Menschenunwürdige Verhältnisse - Zamnesty kritisiert Zustände in Zaubergefängnissen
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Unbekannter Autor -
9. April 2008 um 00:00 -
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„Zu diesen Grundrechten gehören Freiheit des Glaubens, Versammlungsfreiheit, Meinungs- und Pressefreiheit aber auch – und das vor allen anderen Dingen – das Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit des Einzelnen. Diese Grundrechte sollten von den jeweiligen Zaubereiministerien auf der ganzen Welt garantiert werden. Da dies nicht überall der Fall ist, hat es sich Zamnesty zur Aufgabe gemacht, weltweit diesbezügliche Missstände aufzudecken und die Gemeinschaft der Zauberer über diese zu informieren.“ Als ersten Akt ihres Wirkens untersuchte die Menschenrechtsorganisation die Zustände in Zaubergefängnissen und kam zu erschreckenden Ergebnissen. Vor allem die beiden größten Gefängnisse, Nurmengard und Askaban, fallen durch „menschenunwürdige Verhältnisse“, wie es im Bericht heißt, auf. „Es ist erschreckend zu sehen, wie Menschen hier behandelt werden. Es scheint, dass sich die Zauberwelt weniger um Rehabilitation bemüht, sondern vielmehr dafür sorgt, Verbrecher nur fern ab des Zugriffs der Gesellschaft wegzusperren. Dies zeigt allein die Lage der Gefängnisse, weit entfernt von jeglichen menschlichen Siedlungen in rauen, lebensuntauglichen Landstrichen“, so der Wortlaut des Berichts. Gerade Askaban steche als Paradebeispiel dafür heraus.
Doch ist der Bericht damit noch nicht zu Ende. Vielmehr werden dezidiert weitere „katastrophale Zustände“ aufgedeckt. Zitat: „Nach den langen Diskussionen in der Muggelwelt über Folterungen und Menschenrechtsverletzungen in Abu Graib und Guantanamo sollte man annehmen, dass auch die Zaubergesellschaft in dieser Hinsicht sensibilisiert wurde. Eher das Gegenteil ist jedoch der Fall. Folterungen stehen in Zaubergefängnissen auf der Tagesordnung, werden sogar durch den bewussten Einsatz von Dementoren als Gefängniswärtern vom Ministerium selbst gefördert. Wir sprechen hier sicherlich nicht von körperlichen Beeinträchtigungen, auch wenn solche von Zeit zu Zeit ebenfalls vorkommen. Es sind vor allem seelische Folterungen mit drastischen Auswirkungen auf die geistige Gesundheit der Insassen, die scharf zu verurteilen sind.“ Der vorgelegte Bericht der Menschenrechtsorganisation blieb nicht ohne Reaktion sowohl des Ministeriums wie der versammelten Presse. „Wir sprechen hier nicht über Kleinkriminelle“, so ein Sprecher des Ministeriums, „sondern über Todesser, die mehrfach und ohne Reue gefoltert und gemordet haben. Nahezu jeder in diesem Raum hat einen Verwandten oder Freund durch deren Wirken verloren. Solche Elemente müssen entsprechend bestraft werden, ihre Taten rechtfertigen unsere Maßnahmen, die – das sei nebenbei gemerkt – auch der Sicherheit der Bevölkerung dienen.“ „Diese Leute verdienen es nicht besser“, so ein Reporter der Hexenwoche, „ich bin nicht bereit dazu, für diese in irgendeiner Weise einzutreten.“ Damit vertrat er die Meinung der meisten Anwesenden. „Ich finde es erschreckend“, so Kings Erwiderung darauf, „dass Sie nicht bereit sind, für sich selbst einzutreten. Wir haben ein Strafvollzugssystem, das alles andere als perfekt ist. Denken Sie an Fälle wie den von Rubeus Hagrid oder Sirius Black. Zu unrecht Verurteilte, die in ihren Gefängnissen unter lebensunwürdigen Umständen den Rest ihrer Existenz gefristet hätten. Ich finde es erschreckend, dass die Akzeptanz der Bevölkerung für seelische Folterungen durch Dementoren so hoch ist und dadurch antiquierte Denkweisen wie „Auge um Auge“ weiterhin hochgehalten werden. Ich finde es erschreckend, dass diese Gesellschaft sich derart aus der Verantwortung stiehlt. Statt die Ursachen zu erkennen und konsequent zu beheben, die zu solchen „Elementen“, wie Sie sie nennen, führen, sperren Sie diese irgendwo weg – vorzugsweise in eine karge, steinerne Zelle ohne sanitäre Einrichtungen und, wenn der Insasse Glück hat, mit einem Fenster – und vergessen, wo Sie den Schlüssel hingelegt haben.“
„Dabei weiß das Ministerium genau“, so King weiter, „dass hier gegen menschliche Grundrechte verstoßen wird. Wäre man wirklich überzeugt, würde man die Arbeit selber übernehmen, statt sie den Dementoren zu überlassen, die als Wesen äußerster Grausamkeit und Gnadenlosigkeit bekannt sind. Ich finde es erschreckend zu sehen, dass einige Muggelstaaten mit ihren Gesetzen gegen Folter deutlich weiter sind als unsere Gesellschaft, die sich weiterhin zu einem geradezu barbarischen Strafvollzugssystem bekennt.“ Der scharfen Kritik an Zaubergefängnissen der ganzen Welt schloss Zamnesty eine Klage an, die sich speziell mit den Zuständen in Askaban befasst. Grundlage der Klage sind Verstöße gegen das vom Ministerium garantierte Grundrecht der körperlichen und seelischen Unversehrtheit, das laut Aussage der Menschenrechtsorganisation in Askaban „mit Füßen getreten“ wird. Heute Morgen wurde die Klage vor dem Zaubergamot eingereicht. Jetzt liegt es an den obersten Richtern, über die Verhältnisse in Askaban zu entscheiden.