London. Seit einiger Zeit wird die Muggelgemeinschaft von einem neuartigen Virus, dem sogenannten Coronavirus, geplagt. Das Virus löst die neuartige Lungenkrankheit Covid 19 aus und kann für Menschen mit Vorerkrankungen oder für Menschen in höherem Alter gefährlich werden. Es sind weltweit bereits Tausende von Muggeln an dieser Krankheit gestorben. Da die Symptome der Krankheit vielfältig sind (nachzulesen auf Seite 3 unserer aktuellen Ausgabe), ist ein Erkennen nicht so einfach. Ein Heilmittel oder gar ein Impfstoff gegen die Krankheit sind darüber hinaus nicht in Sicht, sodass viele Länder einschneidende Regeln für ihre Muggelbevölkerung erlassen haben. Dazu gehören unter anderem Abstandsregelungen und lange Zeit galt in vielen Ländern auch ein sogenannter „Lockdown". Das bedeutet, dass man das Haus nur zu absolut notwendigen Besorgungen verlassen darf.
Bisher sind zum Glück keine Hexen oder Zauberer von dieser Krankheit betroffen und trotzdem rückt das Virus als ernstzunehmende Bedrohung auch immer mehr in das Blickfeld der magischen Heiler und des Zaubereiministeriums.
„Es ist natürlich auffällig, wenn in London Menschen für offenbar nicht notwendige Besorgungen unterwegs sind, obwohl das allgemein nicht erlaubt ist oder sie gar in eine eigentlich geschlossene öffentliche Toilette gehen", sagte ein Sprecher des Zaubereiministeriums und verwies damit auf den Mitarbeitereingang zum Ministerium.
„Wir haben zwar bereits früh reagiert und alle Mitarbeiter gebeten, möglichst auf anderem Wege zur Arbeit zu kommen, doch nicht alle haben eine Verbindung zum Flohnetzwerk", erklärte der Sprecher weiter.
Das Zaubereiministerium überlegt nun, weitergehende Maßnahmen zu treffen. Erste Ergebnisse werden kommenden Montag erwartet.
Auch die führenden Heiler der magischen Welt zeigen sich besorgt.
„Das Virus ist extrem gefährlich. Nur, weil bisher keine Hexen und Zauberer betroffen sind, heißt das nicht, dass das auch so bleibt", erklärte einer der führenden Heiler des St. Mungo gegenüber unserer Zeitung.
Bisher geht die Heilergemeinschaft aller Länder davon aus, dass lediglich der nur sehr eingeschränkte Kontakt zu Muggeln dafür sorgt, dass sich noch keiner aus der magischen Gemeinschaft angesteckt hat.
Ein weiteres Problem zeigt sich darin, dass es bisher keinem Heiler - und das weltweit - gelungen ist, einen wirksamen Zauber oder Heiltrank gegen das Virus zu finden.
„Wir sind ratlos. Verschiedene Studien an Blutproben von erkrankten Muggeln führten zu keinem Ergebnis. Also haben wir tatsächlich heimlich zwei erkrankte Muggel (Anm. d. Red.: Die Gedächtnisse wurden anschließend verändert) ins St. Mungos geholt und es auf direktem Wege probiert. Ohne Erfolg", teilte uns Heribert Sanchez, Chefheiler des St. Mungo, mit.
Aus diesem Grund hat der Heilerkongress, zu dem Hexen und Zauberer aus aller Welt gehören, eine Dringlichkeitssitzung anberaumt, um über die Gefahren und Risiken, aber auch über mögliche Heilmethoden zu beraten. Die letzte Sitzung dieser Art ist knapp 100 Jahre her und fand zu Zeiten der Spanischen Grippe statt. Das zeigt, wie besorgt die Heiler unserer Welt über die aktuelle Entwicklung sind.
Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe lagen uns noch keinerlei Ergebnisse des Kongresses vor. Wir werden Sie daher über die Sitzung der Heiler und auch über die Entwicklung des Virus auf dem Laufenden halten. Bis dahin können wir Ihnen nur raten, sich möglichst von Muggeln und kranken Hexen und Zauberern fernzuhalten, um sich nicht anzustecken. Sollten Unsicherheiten bestehen oder sollten Sie Fragen haben, können Sie sich direkt per Eule an das St. Mungo wenden. Auch das Ministerium hat eigens eine Übergangsabteilung für diesen Zweck eingerichtet, an die Sie sich vertrauensvoll wenden können.