Leserbrief: Freudige Überraschung
Als ich gelesen habe, dass es eine Fortsetzung des Trimagischen Turniers geben wird, habe ich mich sehr gefreut.
Am 09. Juli 2015 fanden sich in Hogwarts erneut zahlreiche quidditchbegeisterte Schüler im schuleigenen Stadion ein, denn Hufflepuff und Slytherin bestritten wieder ein heiß erwartetes Pokalspiel. Die äußerlichen Bedingungen stimmten optimistisch, denn bislang war es neben einem klaren Sommerabend nur mäßig windig und auch die Temperaturen entpuppten sich als erträglich für Spieler und Fans. Dementsprechend herrschte freudige und ausgelassene Stimmung als die Spieler auf ihren Besen auf das Spielfeld sausten.
Begeisterter Jubel brandete auf als Hufflepuff’s Jäger JANNiS (1), Nicci1991 (2) und Judith (3) in Formation am gelben Fanblock vorbei flogen, gefolgt von Juliette307, der schnellen Sucherin, die einen astreinen Looping hinlegte. Hermine-E, die Hüterin der Dachse sauste im Zickzack durch ihre Torringe und moonbunny, die heute ohne ihre Treiberkollegin auskommen musste, wirbelte das Schlagholz wie einen Propeller über ihrem Kopf und stieg dabei immer höher, was wohl einen Hubschrauber der Muggel imitieren sollte. Auf der anderen Seite standen die Slytherins den Dachsen in nichts nach und boten ihrerseits dem Publikum einen mitreißenden Auftritt. Die Jäger Astrum (1) und Lacrimabilis (2) entlockten den Zuschauern erstaunte „Ooohs“ und „Aaahs“, als sie in weitem Bogen in unterschiedliche Richtungen flogen, nur um dann aufeinander zuzurasen und im letzten Moment auszuweichen. Offenbar wollten sie mit dieser kleinen Kostprobe den Gegner etwas einschüchtern, denn der dritte Jäger im Bunde fehlte heute. Altron zog einen gekonnten Doppelacht-Looping um ihre Torringe, ein sehr beliebtes Manöver bei Hütern, während Christopher Pike, der Sucher der Slytherins, einen gewagten Handstand auf dem Besen vollführte, wobei er mit einer Hand so tat, als würde er nach dem Schnatz greifen. Wenn sich das Spiel genauso gestaltete wie der Einflug der Mannschaften, würde es ein Wahnsinnsereignis werden. Doch Moment mal! Aus den Reihen der Zuschauer erhob sich aufgebrachtes Stimmengewirr als klar wurde, dass die Slytherins heute komplett ohne Treiber antreten würden. Was war da nur los? Genauere Informationen über den Verbleib der übrigen Spieler waren leider nicht zu ermitteln. Ein großes Lob an beide Teams, dass sie trotz unvollständiger Besetzung das Match angetreten haben. Vor allem Slytherin dürfte hochmotiviert sein, diesen doch immensen Nachteil mit Kampfgeist und Willenskraft auszugleichen.
Das Spiel wurde von Schiedsrichterin Alena, die durch ihre Assistentin Ehlana unterstützt wurde, pünktlich um 20:15 Uhr angepfiffen. Als einzig verbliebener Treiber im gesamten Spiel sicherte sich moonbunny sofort einen Klatscher, um ihn auf den Hüter der Slytherins zu feuern. Der Schuss war nicht schlecht, jedoch ein bisschen zu locker geschlagen, so dass Altron keine Mühe hatte ihm auszuweichen. Doch so leicht gab sich moonbunny nicht geschlagen, denn es gelang ihr, sich den zweiten Klatscher zurechtzulegen. Wieder war der gegnerische Hüter das Ziel, aber auch dieser Klatscher ging daneben. Doppeltes Glück für die Schlangen, die Torringe blieben gesichert. Was sich auch als sehr wertvoll erweisen sollte, denn der erste Torwurf des Spiels von Hufflepuffs Nicci1991 konnte ohne Schwierigkeiten gehalten werden. Die Sucher waren noch in der Aufwärmphase und blieben in dieser Runde erfolglos.
Bereits in der zweiten Runde wurde die Gangart etwas verschärft, denn Lacrimabilis konnte nur durch ein Foul von Judith gestoppt werden. Dies war der Schiedsrichterin jedoch nicht entgangen, so dass es den ersten Freiwurf für Slytherin gab. Dieser konnte allerdings nicht verwandelt werden, so dass auch die zweite Runde torlos blieb. Auch der Schnatz versteckte sich noch vor den Augen der Sucher.
