Gestern brach am frühen Vormittag ein Feuer im Erdgeschoß des St. Mungo Hospitals aus. Dabei wurde die Herbert-Symja-Station, wo der Brandherd lag, komplett zerstört sowie ein Teil der Gänge beschädigt. Auch der erste Stock geriet in Mitleidenschaft, da die Decke über der Station einstürzte.
Den anwesenden Heilern und Pflegern gelang es erst recht spät, alle Patienten durchs Treppenhaus in die oberen Stockwerke zu bringen. Viele von ihnen erlitten deswegen Verbrennungen oder Rauchvergiftungen.
Mrs Filia Minwol, die zu diesem Zeitpunkt wegen diverser Verletzungen nach einer Kesselexplosion in einem Zimmer der Herbert-Symja-Station lag, wurde erst eine halbe Stunde nach Ausbruch des Feuers aus ihrem Zimmer gerettet.
„Es war so schrecklich“, berichtete die 99-jährige. „Ich war gerade mit dem Frühstück fertig, als auf einmal panische Rufe im Gang zu hören waren. Und plötzlich kam Rauch unter der Tür durch und immer mehr Rauch! Ich hab kaum noch Luft bekommen und musste die ganze Zeit husten. Ich hatte solche Angst zu ersticken, wissen Sie! Es hat Ewigkeiten gedauert bis mir jemand raus geholfen hat, man hat ja gar nichts mehr sehen können, wegen des ganzen Qualms im Zimmer!“
So wie Mrs Minwol, erging es leider vielen Patienten und viele haben wie sie eine schwere Rauchvergiftung erlitten.
Doch was war die Ursache des Brandes und warum hat die Evakuierung so lange gedauert?
Das Ministerium ermittelt in beiden Fragen:
„Wir wissen bisher lediglich, wo der Brandherd lag, nämlich im Lager der Herbert-Symja-Station. Warum oder wie dort Feuer ausbrach, können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen“, sagte ein Beamter des Ministeriums.
Chefheiler Wodric Klew versucht das Verhalten seiner Kollegen zu rechtfertigen:
„Das ist alles nicht so einfach, wie Sie sich das vorstellen! Die Heiler und Pfleger haben dort ihr Bestes gegeben, um die Patienten in Sicherheit zu bringen, aber man kann ja nicht alle auf einmal aus ihren Zimmern holen, zumal einige besondere Hilfe benötigen. Die Evakuierung verlief genau nach Plan, so dass die Patienten umso schneller nach oben gebracht wurden, je mehr sie in Gefahr waren. Meine Kollegen haben absolut richtig reagiert.“
Auf die Anmerkung, dass dennoch viele, teilweise schwer, verletzt worden seien, erwiderte er nichts.
Die Patienten wurden auf die umliegenden Stationen verteilt und sobald die Ermittlungen des Zaubereiministeriums abgeschlossen sind, plant man, die zerstörte Station sofort wieder aufzubauen.
Noch ist nicht klar, ob es möglicherweise Sicherheitsmängel im St. Mungo Hospital geben könnte, doch der Verdacht liegt nahe. Dass plötzlich ein Feuer ausbricht und die Angestellten nicht in der Lage sind, rechtzeitig zu reagieren, stimmt durchaus bedenklich. Mangelnde Sicherheits-Zauber? Fehlende Feuer-, Eindämm- und –löschzauber? Schlechte Ausbildung des Personals in Katastrophenfällen?
All das ließe St. Mungo in keinem guten Licht dastehen.
Der Tagesprophet wird über neue Erkenntnisse des Ministeriums umgehend berichten.