Muggeljunge mit Ringelschwänzchen gesichtet. Einweisung ins St. Mungo missglückt. Reporter berichtet aus Muggelkrankenhaus über das Geschehen.

LONDON. Zu Beginn des neuen Schuljahres hielt sich ein Reporter am Eingang des Bahnhofs King’s Cross auf, um auf die eintreffenden Schüler zu warten. Was er dann erlebte, schildert er exklusiv für den Tagespropheten:

„Ich war auf dem Weg zum Hogwartsexpress, als ich einen Muggeljungen mit einem Ringelschwänzchen sah. In Begleitung eines fülligen Muggelmannes, der dem Muggeljungen sehr ähnlich sah, und einer dürren Muggelfrau verließ er gerade das Gebäude. Ich wollte mich sofort den Dreien vorstellen, um ein Interview zu erbitten, aber sie ergriffen jedoch sogleich die Flucht. So handelte ich der Situation angemessen und informierte umgehend St. Mungo, damit der Muggeljunge schnellstmöglich vom höchstwahrscheinlich auf magische Art und Weise gewachsenen Ringelschwänzchen befreit werden konnte. Mitarbeiter des Ministeriums wurden verständigt, welche die Spur der drei Muggel aufnahmen. Die beiden Muggelerwachsenen, die sich als die Eltern des Muggeljungen herausstellten, schienen den gleichen Gedanken wie ich und die Heiler des St. Mungo zu haben, denn sie brachten den Jungen bereits in ein Muggelkrankenhaus.

So stellte es sich als äußerst schwierig heraus, den Jungen sofort ins St. Mungo einzuliefern. Die Muggel-Heiler, auch „Arzt“, „Krankenschwester“ oder „Krankenpfleger“ genannt, hatten den Jungen bereits untersucht und bereiteten einen ihrer sogenannten „Operationssäle“ vor, in dem sie dem Jungen das Ringelschwänzchen entfernen wollten. Da das Zaubereiministerium nur drei Mitarbeiter für diesen Einsatz zur Verfügung stellen konnte und das gesamte Ärzteteam aus zwanzig Muggeln bestand, schien es ein schwieriges Unterfangen zu sein, all deren Gedächtnisse zu verändern, um dem Jungen den Ringelschwanz im St. Mungo durch kundige Heiler abzunehmen. Auch die Eltern des Muggeljungens lenkten bei einem Gespräch mit den drei Ministeriumsmitarbeitern nicht ein, sondern stellten sich stur. Der Muggelmann bekam zudem einen riesengroßen Wutanfall und schrie die drei Ministeriumsmitarbeiter laut an, er wolle von „all dem Hokuspokus nichts mehr hören“ und man solle seine Familie bis auf weiteres, wenn gar am besten auf Lebenszeit „mit solcherlei absurden Dingen und von solchen komischen Käuzen in langen Mänteln“ in Ruhe lassen. Um den Muggel nicht weiter aufzuregen, entschied man, seine Entscheidung zu akzeptieren und nur die Gedächtnisse der weiteren Augenzeugen des Gespräches zu verändern. Die Operation des Muggeljungen verlief erfolgreich, sodass er zum neuen Schuljahr seine Schule ohne Ringelschwänzchen oder anderen schweinsähnlichen Körperteilen besuchen kann. Welcher Zauberer oder Hexe der Verursacher des Ringelschwänzchens ist, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden, da weder der Muggeljunge noch die Eltern zuließen, dass man ihn untersuchte, um dies herauszufinden. So bleibt mir nur noch, dem Muggeljungen gute Besserung und einen guten Start ins neue Schuljahr zu wünschen.“