Privatlehrer für Quidditch - neuer Berufszweig
Vielleicht haben Sie schon von einer neuen Idee gehört, die es in sich hat. Mr. Josh Aberdeen war jahrelang Nationalspieler bei den Holyhead Harpies.
In dieser Saison ist der Zuschauerandrang zu den Quidditchspielen besonders groß. Schnell hatte es sich herum gesprochen, dass von den Mannschaften der Häuser großer Sport geboten wird und das will sich niemand entgehen lassen.
So waren die Zuschauerränge beim Spiel Slytherin gegen Ravenclaw am 22.03.2017 dicht gefüllt und alle warteten gespannt auf den Spielbeginn. Pünktlich um 20.15 Uhr marschierten die Schiedsrichter Ehlana und JANNiS ins Stadion.
Als die Mannschaft von Slytherin das Spielfeld betrat, ging ein Raunen durch die Reihen.
Grund für diese Reaktion war die Slytherin-Sucherin. „Guckt mal, ist das nicht Fresco? Seit wann spielt die denn Quidditch?“, meinte ein Zuschauer. Er hatte sich nicht getäuscht, denn neben den Mannschaftskameraden lief Fresco auf das Spielfeld. Sie wirkte sehr nervös und aufgeregt. Über ihre überraschende Aufstellung wurde eifrig diskutiert, sodass die Ravenclaws fast unbemerkt auf das Spielfeld kamen.
Ehlana gab das Spiel frei und Ravenclaw bekam den Quaffel. Slytherin passte aber auf und konnte durch geschickte Manöver den Ball auf das Tor der Ravenclaws werfen. Vergeblich, denn der Hüter hatte sofort reagiert und den Torwurf unschädlich gemacht.
Der neuen Sucherin der Slys merkte man die fehlende Spielpraxis an. Es fiel ihr auch schwer, den Besen unter Kontrolle zu halten und so spielerische Akzente zu setzen. Durch diese Probleme konnte Fresco die Flugbahn nicht halten und ihr glitt der Schnatz durch die Finger. Schade, das wäre der Sieg gewesen. Man konnte beobachten, wie der zweite Treiber Poldi ihr aufmunternd zunickte, als wollte er sagen: Das wird schon. „Lustig“, lachte ein Fan, „da spielen Mutter und Sohn in einer Mannschaft. Das gab es auch noch nicht.“
Die Begegnung stand auf des Messers Schneide. Beim Spielstand von 10:10 waren beide Mannschaften bemüht, endlich den Sieg einzufahren. Die Slytherin-Sucherin wollte ihren Fehler wieder gut machen, flog aber nicht weit genug, um ins Spiel eingreifen zu können. Fresco wirkte ziemlich genervt und im Übereifer raste sie auf die Bande zu, konnte aber nicht rechtzeitig einen Bogen fliegen. Sie knallte gegen die Umrandung und rappelte sich unter dem aufmunternden Beifall der Zuschauer auf.
Nachdem sie ihre Position wieder eingenommen hatte, hielt sie weiter nach dem Schnatz Ausschau. Aber auch der Ravenclaw-Sucher wollte mit einem Schnatzfang die Partie zu Gunsten seiner Mannschaft beenden und hatte Glück. Noch vor der gegnerischen Sucherin konnte er den Schnatz ausmachen, flog auf ihn zu und griff beherzt zu. Ravenclaw siegte in der fünften Runde durch Schnatzfang. Endstand: 10:160.
Am Rande des Spielfeldes konnte unser Reporter noch ein kurzes Interview mit Poldi und Fresco führen.
R.: „Fresco, wie war dein erster Einsatz in einem Quidditchspiel?“
F.: „Ich war sehr aufgeregt und sehr motiviert. Gott sei Dank hat Poldi mir ab und zu ein Zeichen gegeben, um mich zu beruhigen.“
R.: „Poldi, es ist bisher noch nicht vorgekommen, dass Mutter und Sohn in einer Mannschaft spielen. Sicher war das für dich auch ein komisches Gefühl.“
P.: „Nein, gar nicht. Ich habe mich total gefreut. Meine Mutter hat mich ja bisher auch immer unterstützt und mir geholfen. Toll, dass wir beide für Slytherin spielen und beim nächsten Mal gewinnen wir bestimmt.“
F.: „Ich hoffe, ich habe bis dahin meinen Besen unter Kontrolle. Das war schon ärgerlich, deshalb zu verlieren.“
Die Zuschauer werden Fresco und Poldi also nicht zum letzten Mal gesehen haben. Wir wünschen ihnen viel Glück und weiterhin viel Spaß beim „Familienquidditch“.