Magische Wetterschwankungen aufgeklärt

Vor allem die Kürze des Auftretens und der schnelle Wechsel dazwischen war in letzter Zeit auffällig. Dem Tagespropheten gelang der Zugriff auf Hintergründe und Macher.


Bisher war von den renommierten Experten der Zaubererwelt angenommen worden, dass die auffallenden meteorologischen Extreme ein Ableger aus der Muggelwelt seien. Dort wird dieses Phänomen „Klimawandel“ genannt und auf die Verschmutzung der Umwelt zurückgeführt. Wir schickten unsere Sonderberichterstatterin Rita Kimmkorn auf Spurensuche, um etwaige Gemeinsamkeiten zu bestätigen oder zu widerlegen. Dank eines eindeutigen, aber anonymen Hinweises aus der magischen Bevölkerung war schnell Godrics Hollow samt Umgebung in den Mittelpunkt der Recherchearbeiten getreten.


Schneller Zugriff entlarvt Täter


Bei dem mysteriösen Wettermacher handelte es sich tatsächlich um einen harmlosen Verursacher: ein extrem fantasievolles Kind aus Godrics Hollow kurz vor dem Eintritt in die Zaubererschule Hogwarts. Wegen des schnellen Zugriffs unserer Sonderberichtserstatterin Kimmkorn konnte das Kind auf frischer Tat ertappt werden.
Es handelt sich dabei um den unscheinbar wirkenden elfjährigen Robert Beecave, Sohn von Albert Beecave und seiner Frau Mary, geborene Clotter (Namen von der Redaktion verändert).
Ohne das Wissen seiner Eltern hatte ihr Sohn im Gartenhaus am Ende des elterlichen Grundstücks in Godrics Hollow eine Zuchtstation für magische Tiere eingerichtet. Die von ihm gezüchtete Froschart, im wahrsten Sinne des Wortes ein Wetterfrosch, zeichnet sich dadurch aus, dass sie im Auf-und Absteigen im Glas über den Ausstoss magischer Pheromone Einfluss auf das Tageswetter nimmt. Durch diese tierischen Duftstoffe kann es je nach natürlicher Wetterlage zu schnellen Änderungen kommen, was die häufigen Wetterwechsel erklärt.
Die angesprochenen Eltern zeigten sich überrascht. Angeblich sei ihnen die intuitiv-magische Begabung ihres Sprössling gar nicht aufgefallen, weil „er schon immer ein insgesamt sehr unauffälliges Kind“ gewesen wäre. Ein Interesse für magische Tierwesen hätte ihr Sohn aber immer schon gehabt.Von seinen Wetterfroschzüchtungen wussten beide Elternteile allerdings nichts.


                                      Expertenmeinungen

Führende Meteorologen und die dazu gerufenen Experten aus der Abteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe aus dem Zaubereiministerium gaben nach eingehender Untersuchung zu, dass es sich bei der gefundenen Kröte tatsächlich um den Auslöser der Wetterphänomene handelt.
Für Neville Longbottom, Professor für Kräuterkunde in der Zaubererschule Hogwarts, ist das aber kein Wunder, da es - so der Kräuterkundefachmann - auch in der magischen Flora wetterfühlige und wetterauslösende Pflanzen gäbe.
Tierpflegelehrkraft Professor Wilhelmina Rauhe Pritsche, früher ebenfalls in Hogwarts tätig und mittlerweile im Ruhestand, äußert sich dazu wie folgt: „Es zeugt von einer ungeheueren Kreativität und Hartnäckigkeit so ein Tierwesen überhaupt zu züchten. Der junge Mann ist ein Genie!“
                                       
Expressmeldung: Sonderberichterstatterin verletzt


Rita Kimmkorn, Sonderberichterstatterin des Tagespropheten wird derzeit im St. Mungo Krankenhaus behandelt. Aufgrund einer Allergie auf magische Froschhaut wurden bei ihr während der Artikelrecherche chaotische Effekte ausgelöst. Sie stürzte direkt in ihre Flotte Schreibefeder, wodurch diese zu Bruch ging und verletze sich selbst schwer. Nach Auskunft der behandelnden Ärzte ist sie auf dem Weg der Besserung. Der Artikel allerdings musste von einer Kollegin fertig gestellt werden.

Kommentare 1

Ich muss zugeben, als ich den Artikel über den jungen Robert gelesen habe, war ich gleichermaßen erstaunt und amüsiert. Ein elfjähriger Zauberer, der es schafft, das Wetter mit eigens gezüchteten Fröschen zu beeinflussen, zeigt nicht nur großes Talent, sondern auch einen unerschütterlichen Erfindergeist!

Wo aber waren die Eltern? Natürlich können nicht alle Eltern so aufmerksam sein wie Miss Weasley, aber dennoch sollten sie besser darauf achten, was im eigenen Gartenhaus vor sich geht!

Die Reaktion von Professor Longbottom war nicht überraschend – seine Leidenschaft für alles, was mit magischen Pflanzen und Kreaturen zu tun hat, ist ja bekannt.

Was Frau Kimmkorn betrifft – es überrascht mich nicht, dass sie mal wieder in eine turbulente Situation geriet. Man könnte meinen, sie hätte mit ihrer Erfahrung vorsichtiger sein müssen, aber es zeigt, dass auch die besten Journalisten nicht vor den Tücken der magischen Welt gefeit sind. Gute Besserung, Frau Kimmkorn!