazu wird der spanische Verband eine hohe Goldstrafe zum Wohle der magischen Gesellschaft zu zahlen haben.