Falsch beschrifteter Flohpulverbeutel - Zauberer verbrennt im Kamin

Anstatt der üblichen smaragdgrünen Flammen waren türkisfarbene aufgetreten, doch Willibald ließ sich davon nicht verunsichern und trat in den Kamin, so die Aussage seiner gleichaltrigen Frau, Elisabeth Hibone. Diesen Mut bezahlte er mit schweren Brandverletzungen, denen er bei der Überführung ins St. Mungos Hospital für magische Krankheiten erlag.
Ermittlungsbeamte der Abteilung für magische Unfälle und Katastrophen stellten schnell die Ursache für das Unglück fest. Es handelte sich nicht um gängige Flohpulver, das ins Feuer geworfen wurde, sondern um ein äußerst giftiges Eisenhutpulver, das zudem noch mit einem weiteren, schnell entzündlichen Stoff behandelt wurde.
"Vermutlich liegt hier ein Irrtum vor. Eine falsche Etikettierung oder so etwas in der Art. Dieses Eisenhutpulver wird gelegentlich im industriellen Betrieb zur Herstellung von Feuerwerkskörpern gebraucht.", so der Untersuchungssprecher.
Proben von dem falschen Flohpulver werden zurzeit in einem toxikologischen Institut untersucht.

Unklar ist, wie dieses Pulver überhaupt bis in den Haushalt gelangen konnte. Normalerweise sei das Eisenhutpulver nicht im normalen Verkauf zu bekommen, sondern nur über die direkte Bestellung beim Hersteller.
Paul Pulver, Sprecher des größten Zulieferers für Feuerwerkrohstoffe, versichert: "Unsere Produkte werden nur unter sorgfältiger Prüfung der Bestellung ausgeliefert. In unserem Kundenstamm sind nur Großkunden vorhanden."
Auf die Frage hin, wie so etwas trotzdem passieren könne, meinte Pulver: "Eine Gaunerei wäre hier nicht auszuschließen. Vielleicht wurde das Pulver zwischendurch weg geschmuggelt, umgepackt und auf illegalem Wege in den Verkauf gelangt. Oder es steckt Sie-wissen-schon-wer dahinter."
In der Vergangenheit habe es solche Zwischenfälle noch nicht gegeben, aber es sei anzunehmen, dass auch Todesser sich neue Wege suchen, die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen.
Aus diesem Grund gab das Zaubereiminsterium noch heute Nacht eine Warnung heraus. Alle Zauberer und Hexen mögen ihr derzeit vorhandenes Flohpulver in einem Fachgeschäft überprüfen lassen. Die Flammenfarbe an sich sei noch kein Indiz dafür, dass es sich hier um das falsche Flohpulver handele. Ein Grund zum Verdacht bestehe auf jeden Fall dann, wenn das Pulver feiner gemahlen ist als das bekannte Flohpulver (Korngröße: 2-3 mm).