Runde 3 wurde wieder von einer guten Aktion vom HTreiber1 moonbunny eingeleitet, die erneut den Hüter der Slytherins ärgern wollte, jedoch wieder nicht traf. Nun galt es für die Schlangen den Hufflepuffschen Jäger JANNiS zu stoppen, der sich den Quaffel sichern konnte und zielstrebig das Tor der Slytherins ansteuerte. Lacrimabilis versuchte es, jedoch ging das Foul daneben, was auch Glück war, denn die Schiedsrichtergehilfin befand sich fast auf Augenhöhe und hätte mit Sicherheit sofort eingegriffen. So feuerte JANNiS den Quaffel präzise auf den rechten Torring. Hermine-E stürzte sich in die richtige Richtung, konnte das erste Tor jedoch nicht mehr verhindern. Somit stand es 10:0 für Hufflepuff! Gleich darauf sorgte auch Juliette307, die Sucherin der Dachse, für erhöhten Blutdruck, denn sie erspähte den Schnatz! Jubel und Anfeuerungsrufe brandeten auf, als sie dem kleinen goldenen Ball hinterher jagte. Doch man sollte die Rechnung nie ohne den gegnerischen Sucher machen. Christopher Pike setzte alles daran, den Schnatzfang zu verhindern, was letztendlich mit dem zweiten Foul gelang. Dies blieb jedoch nicht ungesühnt, denn der Schiri gab daraufhin einen Freiwurf für Hufflepuff, der durch JANNiS auch glatt verwandelt wurde. 20:0 für Hufflepuff! Eine sehr aufregende Runde!
Mit ordentlich Wut im Bauch starteten die Jäger in Runde 4. Astrum, Jäger1 der Slytherins, hatte sich den Quaffel geschnappt und wollte energisch auf das Tor der Huffles zubrettern als von links HJäger3 angeschossen kam und etwas rabiater die Ellenbogen einsetzte. Das musste einen Freiwurf für Slytherin wegen Schrammens geben. Astrum nutzte diese Gelegenheit und versenkte den Quaffel in einem Torring. Somit verkürzte sich der Spielstand auf 20:10 für Hufflepuff. Sowohl der einzelne Treiber als auch die Sucher hielten sich, offenbar beeindruckt von dem intensiven Schlagabtausch ihrer Teamkameraden, dezent im Hintergrund.
In Runde 5 verirrte sich tatsächlich mal wieder ein Klatscher vor das Schlagholz von moonbunny. Ihr erklärtes Lieblingsziel, die Hüterin der Slytherins, musste sich jedoch keine Sorgen machen, denn das Geschoss flog um Längen vorbei. Einiges Durcheinander gab es in der Jägerrunde, in der fleißig gefoult und angegriffen wurde, mit dem Resultat, dass der Schiri einen Freiwurf für Slytherin gab. Lacrimabilis übernahm die Verantwortung und verwandelte den Strafstoß, so dass die Schlangen den Spielstand auf 20:20 ausglichen. Die Sucher hingegen suchten vergeblich nach dem pfeilschnellen, goldenen Ball.
Nach der Halbzeit ging es sofort wieder in die Vollen. Der einzige Treiber in diesem Spiel legte sich sofort den ersten Klatscher zurecht und pfefferte ihn auf Jäger1 der Slytherins. Doch es lag zu wenig Schwung in dem Schuss, so dass Astrum unbehelligt weiterfliegen konnte. Moonbunny wollte noch einen nachsetzen, doch der Klatscherabfang misslang. Energisch ging es weiter, als Hufflepuff alles daransetzte, dem Slytherinschen Jäger2, Lacrimabilis, den Quaffel abzuluchsen. Letztlich verhinderte Judith mit einem Foul die Torjagd. Allerdings hatte die Schiedsrichterin wieder beide Augen offen und gab dafür einen Freiwurf für Slytherin. Diesmal ließ sich Hermine-E nicht aus der Ruhe bringen und hielt souverän den gut platzierten Torwurf. Die Sucher zogen weiterhin ohne Sichtung ihre Runden über das Spielfeld. So langsam war ihnen der zunehmende Frust anzusehen.
