Traditionell findet am Ostermontag im Magiezoo für die Zaubererkinder das große Ostereiersuchen in der Nähe des Osterhasengeheges statt. Es gibt neben dem Osterhasenstall ein kleines Waldstück, welches sonst zum Ausspannen der Besucher und als Rückzugsort für die Wildtiere gedacht ist, die sich selbst im Magiezoo einnisten. Sozusagen eine kleine Arche Noah im sonst doch recht durchgestalteten Zoogelände.
In den Tagen vor Ostern wird dieses Waldstück umzäunt und mit dem Osterhasengehege verbunden. Nachdem nun die Osterhasenfamilie sich um die darin vorbereiteten Nester gekümmert hat, wird am Ostermontag den Besucherkindern um 10 Uhr morgens die Chance gegeben, noch einmal tüchtig Eier zu suchen.
„Ich finde es so toll, dass meine Kinder einmal die 'Arbeit' der echten Osterhasen erleben können, deshalb kommen wir jedes Jahr zum großen Eiersuchen vorbei“, erzählte Elise Brown. „Schade, dass es in freier Wildbahn nur noch wenige frei lebende Exemplare dieser putzigen Tiere gibt.“ Durch die immer weiter voranschreitende Umgestaltung der Naturlandschaften gehen seit Jahren nicht nur die Osterhasenbestände erschreckend zurück. Dadurch sind immer mehr Eltern gezwungen, die Nester ihrer Kinder selber zu füllen. „Was war das für ein Schock für uns, als vor fünf Jahren die Osternester unserer Kinder am Morgen nicht wie gewohnt mit schönen bunten Eiern gefüllt waren“, erklärte Mrs. Brown weiter. „Gut, dass mein Mann es vor den Kindern bemerkte. So konnte er noch schnell mit einem Zauber die zufällig vom Ausflug am Vortag übrig gebliebenen gekochten Eier aus der Küche schnell in die Nester zaubern. Die Enttäuschung unserer Kinder, weil die Eier nicht bunt waren, kann ich gar nicht in Worte fassen.“
Wie Familie Brown geht es mittlerweile leider vielen Familien. Vor allem in den Städten müssen sich die Eltern oder Verwandten um die Osterbescherung der Kinder kümmern. Seitdem entwickelt sich das Osterfest auch stetig immer mehr in Richtung eines zweiten Weihnachtsfestes, da sich in den Osternestern nun auch neben den traditionellen gefärbten Eiern reichlich Spielzeug und Schokolade findet.
Vielleicht war das der Grund, warum das diesjährige Eiersuchen im Magiezoo ungeahnte Ergebnisse brachte.
Die kleine Annika brachte ihren erstaunten Eltern nicht nur ein schönes buntes Ei, sondern auch einen Schokoweihnachtsmann, den sie im Osternest gefunden hatte. So erging es übrigens auch einigen anderen Kindern. Es gab sogar Eier, auf denen Weihnachtsbäume und Schneeflocken abgebildet waren. Alarmiert wurden die Magietierpfleger hinzugezogen.
Diese schauten sich die gesammelten Schätze der Kinder an und berieten sich dann mit dem Magiezootierheiler. „Es muss wohl zu einer Form des Hospitalismus oder der Inzucht bei unserer Osterhasensippe gekommen sein. Wir werden natürlich so schnell wie möglich nach einem Heilmittel suchen“, gab der Tierheiler eine erste Einschätzung ab. „Vielleicht kann die Hasenfamilie mit ein paar wild eingefangenen Osterhasen gekreuzt werden.“
Hoffen wir mal, liebe Leser, dass dies den gewünschten Erfolg bringt und wir im nächsten Jahr wieder ein schönes Eiersuchen im Magiezoo erleben können.