Erdbeben in Chile – Geheimhaltung der Magie oder magische Hilfe?
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Unbekannter Autor -
6. März 2010 um 00:00 -
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In Concepción, der chilenischen Großstadt, die am schlimmsten von dem Erdbeben getroffen wurde, gibt es auch eine Gemeinde von chilenischen Zauberern und Hexen.
Im Vergleich zu den Muggeln, hat die magische Gemeinschaft Glück gehabt. Den Meisten ist es gelungen, sich schnell ihre Kinder zu schnappen und aus den einstürzenden Häusern wegzuapparieren.
Während die Muggel noch versuchen, Plünderungen zu verhindern, Verschüttete auszugraben und die Ordnung wiederherzustellen, diskutieren die Hexen und Zauberer Chiles schon über den Wiederaufbau. Eine besondere Taskforce lateinamerikanischer magischer Gemeinschaften ist bereits eingetroffen. Diese ist vor allem auf die schnelle magische Stabilisierung einsturzgefährdeter Bauwerke und die Reparatur von Gebäuden spezialisiert und hat ihre Arbeit bereits aufgenommen. Doch gerade der schnelle Erfolg hat inzwischen zu einer intensiven Diskussion über das Internationale Abkommen zur Geheimhaltung der Zauberei geführt.
Die chilenische Magiergemeinschaft ist gegenüber Muggeln sehr viel offener als unsere und gerade jetzt, da viele die Schwierigkeiten ihrer Nachbarn und Freunde sehen, möchten sie ihnen helfen und haben kein Verständnis dafür, dass sie ihre Magie nicht zum Wohle der chilenischen Muggelgesellschaft einsetzen dürfen. Im Internationalen Magischen Rat ist darüber bereits eine heftige Diskussion entbrannt, in deren Verlauf der chilenische Zaubereiminister mit dem englischen Zaubereiminister in ein Duell verwickelt wurde, wie entsprechende Kreise verlautbaren ließen. Andere mahnen zur Ruhe und geben zu bedenken, dass man grundsätzliche Entscheidungen, wie die Trennung der magischen von der muggelschen Welt, nicht im Angesicht einer Katastrophe treffen sollte. Stattdessen, so brachte der französische Minister vor, sollten sich die chilenischen Magier auf unauffällige magische Hilfe bei dem Wiederaufbau beschränken. Die Chilenen konnten darüber nur lachen und warfen den Europäern Unkenntnis der Fähigkeiten und des Wissens von Muggeln vor.
Der chilenische Zaubereiminister: „Die Muggelwissenschaftler haben festgestellt, dass durch das Erdbeben jeder Tag um eine Millionstel (!) Sekunde kürzer geworden ist und Sie schlagen vor, dass wir den Muggeln unauffällig helfen?!“
Unterdessen bereitet sich die chilenisch-magische Gemeinschaft bereits auf weitere Naturkatastrophen vor. Von Muggelwissenschaftlern wissen sie, dass zu den Spätfolgen von Erdbeben auch Vulkanausbrüche gehören. Magische Vulkanologen haben deshalb in den chilenischen und argentinischen Anden Position bezogen, um im Falle eines Ausbruchs die Lavaströme um magische wie nicht-magische Siedlungen herum leiten zu können. Denn wenigstens vorbeugend kann Magie eingesetzt werden, ohne dass die Muggel misstrauisch werden und das Internationale Abkommen zur Geheimhaltung der Zauberei gefährdet wird.
Doch die chilenischen Magier warnen bereits ihre magischen Freunde aus anderen Ländern: Langfristig werde sich eine Diskussion über das Geheimhaltungs-Abkommen nicht umgehen lassen, denn heftige und unvorhersehbare Erdbeben drohen auch in anderen dicht besiedelten Gebieten, wie zum Beispiel um Vancouver (Kanada) und Seattle (USA). Mittels des offenen Einsatzes von Magie ließen sich in Zukunft viele Menschenleben retten und wirtschaftliche Schäden begrenzen.