In Runde 7 hielt sich moonbunny vornehm zurück, denn die Klatscher hatten sich zu sehr verstreut. Dafür stürzten sich die Jäger sofort wieder ins Kampfgetümmel. Gleich zu Anfang verlor Hufflepuff den Quaffelbesitz an SJäger1, der ein geschicktes Foul platzierte und prompt auf das Tor der Huffles zuflog. Doch die Dachse gaben sich so leicht nicht geschlagen. Nicci1991, ihres Zeichens Jäger2, setzte alles in ein Rückfoul und tatsächlich gelang es ihr, den Quaffel zurückzuerobern. Es folgte ein graziler Pass auf HJäger12, den die Slytherins erfolglos versuchten abzufangen. JANNiS bekam den Quaffel wie geplant in die Arme gespielt, flog dann einen eleganten Schlenker um die gegnerischen Spieler und setzte einen Wurf auf den mittleren Torring. Doch Altron hatte das kommen sehen und fischte den Quaffel elegant aus der Luft. Leider gab es auch in dieser Runde für die Sucher kein Erfolgserlebnis, denn der Schnatz blieb weiterhin verschwunden.
Das Spiel näherte sich langsam aber sicher dem Ende. In Runde 8 ergab sich für den Treiber keine Gelegenheit einen Gegner auszuschalten. Dafür gab es in der Jägerrunde ein Tor der Slytherins zu bejubeln, welches Astrum durch einen schönen Schuss eingeleitet und schließlich durch einen Patzer des Hufflepuff-Hüters verwandelt hatte. Neuer Spielstand war somit 30:20 für Slytherin. Auch der Eifer der Sucher war ungebrochen, doch der kleine goldene Ball wollte sich einfach nicht zeigen.
Die vorletzte Runde brach an und das Spiel war noch völlig offen. Der Hufflepuffsche Treiber ging erneut leer aus und so warfen sich alle Jäger mit voller Energie in den nächsten Schlagabtausch. Hufflepuff im Quaffelbesitz. Nicci1991 sauste, den Quaffel unter dem Arm eingeklemmt, in das gegnerische Torviertel. Lacrimabilis versuchte sie mit einem Angriff aufzuhalten, der um Haaresbreite daneben ging. Doch so leicht gab der zweite Jäger der Slytherins nicht auf. Ein gut gesetztes Foul stoppte schließlich den Torflug und schon ging es wieder in die entgegengesetzte Richtung. Aber weit kam sie nicht, denn Judith setzte alles auf eine Karte und luchste Lacrimabilis den Quaffel wieder ab. Es dauerte aber keine 3 Sekunden und Jäger2 revanchierte sich ihrerseits verbissen mit einem Foul, doch diesmal hatte das Schiedsrichter-Duo aufgepasst und gab einen Freiwurf für Hufflepuff. JANNiS setzte zu einem raffinierten Wurf an, doch die Hüterin der Slytherins durchschaute die Taktik und bewahrte ihre Mannschaft vor einem Ausgleich. Die umtriebigen Sucher grasten weiterhin systematisch das Feld ab, jedoch ohne die ersehnte Sichtung.
Die letzte Runde wurde angepfiffen und die Stimmung glich einem Hexenkessel, sowohl auf Seiten der Spieler als auch auf Seiten der Fans, von denen es jetzt keinen mehr auf seinem Platz hielt. Moonbunny nutzte die aufgeheizte Stimmung und legte all ihre verbliebene Energie in den letzten wuchtigen Schlag, der auch prompt Astrum völlig überraschend vom Besen riss. Da wird wohl jemand im Krankenflügel vorbeischauen müssen. Autsch! In der Jägerrunde wurde kurzer Prozess gemacht, denn Lacrimabilis feuerte ungehindert auf das Tor der Dachse. Doch die Wucht des Wurfs ging auf dem Weg zu den Ringen deutlich verloren, so dass es keiner großen Hüterkunst bedurfte, um den Quaffel abzuhalten. Jetzt lag es an den Suchern! Würden sie noch etwas an dem Spielstand drehen können? Würde es einen Schnatzfang geben? Tatsächlich gelang es Juliette307 im letzten Moment den Schnatz auszumachen und unter dem ohrenbetäubenden Jubel der Dachse ging sie in einen halsbrecherischen Sturzflug, um den begehrten Ball zu fangen. Doch Christopher Pike hatte sich vorausschauend an ihre Fersen geheftet und schaffte es tatsächlich sie im richtigen Moment so gewitzt zu foulen, dass der Schnatz wieder verschwunden war und nicht gefangen werden konnte. Ob dies nun spielentscheidend war oder nicht, dieses Manöver war erste Sahne.
Der Schlusspfiff ertönte und jetzt gab es für die Slytherins in ihrem Fanblock kein Halten mehr und sie bejubelten lautstark den Sieg ihrer Mannschaft. Das Spiel endete mit einem Torverhältnis von 30:20 und einem Endstand von 130:20 für Slytherin!
Vielen Dank an alle interessierten Leser, die diesen Bericht bis zum Schluss verfolgt haben.
Es verabschiedet sich herzlich eure Quidditch-Reporterin
Avaris