Dieser zeigte sich den Ermittlern gegenüber als eher unkooperativ und machte sich durch einen fehlgeschlagenen Fluchtversuch gleich zusätzlich verdächtig. Er wurde deshalb zur Befragung vorläufig festgenommen.
Im Ministerium erklärte sich Mr. Volpone dann doch zu einer Aussage bereit. „Ich habe dieses Buch ehrlich erworben“, sagte er. „Wie könnte ich es zulassen, dass ein solches Meisterwerk in meiner großartigen Sammlung fehlt? Wie sehe ich, als ein auserlesener Kenner des Unsichtbaren, denn aus, wenn in meiner Wohnung nicht einmal dieser Klassiker zu finden ist? Ich habe einen großen Teil meines sichtbaren Vermögens dafür hergeben müssen.“
Mr. Volpone gestand außerdem, das Buch auf einer Floh-Auktion des Hauses FeeBay ersteigert zu haben. Bei solchen Auktionen schicken die Bieter ihre Gebote auf einem Spezialpergament über das Floh-Netzwerk an die Zentrale von FeeBay, die dann den Verkauf abwickelt. Somit hat Mr. Volpone den Verkäufer nie gesehen.
Derzeit bemühen sich die Ermittler um einen Durchsuchungsbeschluss der FeeBay-Zentrale, um dort Einsicht in die Akten nehmen zu können. „Dieser Fall nimmt immer wieder neue, unerwartete Wendungen“, so ein ermittelnder Beamter. „Er verläuft nicht geradlinig, sondern schlägt Kurven oder nimmt merkwürdige Abzweigungen – FeeBay ist nur eine davon. Wir können nur der Spur folgen, die sich uns darbietet. Wir hoffen, bei FeeBay einen Hinweis auf den Verkäufer zu finden. Wenn wir Glück haben, können wir ihn identifizieren. Das ist unserer Durchbruch – der Fall bekommt endlich ein Gesicht.“
Eine weitere ungewöhnliche Wendung – und noch immer steht nicht fest, was wirklich geschah. Der Tagesprophet wird natürlich exklusiv über neue Entwicklungen berichten. Unsere Hauswahrsagerinnen sagen die endgültige Klärung bereits für eine der nächsten Ausgaben voraus. Allerdings, so eine von ihnen, bestehe ein gewisser Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Wahrheit. Was immer das auch heißen mag, wir sind sehr gespannt.