Ministerium erwägt Überarbeitung der Gefährlichkeitsklassen von Tierwesen

Jeder kennt sie, viele streiten sich deswegen – die ZM-Klassifizierung von Tierwesen.

Schon in der Vergangenheit wurden immer wieder Stimmen verschiedener Zauberer und Hexen laut, die eine Überarbeitung der Klassifizierungen forderten. Doch die Proteste fanden bei den Zuständigen nie Gehör. Vor allem die Klassifizierung X, die als „langweilig“ gilt, empfinden viele Liebhaber von Geschöpfen dieser Klasse als beleidigend. Sie setzen sich für die Erneuerung dieser Bezeichnung ein. So soll anstatt „langweilig“ besser von „ungefährlich“ gesprochen werden. Der Mitarbeiter Jeremy Folks meinte zu diesen Vorwürfen, dass es sich um Haarspalterei handele. Er sähe keinerlei Notwendigkeit für eine Handlung. Hexen und Zauberer reagierten empört über diese Aussage. Es hieß, eine Weigerung, die Bezeichnung zu ändern, wäre diskriminierend für die auf diese Weise eingestuften Tierwesen. Der Zaubereiminister – Kingsley Shacklebolt – reagierte umgehend. „Natürlich nehmen wir jede Kritik an der ZM-Klassifizierung ernst. Folks sprach lediglich für sich selbst, aber nicht im Namen des Zaubereiministeriums. Es ist nicht das erste Mal, dass Hexen und Zauberer Kritik an der Klassifizierung üben, daher ist es nun an der Zeit, diese einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Es wird sich nun darum gekümmert, dass sowohl die Bezeichnungen als auch die Einstufungen selbst noch einmal genau unter die Lupe genommen werden.“

Mary Sheep – eine Erforscherin von magischen Tierwesen – untersucht vor allem das Verhalten des Horklumps. „Der Horklump ist ein zutiefst unterschätztes Wesen. Es ist dringend notwendig, ihn näher zu untersuchen. Er ist absolut ungefährlich, dass stimmt, aber der Begriff „langweilig“ ist falsch gewählt und drückt etwas völlig anderes aus. Es darf nicht bereits jungen Hexen und Zauberern vermittelt werden, dass der Horklump ein uninteressantes Geschöpf ist. Stattdessen sollen sie lernen, dass dieses Wesen keine Gefahr darstellt.“

Während Sheep in erster Linie Kritik an der Wahl der Begriffe übt, ist dem Zauberer und Abenteurer Emmett Levy vor allem daran gelegen, eine Überarbeitung der Klassifizierung der geflügelten Pferde, insbesondere des Thestrals, zu bewirken. „Die Klassifizierung der geflügelten Pferde ist sehr schwammig und muss dringend überarbeitet werden. Der Thestral beispielsweise wird auch heute noch als gefährlich angesehen, obwohl dies nicht der Wahrheit entspricht. Er ist ein äußerst missverstandenes Wesen. Weil nur diejenigen ihn sehen, die einen Menschen sterben sahen, wird er direkt als unheilvoll angesehen. Solche vorschnellen Urteile sollten nicht in eine professionelle ZM-Klassifizierung einfließen.“

Das Zaubereiministerium hat dafür Sorge getragen, dass eine Sprechstunde für Kritiker eingerichtet wird. Diese findet einmal in der Woche – Mittwochs von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr statt – und bietet die Gelegenheit, ihre Wünsche und Anliegen einem Komitee vorzutragen. Dieses besteht aus Richard Grey und Leslie Funkle aus der "Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe" und dem Zaubereiminister Kingsley Shacklebolt höchstpersönlich. Sieht das Komitee einen berechtigten Grund für die vorgebrachte Kritik, soll über mögliche Änderungen diskutiert werden. In einem Jahr ist eine öffentliche Bekanntgabe der Ergebnisse und der eventuell vorgenommenen Änderungen angesetzt. „Solch ein Verfahren ist sehr aufwändig und braucht Zeit“, betonte der Zaubereiminister.

Obwohl die "Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe" hochgradig bemüht scheint, Hexen und Zauberern entgegen zu kommen, ist fragwürdig, ob es tatsächlich zu einer Überarbeitung der Gefährlichkeitsklassen von Tierwesen kommen wird. So betonte der Mitarbeiter Richard Grey: „Die endgültige Entscheidung darüber, ob die ZM-Klassifizierung umgestaltet wird, liegt am Ende beim Komitee des Zaubereiministeriums.“

Der Zauberer Emmett Levy bleibt skeptisch. „Es geht denen nur darum, kritische Stimmen zu besänftigen. Letztlich hoffen die Ministeriums-Mitarbeiter nur, dass nach einiger Zeit Gras über die ganze Angelegenheit wächst. Ich glaube nicht daran, dass sich etwas ändern wird.“

Es bleibt abzuwarten, ob Levy mit seiner Skepsis Recht behält.