Ungewöhnlicher Fall: Squib „verschluckt“ sich
-
Shandris (Gryffindor) -
11. November 2013 um 00:00 -
265 Mal gelesen -
0 Leserbriefe
Für ein unvergessliches Erlebnis aller beteiligten Ministeriums-Mitarbeiter sorgte Mrs Agnes Goldspoon im Lokal „Yellyfish Inn“ in Newcastle, Tyneside, England, als sie sich beim Verzehr einer Muschelsuppe verschluckte.
[KE] Mrs Agnes Goldspoon wuchs zwar in einer magischen Familie auf, wies aber niemals auch nur eine kleine Spur Magie auf. Zeit ihres Lebens führte sie ein Dasein als Squib. Sie ging auf eine ganz normale Schule für Muggel-Kinder und nahm einen typischen Beruf aus der Muggel-Welt an, den Muggelkundige als Sekretärin bezeichnen. Als sie von ihrem Freund eingeladen wurde, im „Yellyfish Inn“ ganz romantisch etwas zu essen, nahm das Schicksal seinen Lauf. Sie hatte sich eine Muschelsuppe bestellt und wollte gerade schlucken, als sich ein Stückchen Muschel quer stellte. Die arme Frau verschluckte sich – im ganz wörtlichen Sinne: Sie hustete einmal, das Muschelfleisch flog über den Tisch, traf ihren Freund im Gesicht, und als er wieder hinsah, war Mrs Goldspoon verschwunden.
Große Verwirrung brach aus: Ein Kellner, der in diesem Augenblick mit einem schwer beladenen Tablett aus der Küche kam, blieb vor Schreck abrupt stehen, das Tablett fiel in das darunter befindliche Aquarium und die schönen Pommes schwammen bei den Fischen im Becken – Fisch und Chips mal anders. Eine ältere Dame mit Hütchen und Hündchen kippte mit ihrem Stuhl um, woraufhin ihr Pekinese „Wooly“ auf den Tisch sprang und sich über ihr Brathühnchen hermachte. Zum Glück saß ganz in der Nähe ein stark vernarbter Zauberer mit Holzbein, der dort offenbar seine Rente genoss. Geistesgegenwärtig verriegelte er den Raum, damit keine Muggel das Lokal verlassen und die Geschichte verbreiten konnten, und informierte das Zaubereiministerium. Leider stand er für ein Interview nicht zur Verfügung. Die Spezialeinheit „Vergissmich" der Abteilung für Magische Unfälle und Katastrophen, war schnellstens zur Stelle und veränderte als Erstes die Erinnerungen der Anwesenden. So glaubte der Kellner, der sein Tablett im Aquarium versenkt hatte, er sei gestolpert; die Dame mit dem Pekinesen dachte, sie hätte das Hühnchen selbst gegessen und wunderte sich, wieso sie so einen großen Appetit hatte und der Hund das Futter verweigerte; der Freund von Mrs Agnes Goldspoon dachte, er würde noch auf sie warten und sie hätten sich für eine Stunde später verabredet.
„Viel schwieriger war es, Mrs Goldspoon wieder zu finden“, sagte ein Vergissmich unserem Reporter gegenüber. Er führte aus: „Das Verschlucken ist eine seltene Unterart des Apparierens. Wenn jemand nervös wird oder zu Gefühlsschwankungen neigt, kann es bei ruckartigen Handlungen dazu kommen, das die Person disappariert, ohne es zu wollen. Es muss noch nicht einmal die komplette Drehung erfolgen und auch die goldene Dreierregel (Ziel, Wille, Bedacht) ist unter diesen besonderen Umständen nicht nötig. Unsere Mysteriumsabteilung erforscht schon seit einiger Zeit diese ,spontane' Art des Apparierens.“ Wieso auch ein Squib sich verschlucken (apparieren) könne, beantwortete er so: „Nicht alle Squibs werden zu Recht als ,magielos‘ betrachtet. Manche weisen winzige Spuren unentdeckter magischer Fähigkeiten auf, die sie selbst und jeder andere Magier nicht aufspüren können. Offenbar ist Mrs Goldspoon mit genug magischem Potential geboren worden, um uns allen einen unvergesslichen Tag im ‚Yellyfish Inn‘ zu bereiten!“