Der Tropfende Kessel wechselt den Besitzer
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Yksi -
15. Oktober 2017 um 00:00 -
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Es gibt Dinge, die man sich nur zusammen vorstellen kann, bei denen eine Trennung nicht denkbar ist. Doch alles hat irgendwann einmal ein Ende...
Welcher Zauberer kennt ihn nicht, den Pub „Zum Tropfenden Kessel“ in London. Fast jeder hat ihn schon einmal besucht, und das liegt nicht nur daran, dass er der Eingang in die Winkelgasse ist. Genauso bekannt wie der Pub an sich ist auch sein Besitzer, den alle nur als Tom kennen. Auch dem Tagespropheten wollte er bis heute nicht seinen Nachnamen preisgeben. Sein genaues Alter ist auch unbekannt. Tom und der „Tropfende Kessel“, eigentlich untrennbar. Und doch bekommt der Pub zum 1. Januar 2018 einen neuen Inhaber.
Jane Simmons, eine 34-jährige Hexe aus Cornwall, wird dann das neue Gesicht des Tropfenden Kessels sein. Sie ist gelernte Verkäuferin und hat bis vor Kurzem in „Weasleys Zauberhafte Zauberscherze“ gearbeitet. „Mir war nach etwas Neuem, und als Tom mir erzählte, dass er sich zurückziehen will, habe ich nicht lange überlegt. Der Tropfende Kessel ist für viele ein sehr bedeutender Ort. Und Tom hat mich in den letzten Tagen und Wochen wirklich wunderbar eingearbeitet. Man merkt, dass der Pub nicht nur Arbeit, sondern auch ein großer Teil seines Lebens ist.“
Schon seit Jahren ging es Tom gesundheitlich nicht mehr gut, seine gebückte Haltung ist schlimmsten Rückenschmerzen geschuldet. „Die letzten Wochen waren schon eine Qual, jeden Tag muss man im Pub sein, das können Sie sich gar nicht vorstellen“, sagt er und schenkt mir sein markantes, zahnlückenbehaftetes Lachen. Er winkt ab und geht mit ächzenden Schritten zu den neuen Gästen, die sich in eine dunkle Ecke der kleinen Gaststube setzen. Und wenn man ihn beobachtet, dann kommt wieder der eine Gedanke. „Der Tropfende Kessel“ ohne Tom? Nur schwer vorstellbar. Seit jeher kennt jeder, ob Zauberer oder Hexe, diesen kleinen, dunklen Pub, der für die Muggel zwischen dem Buchladen und dem Musikladen nicht sichtbar ist.
Simmons möchte den Pub so erhalten wie er ist. „Sicherlich wird hier und da mal etwas erneuert, ein wenig neue Farbe an einigen Wänden, aber der Charme muss doch bleiben“, erzählt sie augenzwinkernd. Und auch die Karte möchte sie vorerst so belassen, ebenso die Öffnungszeiten. „Altbewährtes soll man nicht ändern. Und die Gäste sollen so wenig wie möglich vom Betreiberwechsel mitbekommen.“
Wie sein Leben in Rente aussieht, davon hat Tom noch keine Vorstellung. „Vielleicht wander ich auf eine Südseeinsel aus, Wärme soll ja gut für die Knochen sein.“ Und da ist es wieder, das bekannte kehlige Lachen.