Krakulus, eine unbekannte Krankheit bedroht Zauberer und Muggel

„Wir wissen gar nicht, wo uns der Kopf steht“, erklärt Chefheiler Hippocrates Smethwyck. „Seit einer Woche geht das jetzt so und es werden immer mehr solcher Fälle bekannt. Sie sehen ja, dass wir schon jetzt kaum noch Platz geschweige denn Personal haben. Aber entschuldigen Sie mich, ich werde gebraucht.“
Und damit ist der Chefheiler schon bei seiner nächsten Patientengruppe. Dabei hatte scheinbar alles harmlos begonnen: Ende Februar wurde ein Zauberer, namens M. Stevens, ins St. Mungo eingeliefert. Er klagte über heftige Bauch- und Kopfschmerzen, sowie Übelkeit. Was anfangs nur wie ein gewöhnlicher Infekt aussah, den der behandelnde Heiler mit einem einfachen Aufpäppeltrank zu kurieren gedachte, entwickelte sich binnen weniger Stunden zu einer gefährlichen Krankheit, die den Heilern bis jetzt Rätsel aufgibt. Bald nach seiner Einlieferung legten sich zwar die Kopfschmerzen, allerdings war der Patient nun nicht mehr in der Lage, richtig zu sehen; seine Bauchkrämpfe verstärkten sich, sodass er sich vor Schmerzen auf seinem Bett wand. Hinzu kam auch noch Fieber. Doch bei diesem Zustand blieb es nicht: Am nächsten Tag hatten sich zwar die starken Bauchkrämpfe wieder so weit gelegt, dass Mr. Stevens nicht mehr vor Qualen schrie und einigermaßen ruhig liegen blieb, jedoch litt er nun unter Schüttelfrost und das Fieber, welches über Nacht weiter gestiegen war, bescherte ihm Wahnvorstellungen.

Bis dahin gingen die Heiler von einer unbekannten nicht magischen Krankheit aus, die unerklärlicherweise gegen sämtliche Behandlungsmethoden resistent zu sein schien. Aber am dritten Tag verschwanden plötzlich alle oben genannten Symptome und Augustus Pye, ein Heiler im Praktikum, fand einen zwar augenscheinlich gesunden, dafür aber grün-gelb-karierten Mr. Stevens vor, der anstatt von Worten nur noch Knacklaute von sich gab


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„Offensichtlich hat er, ebenso wie die anderen Patienten, die Fähigkeit zu sprechen verloren. Wir hoffen, dass sich das mit der Zeit geben wird. Aber leider können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts gegen diesen Zustand unternehmen“, berichtet uns Mr. Pye. Mittlerweile sind aus einem Patienten jedoch über hundert geworden. Die Heiler sehen sich einer Epidemie gegenüber und haben weder eine Behandlungsmethode noch können sie sagen, wie oder wodurch die Krankheit ausgelöst wurde.

„Die Erkrankten können uns leider keine Hinweise liefern, denn bislang waren sie alle nicht in der Lage zu sprechen, als sie eingeliefert wurden. Die Krankheit schreitet rasch voran“, erläutert uns Augustus Pye. Inzwischen wurden auch schon einige Muggel im St. Mungo aufgenommen, die die gleichen Symptome aufweisen. Ein Sonderausschuss aus Heilern ist unermüdlich damit beschäftig dieser mysteriösen Krankheit, die sie Krakulus genannt haben, auf den Grund zu gehen.
Den Anstoß zu diesem Namen gab Madeleine Beron, eine aus Frankreich stammende Heilerin, die die symptomatischen Knacklaute immer wieder mit dem französischen Wort für „knacken“, „craquer“ bezeichnete. Leider kann der Sonderausschuss zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch kein Ergebnis vorweisen. Wir halten Sie aber auf dem Laufenden.