Der Fall "Heulende Hütte" / Gerichtsreport Teil 7
Abschlussbericht über die Verhandlung im Muggelgericht. (Eine Reportage von Giselda Monroe)
Die Verhandlung ging wie folgt zu Ende:
Das Zaubereiministerium gibt bekannt, dass die Leiterin der Abteilung für magische Strafverfolgung, Amelia Susan Bones, tot aufgefunden wurde.
Sie war eine der besten Duellanten der heutigen Zeit und besonders fachkundig in Zauberkunst. Durch ihre herausragenden Leistungen im Ministerium konnten viele Fälle geklärt werden und die Maßnahmen der Strafverfolgung wurden regelmäßig reformiert, so dass Großbritannien eines der Vorzeigeländer in diesem Gebiet ist.
Umso unvorstellbarer ist es, dass diese Hexe ermordet werden konnte. Selbst die Muggelnachrichten haben in den Abendausgaben ausführlich darüber berichtet. Ihre Sicherheitsbeauftragten, die sie „Polizei“ nennen, können keine Ursache für ihren Tod finden. Ihr Leichnam wurde in einem von innen verschlossenen, vollkommen verwüsteten Raum entdeckt.
„Natürlich sind die Muggel verwirrt, sie kommen mit verschlossenen Türen nicht zurecht und erst recht nicht, wenn die Leiche dahinter keine eindeutig tödliche Verletzung aufweist“, so ein Sprecher der Aurorenzentrale. Während unumstritten ist, dass sie vom Todesfluch getroffen wurde und davor ein heftiges Duell im Raum stattgefunden hat, ist nicht bekannt, wer ihr Mörder ist.
„Wir haben ihren Zauberstab untersucht, sie hat sich heftig gewehrt. Sie hat in der letzten Stunde ihres Lebens fünfundsechzig Zauber ausgeführt. Das muss in einer Geschwindigkeit gewesen sein, bei der kaum jemand mithalten kann, es ist unglaublich, dass sie so gestorben ist“, zeigt sich auch Minister Fudge betroffen.
Zeitnah zu Bones wurde nun auch der Leichnam von Emmeline Vance, die vor vier Wochen als vermisst gemeldet worden war, gefunden. Die Ermittler sehen einen Zusammenhang zwischen den Morden. Sie waren nicht nur knapp hintereinander ausgeführt worden, auch Vance hatte sich sehr für die Gerechtigkeit und Sicherheit der Zauberwelt eingesetzt. So hatte sie sich kurz nach dem Einbruch der Todesser in die Mysteriumsabteilung erneut dem sogenannten Orden des Phönix angeschlossen, um gegen die Schergen von Dem-dessen-Namen-nicht-genannt-werden-darf zu kämpfen. Anscheinend war sie ihnen auf eine heiße Spur gefolgt und musste dafür mit dem Leben bezahlen.
Dieser Tatort wurde ebenso von den Muggel entdeckt, die sofort die Sicherheitsmaßnahmen für ihren Minister, der nur eine Querstraße weiter in der Downing Street haust, erhöht. Der Grund dafür ist nicht nur die Nähe, sondern auch die außerordentliche Brutalität. Vanes Leichnam konnte nur nach spezieller Analyse identifiziert werden. Genauso wie Bones hatte sie sich heftig gewehrt. Es wird sogar von mehreren Angreifern ausgegangen, die sie möglicherweise zuvor gefoltert haben. Es ist anzunehmen, dass Vance nicht nachgegeben hat und kein, welch auch immer geartetes, Geheimnis preisgegeben hat.
„Obwohl die Tatorte sehr verschieden aussehen und die Hexen nichts miteinander zu tun hatten, müssen sie im Zusammenhang gesehen werden. Beide waren erbitterte und überaus erfahrene Gegner von Du-weißt-schon-wem. Wir gehen davon aus, dass mehrere Todesser und in Amalias Fall auch er selbst die Täter waren“, fasst einer der Ermittler zusammen, „es gilt die höchste Alarmstufe für alle, die bei seiner letzten Herrschaft gegen ihn gekämpft haben. Genauso für alle Muggelstämmigen und Muggel gegenüber aufgeschlossenen Zauberfamilien.“
Die Bestattungen werden nächste Woche Donnerstag stattfinden. Es wird empfohlen jegliche Kondolenz mit anonymer Eule einzusenden, wenn kein bekanntes Naheverhältnis herrscht. Genaue Informationen zur möglichen Verabschiedung werden in einem Beiblatt mit allen Tagespropheten ausgeflogen.