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Süßes sonst gibt's Saures!
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Endlich liegt die Auswertung der Umfrage der Zeitschrift „Hexenwoche“ zum Schönheitsideal der britischen Hexenwelt vor. Sie wurde von den Leserinnen bereits mit Spannung erwartet. Über ein Jahr lang hatte die Redaktion Mitarbeitende in ganz Großbritannien ausgesandt, um den weiblichen Teil der magischen Bevölkerung über ihr Schönheitsideal zu befragen. Nun ist es druckreif: Natürlichkeit liegt in der Welt der Zauberer und Hexen im Trend. Magische Eingriffe in das Aussehen der Frauen und Mädchen sind mittlerweile verpönt. Waren noch vor zehn Jahren junge Hexen begeistert, Warzen zu bekommen und konnten das Auftauchen derselben als Zeichen des Erwachsenwerdens und der weiblichen Weisheit kaum erwarten, so sind diese mittlerweile nur noch ungern gesehen.
„Das allgemeine Bild der Hexe hat sich verändert“, sagte Mirande Prey, Sprecherin des Ausschusses der Hexenwoche bei einer Pressekonferenz in London. Es gehe deutlich weg von dem, was die Muggel „Darstellung einer Halloweenhexe“ nennen würden - also einem alten Weib mit grüner Haut, schrumpelig und mit dicken Warzen am Kinn und anderen Körperstellen. Viele der alten Vorstellungen seien damals aus Amerika über die Halloweenfeiern bei uns angekommen. „Hässlichkeit als Kriterium für das Aussehen einer Hexe ist heute nicht mehr nachzuvollziehen, auch wenn es Jahrhunderte lang wegweisend war.“ Die meisten Frauen und Mädchen würden vor allem das oben genannte Hexenbild der Muggel für eine Zumutung halten und sich dagegen verwehren.
Wie die Umfrage der Hexenwoche ebenfalls beweist ist auch das Gegenteil, die Schönheitsverhexung, nicht mehr allzu gerne gesehen. War Schönheit früher ein Zeichen für eine gute Hexe wie zum Beispiel im Kinderbuch „Der Zauberer von Oz“, gilt allzu große Schönheit mittlerweile als künstlich und als ein Zeichen des Hochmuts. „Beides kommt gerade bei der weiblichen Jugend nicht mehr gut an“, so Prey. „Die moderne Hexe von heute ist selbstbewusst und natürlich, ohne überheblich zu wirken. Hier sind die Meinungen unserer Leserinnen klar.“
Das zeigen die Umfrageergebnisse in allen Altersstufen, wenn auch in der Altersklasse 60 Jahre plus eine leichte Tendenz zum traditionellen Hexenbild mit Warzen als positives Kennzeichen geht. Einen Trend aus der Muggelwelt könne sie aus den Ergebnissen allerdings nicht nachweisen, meinte Mirande Prey. Dort seien Warzen sowieso verpönt, aber „SchöheitsOPs“, also chirurgische Veränderungen von Gesicht und Körper würden immer noch vorgenommen.