Außerirdische in Hogwarts gelandet?

Mit dieser Frage muss sich auf Bestreben von Professor Trelawney das Zaubereiministerium ernsthaft auseinandersetzen. „Schon lange habe ich so ein ungutes Gefühl gehabt, als wenn sich etwas anschleicht, sämtliche Vorzeichen standen auf Gefahr“, erklärte uns Professor Trelawney, die Lehrerin für Wahrsagen in Hogwarts. „Dann endlich hatte ich den Beweis in meinen Händen!“
Professor Trelawney zeigte unserem verdutzten Reporter freudestrahlend ein in Orimototechnik gefaltetes Buch. Auch wenn es sich bei dem Buch um ein Exemplar der Entnebelung der Zukunft handelte, brachte dies wohl nicht den von der Professorin erwarteten Effekt. Genervt entriss sie unserem Kollegen das Buch und schlug es vorsichtig auf. Dabei achtete sie darauf, dass sich das Buch zu einem Kreis bog, so dass sich am Ende beide Deckel berührten.

Bild von: Lavandil


Nun ist es schon interessant zu sehen, was man mit Buchfaltkunst so alles bewerkstelligen kann, aber mit Außerirdischen hatte dies ja wohl nicht all zuviel zu tun. Auf diesen Kommentar war Professor Trelawney offensichtlich nicht vorbereitet.
„Sehen sie denn nicht die eindeutige Form eines Ufos? So blind kann man doch wirklich nicht sein“, erregte sich die Lehrerin, „Wer außer magischen Außerirdischen könnte so etwas aus einem Wahrsagebuch in meinen Räumen erschaffen?“. Nun, wie die Recherchen der letzten Wochen in Hogwarts zeigen, sind einige Zauberschüler durchaus begeisterte Orimotofans.
„Nein, nein meine Schüler würden so etwas nie tun! Außerdem habe ich Firenze, meinen ehemaligen Wahrsagekollegen, um Rat gebeten“, sagte Professor Trelawney bestimmt. „Er hat, wie erwartet, meine Vorhersagen bestätigt. Der Saturn schien hell in besagter Nacht. Natürlich können nur Eingeweihte diese Botschaften entschlüsseln!“
Wie Sie, liebe Leser, bestimmt wissen, ist es mit den Vorhersagen von Zentauren so eine Sache. Nie wollen sie sich eine konkrete Aussage entlocken lassen. Selbst der Wildhüter von Hogwarts, nach eigenen Aussagen mit der Zentaurenherde gut verbunden, konnte uns nicht weiterhelfen. „Ich verstehe die ganze Aufregung nicht“, meinte Rubeus Hagrid auf unsere Nachfrage. „Bis auf ein paar merkwürdige große Kreise auf dem schönen Rasen neben dem schwarzen See ist mir echt nichts aufgefallen. Die Zentauren faseln zwar ständig was vom Saturn, aber was soll man davon schon halten?“
Im Ministerium konnte die Lehrerin für Wahrsagen wohl trotz Bedenken genug Neugier und Besorgnis wecken, um einen Abgeordneten der Mysteriumsabteilung nach Hogwarts zu entsenden. „Naja, ich bin auch skeptisch, was die Befürchtungen von Professor Trelawney betrifft“, teilte uns Tobias Ogden vom Zaubereiministerium mit. „Aber wenn es wirklich eine Gefahr ausgehend von bösartigen magischen Außerirdischen in Hogwarts gibt, dann müssen wir natürlich schnellstmöglich handeln!“
Vermutlich will sich das Ministerium nur absichern, damit es im Zweifelsfalle keine Anschuldigungen in Richtung Versagen im Angesicht einer bekannten Gefahr gibt. Schließlich stammt Professor Trelawney aus einer angesehenen Seherfamilie und das Ministerium hat sich vor Jahren mit der Nicht-Entdeckung der Rückkehr des dunklen Lords auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Über die Ergebnisse der Untersuchung des Schulgeländes und der weiteren Befragung der Betroffenen werden wir Sie, liebe Leser, natürlich umgehend informieren.