Rodelpiste in Hogwarts pünktlich zu Weihnachten eingeweiht

Über mehrere Jahre hinweg wurde in Hogwarts an einer Rodelpiste gebaut und das alles im Geheimen, ohne Wissen der Schüler. Wie das funktioniert hat? „Mit einem einfachen Unsichtbarkeitszauber und dem Muffliatozauber“, erklärt uns die Schulleiterin von Hogwarts, Professor McGonagall, lachend. „Die Idee für den Bau einer Rodelpiste kam von einer Schülerin. Ihre Eltern sind Muggel und sie erzählte von einer Rodelpiste, die jedes Jahr in ihrer Heimatstadt auf dem Zentralenplatz aufgestellt wird. In mehreren Schulkonferenzen versuchte sie uns davon zu überzeugen, für Hogwarts eine Rodelpiste zu bauen. Es dauerte fast ein Jahr, bis sie es schließlich schaffte, uns zu überzeugen.“
Zu der Rodelpiste gelangt man über die Holzbrücke, die das Schloss und die nördlichen Ländereien verbindet. Die Piste wurde so angelegt, dass nur wenige Bäume des Waldes weichen mussten und sie an einem natürlichen Abhang liegt. Links und rechts der Piste wurden schlangenförmige Wege angelegt, die das Erreichen des Startpunkts erleichtern. „Treppenstufen wären zu gefährlich gewesen“, erklärte uns der Bauherr Kai Boggenrun. „Das Verletzungsrisiko sollte so gering wie möglich gehalten werden. Bei Frost und Schnee werden normale Treppenstufen zu einer rutschigen Angelegenheit. Deshalb die schlangenförmigen Wege.“
Am Ende der Bahn befindet sich ein zehn Meter langer Auslaufpunkt für die Schlitten. Begrenzt wird dieser durch eine, von dem Wildhüter Rubeus Hagrid extra für diese Zwecke gezüchtete, Pflanze. „Die Pflanze ist eigentlich eine ganz normale Hecke mit einem kleinen Extra: Sobald jemand mit höherer Geschwindigkeit in sie hineinfährt, dämpft sie den Aufschlag ab und stößt die Person zurück. Wie ein Netz, nur dass es eine Pflanze ist“, sagt er stolz. In wieweit die Pflanze den Normen der Prüfstelle des Zauberministeriums für neuartige magische Pflanzen entspricht, ist nicht bekannt.
Eröffnet wurde die Rodelpiste kurz nach dem Frühstück am vierten Adventswochenende (22.12) kurz vor der Abfahrt des Hogwarts-Expresses nach London. Der Schulleitung war es wichtig, dass alle Schüler anwesend waren und sich so niemand benachteiligt fühlen musste. So wurde sogar die Abfahrt des Zuges um zwei Stunden nach hinten verlegt, so dass die Schüler genügend Zeit hatten, die neue Piste auszuprobieren.
Befahren wird die Piste mit alten Autoreifen von Muggeln (Reifen des Fortbewegungsmittels) und Schlitten. Die Schüler können diese entweder selber mitbringen oder sich welche aus dem Schuppen von Hagrid ausleihen. Dieser hatte Wochen vorher angefangen, Schlitten zu bauen und präsentierte den Schülern zu ihrer Verblüffung vierzig Schlitten in den Farben Hogwarts‘.
Die Schüler waren begeistert von der neuen Attraktion und testeten sie ausgiebig. Auch Arthur Weasley, der für das Zauberministerium in der Abteilung Missbrauch von Muggelartefakten arbeitet und in seiner Freizeit sich sehr für Muggel und ihre Lebensweise begeistert, war anwesend: „Ich bin begeistert von der Rodelpiste! Es ist toll, dass die Schulleitung beschlossen hatte, dieses Projekt zu verwirklichen und dadurch weitere Bande zu den Muggeln zu knüpfen. Vielleicht wird einer der Hogwarts-Schüler später Rodelweltmeister oder …“
Die Begeisterung von Arthur Weasley steckte an und so probierte ich als Vertreterin des Tagespropheten einmal die Bahn aus. Es war ein einmaliges Erlebnis und die Schüler werden viel Spaß an der Bahn haben.
„Im Sommer“, erklärte uns die Schulleitung zum Ende des Gespräches noch, „wird die Rodelbahn von unserem Lehrer für Kräuterkunde als Beet genutzt. Er wird mit seinen Schülern verschiedene Berggewächse pflanzen und dann untersuchen, wie sich der Winter auf diese auswirkt. Die vielfältige Nutzung ist also garantiert.“