Unterrichtsmethoden in Hogwarts: Wieviel ist den Schülern zumutbar?
Gegenwärtig unterrichtet Umbridge selbst das Unterrichtsfach „Verteidigung gegen die dunklen Künste“, das ihre Vorgänger nie länger als ein…
Wohl jede Hexe und jeder Zauberer, die einmal in Hogwarts waren, kennt die Tradition, dass am Ende jeden Schuljahres der heiß ersehnte Hauspokal an das der vier Häuser verliehen wird, welches die meisten Hauspunkte gesammelt hat. Doch tatsächlich könnte dieses das letzte Jahr sein, in dem einen solche Verleihung stattfindet.
Aber warum soll diese alt-ehrwürdige Tradition nun abgeschafft werden? Ist es nicht für jede Schülerin und jeden Schüler eine Freude, wenn beim letzten Festessen die große Halle in den Farben des eigenen Hauses erstrahlt? Wenn man endlich die goldene Trophäe in Händen hält und weiß, dass man selbst etwas zu diesem großartigen Sieg beigetragen hat?
Doch nun werden Stimmen im Schulrat laut, dass dieser Wettkampf unter den Häusern nicht so gerecht verläuft, wie bisher angenommen, und der Ausgang nicht nur von den Leistungen der Schüler abhängt. Darunter fallen Beschuldigungen über ungerechtfertigte Punktevergabe bei Schülern bestimmter Häuser oder sogar bei einigen speziellen Schülern. Laut einer Quelle, die nicht genannt werden möchte, wurden teilweise ungehörig hohe Punktzahlen gerade zum Ende des Schuljahres vergeben, die das Ergebnis des Wettkampfes maßgeblich beeinflusst hätten. Und auch einige anscheinend ungerechtfertigte Punktabzüge durch bestimmte Lehrer wurden genannt.
Die derzeitige Schulleiterin von Hogwarts, Prof. McGonagall, weist derartige Vorwürfe aufs Schärfste zurück. „Natürlich beeinflussen die Lehrer den Häuserwettkampf auf diese Weise nicht“, empörte sich Prof. McGonagall. „Wir achten stets darauf, die Punkte angemessen dem Erfolg und Verhalten der Schüler zu vergeben.“
Aber auch wenn sich diese Vorwürfe als nicht gerechtfertigt erweisen sollten, könnte es ein Ende des Hauspokalkampfes geben. „Die Vergabe oder der Abzug von Hauspunkten sollte für die Schüler stets ein Anreiz sein, das Beste aus sich herauszuholen und zum Wohl der Schule beizutragen“, erklärt Prof. McGonagall. So bietet die Aussicht auf erhaltene Punkte einen Ansporn, sich im Unterricht aktiv zu beteiligen und Engagement in der Schule zu zeigen. Wohingegen eventuelles Fehlverhalten gegenüber den Schulregeln oder den Mitschülern durch Bestrafung mit Punktabzügen gemindert werden soll. Der daraus entstandene Wettkampf der Häuser sollte stets ein freundschaftlicher sein, der dem Alltag des Schullebens einen spannenden und sportlichen Level hinzufügt, statt in Eintönigkeit zu versinken.
Allerdings hat dieser Wettkampf nicht nur positive Auswirkungen auf das Schulleben, denn zuweilen lässt das ausgeprägte Konkurrenzdenken um den Erhalt der begehrten Trophäe doch etwas zu wünschen übrig. Oftmals führt die Aussicht auf Erfolg beim Häuserkampf dazu, dass sich eine Kluft zwischen den Schülern der einzelnen Häuser bildet und Mitschüler nur noch als Gegner angesehen werden: Streitigkeit statt Einigkeit. Und gerade in der jüngeren Vergangenheit wurde uns wieder einmal vor Augen geführt, wie wichtig doch der Zusammenhalt untereinander ist.
Auch wenn der Hauspokalkampf sicherlich nicht allein verantwortlich für Differenzen zwischen den Häusern ist, trägt er nicht unbedingt dazu bei, dass diese schneller überwunden werden. „Die langjährigen Zwiste unter den Häusern beruhen auf Jahrhunderte alten Auseinandersetzungen. Um diese zu überwinden, erfordert es ein großes Maß an Umdenken und Bereitschaft zur Erneuerung“, gibt die Schulleiterin zu Bedenken. „Ein zeitweises Aussetzen des Häuserkampfes könnte dazu beitragen, sich mehr auf die Gemeinsamkeiten statt Unterschiede zu konzentrieren, sodass sich die Häuser wieder einander annähern können.“
Es bleibt nun zu hoffen, dass der Hauspokal nicht nur als Staubfänger im Pokalzimmer endet, um noch vielen Schülern beim Polieren mit seinem Glanz die Strafarbeit etwas zu versüßen.