Der riesige Erfolg des bekannten Designers Lavan in der Muggelwelt beschäftigt gerade mehrere Abteilungen im Zaubereiministerium.
Wie dem Tagespropheten zugetragen wurde, hat der gerade bei modebewussten Hexen sehr beliebte Modedesigner Lavan den Muggelmarkt für sich entdeckt. Wie ist das möglich, mag sich nun mancher geschätzte Leser denken, wo doch seine Zaubercouturesachen förmlich vor Zauberei triefen. Im Stoff integrierte Farbwechselzauber liebt er wohl besonders, wie uns Kate Winther, eine seiner treuesten Kundinnen, erzählte. Aber keine Sorge, mit Anziehsachen hat der momentane Erfolg des kreativen Lavan nichts zu tun.
Um seinen Kundenkreis zu erhöhen und mehr Rendite aus seinen Patenten zu ziehen, hatte sich der Designer mit einer Schmuckkollektion auf der berühmten Muggelschmuckmesse in Paris unter einem Tarnnamen angemeldet. Da er vor seiner Teilnahme die Behörden nicht informierte, hatte es keine vorbeugenden Kontrollen seiner ins Ausland geschickten Waren gegeben. „Wie konnten wir denn ahnen, dass ein so bekannter und geschätzter Geschäftsmann versucht, auf krummen Touren mehr Geld zu scheffeln“, teilte uns Arthur Weasley vom Büro gegen den Missbrauch von Muggelartefakten mit. Lavan hatte unter dem Synonym Lavaste einige Schmuckstücke seiner Hogwartskollektion ausgestellt. Die kleinen kostbaren Kunstwerke aus verschiedenen Edelmetallen und Edelsteinen hat der Künstler entworfen, um seinem Heimweh nach Hogwarts Ausdruck zu verleihen. „Irgendwie werde ich wohl immer im Herzen ein Kind bleiben“, erklärte Lavan bei der Kollektionsvorstellung in der Londoner Winkelgasse (diese wurde noch unter dem Namen Lavan angeboten. Anmerkung der Redaktion). Dass er damit einen Nerv getroffen hatte, zeigte die große Nachfrage. Bei den Damen Englands gab es einen regelrechten Wettkampf um eins der wenigen Unikate. Die mit speziellen Zaubern präparierten Schmuckstücke haben gerade für Frauen sehr geschätzte Nebenwirkungen. Die Edelsteine lindern z.B. mit ihrem sanften Strahlen Hautfalten und lenken von Problemzonen, wie etwas fülligere Bäuchlein, ab. Trägt eine Frau solch eine Kette z.B. mit Schlangenanhänger, dann kann man kaum die Augen davon lassen. So wirkt sie gleich einige Jahre jünger und man hat durch das „Wappentier“ auch gleich einen Gesprächsstoff, um mit ihr in Kontakt zu kommen. Natürlich sind die Schlangenohrringe, -ketten und -armbänder bei den ehemaligen Slytherins sehr beliebt. Genauso geht es den Abgängerinnen der anderen Hogwartshäuser, denn auch Löwen, Adler und Dachse sind liebevoll zu richtigen Statussymbolen veredelt worden. Die kleinen Adler am Armband flattern mit den Flügeln, wenn man sie streichelt. Die Löwenanhänger können leise brüllen. Die Dachse schauen in verschiedene Richtungen und die Schlangen züngeln. Ottilie Fortes, eine ehemalige Hufflepuff, ist ganz begeistert von der Idee mit diesen Schmuckstücken nicht nur für sich, sondern auch für ihr Hogwartshaus etwas Gutes zu tun. Zehn Prozent des Reinerlöses vom Verkauf gehen an den Unterstützungsfond für mittellose Schüler.
Warum gibt es nach all diesen guten Nachrichten eine Untersuchung des Ministeriums? „Das liegt doch auf der Hand“, meinte Arthur Weasley, „was bitte schön, denken wohl Muggel, wenn ihr neues Schmuckstück plötzlich brüllt oder sich bewegt?“ Da solche Sachen auch das Geheimhaltungsabkommen gefährden, sind auch die Mitarbeiter der magischen Strafverfolgung sowie die Angestellten des Büros für internationale Zusammenarbeit mit diesem Vorfall beschäftigt.
„Ich kann diesen ganzen Wirbel nicht verstehen“, sagte uns Designer Lavan auf Nachfrage. „Ich habe natürlich keine mit Veredlungszaubern belegte Schmuckstücke exportiert. Sondern ganz normale Metalle und Edelsteine für die spezielle Muggelkollektion eingesetzt. Deshalb habe ich sie auch unter einem Synonym verkauft, damit es da keine Verwechselungen gibt. Ich fand es schade, die schönen Ideen nur den Zauberern zugänglich zu machen, denn Tiere sind doch auch in der Muggelwelt als Motive beliebt.“
Witzigerweise kaufen auch viele Hexen und Zauberer die Muggelkollektion, weil sie billiger ist. Genau deshalb wurde das Ministerium auf dieses angebliche Versteckspiel aufmerksam.