Die Fußball-Weltmeisterschaft in der Muggelwelt lief dieses Jahr wieder auf Hochtouren und alle Welt fieberte mit ihrer Lieblingsnation um den heißbegehrten Pokal mit. Doch was ist so Besonderes am Fußball? Unsere Reporter haben sich einmal genauer umgeschaut.
Fußball ist ein Muggelballsport mit elf Spielern pro Mannschaft und nur einem Ball, so groß wie ein Quaffel. Ziel ist, mehr Tore als die gegnerische Mannschaft zu erzielen. Das Tor ist ein rechteckiger Kasten mit Netz. Austragungsland für das Jahr 2018 ist Russland, welches keine Kosten gescheut hat, um die Spiele in modernen Stadien stattfinden zu lassen. Eine Sensation gibt es schon zu Beginn: Panama konnte sich erstmals für das Turnier qualifizieren. Dies bringt frischen Wind in den Pott aus vielen Nationalitäten rund um den Globus. Während Länder wie Brasilien, Portugal und Spanien mit viel Temperament aufwarten können, präsentiert sich Schweden eher cool und gelassen. Das Land der aufgehenden Sonne zeigt wiederum, dass man mit Beharrlichkeit und außergewöhnlichen Spieltaktiken auch weit kommen kann. Während die Fans von England enttäuscht werden, stürmt Kroatien ihnen mitten ins Herz, nur Frankreich kann sie noch aufhalten. Die „Allez les Bleus“ sind auch über ihre Landesgrenzen hinaus beliebt. Vor Beginn der WM erklärte sich ihr Topspieler Kylian Mbappé bereit, seinen kompletten WM-Verdienst an die Wohltätigkeitsorganisation „Premiers de Cordée“ zu spenden.
All das macht diese WM für die Fans so aufregend und spannend. Meist ist es allgemeine Sympathie dem Land gegenüber, sei es ein attraktives Reiseziel oder die Mentalität der Landsleute, dass nicht nur für seine Favoriten mitgefiebert wird. Wie schon angesprochen ist die WM wie ein zweiter „Schmelztiegel", bei der sich viele verschiedene Nationen vereinen und gemeinsam bei einem Turnier mitfiebern. Es ist egal, wer wen im Spiel besiegt hat. Das Zwischenmenschliche steht im Vordergrund und unter Fans und Spielern werden alte Freundschaften aufgefrischt sowie neue geschlossen. Die freie Zeit zwischen den Spielen verbringt man gemeinsam, wo und wie man möchte, unterhält sich einfach über alltägliche Dinge und genießt die Unbeschwertheit des Momentes. Politik und Machtkämpfe sollen außer Acht gelassen werden, da sie sonst die Magie dieses Turniers zerstören würden. Oftmals treffen sich die Muggel, die nicht an den Austragungsort gereist sind, zum „Public Viewing“ in den größeren Städten. Dabei schauen sie auf großen weißen Leinwänden das Spiel, welches mittels Muggeltechnik übertragen wird, zusammen an. In den Pausen sitzen sie dann oft in nahe gelegenen Pubs oder Cafés und werten die erste Spielhalbzeit aus. Dies dient zum Ausgleich für den sonst stressigen Arbeitsalltag und fördert das soziale Leben in den Städten. Selbst Muggel aus den umliegenden Dörfern machen sich in die Stadt auf, um Neues aus ihrer Umgebung zu erfahren und Freunde in der Großstadt zu sehen.
Einige lassen sich gerade nur für die Weltmeisterschaft im Fußball begeistern, um bei nationalen und internationalen Großereignissen mitreden zu können. Andere aber reizt die Weltmeisterschaft aufgrund der Tippspiele. In kleinen Gruppen geht es oft nicht darum, Geld zu gewinnen, sondern mehr um einen Gesprächsmittelpunkt unter Freunden, Arbeitskollegen, Vereinskollegen und dergleichen zu finden. Als Wetteinsatz muss der Verlierer eine Aufgabe erledigen, wie das Büro aufzuräumen oder allen ein Eis zu spendieren. Meist wird der Tippspielverlierer aber von allen unterstützt und der Teamgeist damit gefördert. Bei größeren Wettspielen, bei denen es um echtes Geld geht, werden oft die echten Glücksspielsüchtigen angelockt. Diese erhoffen sich hierbei größeren Erfolg als bei gewöhnlichen Glücksspielen in den Casinos. Aber selbst bei kleineren Wetteinsätzen ist man um das bestmögliche Tippergebnis bemüht, um zum Beispiel noch schnell seine Urlaubskasse aufzubessern.
Alles in allem ist dieses Turnier für die Muggel genauso aufregend wie für uns die Quidditchweltmeisterschaften.