Unterrichtsmethoden in Hogwarts: Wieviel ist den Schülern zumutbar?
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Sahira Tania Arabella Rose -
2. Juli 2015 um 00:00 -
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HOGWARTS/LONDON. Seit einigen Jahren beobachtet das Ministerium das Treiben in Hogwarts mit viel Unbehagen, was manche Lehrer betrifft. Zum Schulbeginn dieses Jahres schritt der Zaubereiminister Cornelius Fudge höchstpersönlich ein und schickte die Mitarbeiterin Dolores Umbridge nach Hogwarts ab, um den Lehrern tatkräftig unter die Arme zu greifen.
Gegenwärtig unterrichtet Umbridge selbst das Unterrichtsfach „Verteidigung gegen die dunklen Künste“, das ihre Vorgänger nie länger als ein Jahr innehatten. Waren diese nicht qualifiziert genug, um das Fach zu halten? Umbridge selbst deckt die Missstände auf: „Das Fach wurde einfach viel zu lange vernachlässigt. Die Schüler waren wissenstechnisch auf einem katastrophalen Stand. Die wichtigsten Grundlagen fehlten bei der bisherigen Ausbildung. Ein solides Basiswissen ist der Grundbaustein für die höheren Lektionen. Stattdessen wurden den Schülern fiktive Lebensläufe vorgelegt, die ihnen als Vorbild dienen sollten, ganz zu schweigen davon, dass ihnen die Identität eines Werwolfs vorenthalten wurde. Ein weiterer Kandidat litt unter Verfolgungswahn und bläute seinen Schülern nicht nur die Namen von irrelevanten oder gar gefährlichen Flüchen ein, er demonstrierte auch die Unverzeihlichen Flüche anhand von Schülern. Dies ist unverantwortlich gegenüber ihrer eigenen Pflicht als Schutzbefohlener der minderjährigen Schüler.“
Daher hatte Fudge Umbridge auch angeordnet, den Unterricht der anderen Lehrer zu inspizieren. Daraus ergaben sich die unterschiedlichsten Beobachtungsresultate. Manche Lehrer hatten zwar äußerst vorbildliche Unterrichtsmethoden, andere waren jedoch haaresträubend. Sehr begeistert war Umbridge zum Beispiel von Prof. Flitwicks Unterrichtsmethoden. Die Schüler arbeiteten sehr fleißig mit und hatten sichtlich Spaß an ihren Lernerfolgen.
Bild von: Shandris
Jedoch inspizierte Umbridge auch den Unterricht von Lehrern, der bei ihr Skepsis auslöste. So bereiteten ihr die beiden Unterrichtsfächer „Wahrsagen“ und später auch „Pflege Magischer Geschöpfe“ sehr große Bauchschmerzen. Das Wohlbefinden der Schüler sah Umbridge besonders in „Pflege Magischer Geschöpfe“ als stark gefährdet. Rubeus Hagrid, seit Jahren als Wildhüter in Hogwarts angestellt, unterrichtet dieses Fach erst das dritte Schuljahr und neigt dazu, sich immer einen Schritt zu schnell im Unterrichtsstoff vorwärtszubewegen. Zudem begann er dieses Schuljahr den Unterricht um zwei Monate verspätet und musste zu Beginn vertreten werden. Bei seiner ersten Unterrichtseinheit in diesem Jahr, die Umbridge sogleich inspizierte, nahm er Thestrale dran, für dessen Zweck er die Stunde im für die Schüler Verbotenen Wald abhielt. Eltern von Schülern, die dies erfuhren, waren entrüstet und waren drauf und dran, ihre Kinder sofort von Hogwarts abzuholen. Umbridge beruhigte sie in einem Brief, dass sie sich um die Sicherheit ihrer Schutzbefohlenen kümmern werde.
Der „Wahrsagen“-Unterricht von Prof. Sybill Trelawney wird von Umbridge nun in der kommenden Woche schon ein zweites Mal auf Herz und Nieren geprüft werden. Für Umbridge waren Trelawneys Unterrichtsmethoden in ihrer ersten Inspektion sehr nebulös und oft an den Haaren herbeigezogen. Wer konnte schon in der Geschichte der Zauberei jemals die Zukunft sicher hervorsagen? Wurde „Wahrsagen“ vielleicht doch nur mit Trelawney belegt, weil diese von der berühmten Seherin Cassandra Trelawney abstammte? Umbridge verspricht einen umfangreichen Bericht über ihre Einschätzung von Trelawneys Fähigkeiten in ihrem Fach.
Weniger katastrophal ist der Unterricht von Prof. Snape im Fach „Zaubertränke“. Seine Vergangenheit war jedoch nicht sehr ruhmreich. Es hieß, er sei ein treuer Anhänger von Du-Weißt-Schon-Wem gewesen oder wäre es vielleicht auch noch, würde es diesen noch geben. Wie vertrauenserweckend Snape als Lehrer seinen Schülern und anderen Kollegen gegenüber ist, muss Umbridge noch in Erfahrung bringen. Bis dahin wird sie stets ein Auge auf sein Wirken in Hogwarts werfen und später noch einmal ausführlich Stellungnahme beziehen.
Fakt ist, dass Snape, Hagrid und Trelawney durch Dumbledore ins Amt gerufen wurden, welcher momentan mit vielen negativen Schlagzeilen im Tagespropheten erwähnt werden muss. Dies sollte man sehr mit Vorsicht genießen.