Einer der naheliegendsten Gründe ist natürlich die auch in der Zauberwelt angekommene Geburtenkontrolle. Immer mehr Hexen weigern sich, einen Großteil ihres Lebens „nur“ mit der Kinderbetreuung und Haushaltsführung zu verbringen. Nein, auch sie wollen einen Berufsalltag mit Karrierechancen und Anerkennung im Arbeitsleben.
Zwar gab es in den letzten Jahren erste Bemühungen, die Kinderbetreuung von unter 11jährigen auszubauen, aber durch Geldmangel und zu späte Einsicht von Seiten der Ministerienführung gibt es einfach noch zu wenige Betreuungsplätze.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die zunehmende Verteuerung des Alltagslebens. Immer weniger Zaubererfamilien können es sich leisten, mehrere Kinder nach Hogwarts zu schicken. Durch die Wirtschaftskrise der letzten Jahre ist das Spendenaufkommen der Zauberschule fast auf null gesunken. Daher ist es immer weniger möglich, Stipendien für bedürftige Familien zu vergeben.
Aber auch in der Organisation Hogwarts liegt ein wichtiger Grund für die angesprochene Rückläufigkeit der Anmeldungen. Immer mehr Hexenkinder entstammen teilweise oder ganz der Muggelgesellschaft. Daher gibt es schon seit Jahren immer mehr Rufe nach engerer Zusammenarbeit mit der Muggelwelt, auch wenn dies nicht dem Geheimhaltungsabkommen entspricht. Es gibt bereits eine Interessengruppe, die aus sehr nachvollziehbaren Gründen an der Lockerung dieser Vereinbarung arbeitet. Sie wollen, dass ihre Kinder zu beiden Gemeinschaften unbeschränkten Zutritt haben und entsprechend der Lehrplan Hogwarts angepasst werden soll.
Luise Kleinschmidt, Mutter zweier Hogwartsschüler, meint dazu: „Es sollte viel mehr Muggelfächer in Hogwarts geben! Zum Beispiel Technikunterricht. Manche Muggeldinge können im Alltag recht nützlich sein. Meine Kinder lieben zum Beispiel die Muggelfernseher und Computer ihrer Muggelgroßeltern. Warum dürfen sie den Umgang damit nicht in Hogwarts lernen?“
Sie hatte, wie viele andere muggelstämmige Mütter, überlegt, ihre Kinder auf ein Muggelinternat zu schicken und die Zauberausbildung zu Hause in Eigenregie vorzunehmen.
Was denken sie, liebe Leserinnen und Leser, sollte es mehr Fächer in Hogwarts zur Auswahl geben, die einen Muggelbezug haben?
Eine andere Gruppe von potentiellen Schuleltern hält Hogwarts für rückschrittlich, was die internationale Ausrichtung betrifft. Archibald Miller erwiderte auf die Fragen unserer Reporter, dass er sich für seinen Sohn eine Schule gewünscht hat, die mehr Interesse an internationaler Zusammenarbeit hat, als alle drei Jahre an einem Trimagischen Turnier teilzunehmen. In Ägypten, wo sein Sohn nun die Ausbildung begonnen hat, ist es z.B. verpflichtend, mindestens ein Austauschjahr in einer anderen internationalen Zauberschule zu machen.
Schon lange beschäftigt sich der Schulbeirat mit der Fragestellung, was getan werden kann, um die Anmeldezahlen wieder nach oben schnellen zu lassen. Soll es eine Lehrplanumstellung geben? Soll mehr international geworben werden? Was kann getan werden, damit die Finanzierung von Stipendien bedürftiger Familien gesichert ist? Gibt es eine Möglichkeit eine frühere Einschulung zu ermöglichen, um Müttern den schnelleren Einstieg in die Berufswelt zu erleichtern?