Schon wenige Stunden später tummelten sich unzählige Muggel auf dem Gelände des Reservates. Unter Ihnen waren überwiegend Schaulustige, aber auch Biologen, Reporter und Esoteriker. Die Hippogreife im Reservat sind die Gegenwart von Menschen gewöhnt und zeigten keinerlei Scheu. Sie akzeptierten die Eindringlinge, solange sie einen Sicherheitsabstand wahrten.
Als die Anwesenheit der Muggel bemerkt wurde, befanden sich ca. 150 Muggel im Wald und auf den umliegenden Weiden. Das Ministerium schickte eine Einsatzgruppe Vergissmichs nach Dötlingen, um die Erinnerungen der Muggel zu modifizieren. Das größte Problem war jedoch die große Anzahl an Muggel, die in den letzten Stunden über die seltsamen Tiere informiert wurden und sich über weite Teile der Bundesrepublik und darüber hinaus erstreckten.
“Es ist unmöglich, jeden einzelnen Muggel aufzuspüren, der in den letzten Stunden von den Hippogreifen im Dötlinger Wald gehört hat”, so ein Sprecher der Vergissmichs. “ Die Muggel besitzen Telefone (ähnlich wie Sprechen über das Flohnetzwerk, Anm. der Red.) und Internet (eine Art Zeitung/Buch, die sofort und überall auf der Welt gelesen werden kann, Anm. der Red.) um solche Neuigkeiten auszutauschen.”
Aufgrund dieser beschriebenen Unmöglichkeit mussten die Vergissmichs zu einem Trick greifen. Erst einmal wurden alle Fotografien und Videos (bewegte Bilder, Anm. der Red.) von den Ministeriumsmitarbeitern manipuliert, so dass die darauf abgebildeten Hippogreife, wie gewöhnliche Pferde aussahen. Außerdem wurden die Gedächtnisse der Mitarbeiter eines örtlichen Wasserwerks beeinflusst, sodass diese glauben, halluzinogene Substanzen im Trinkwasser von Dötlingen gefunden zu haben und es wurde eine sofortige Chlorung der Leitungen veranlasst.
Außerdem half ein weiterer Aspekt, die Verbreitung von Informationen über die geschützte Tierrasse vor den Muggeln zu vermeiden: Die Muggel glauben nicht an magische Geschöpfe, auch nicht, wenn sie vor ihnen stehen. Dies konnte man in den ersten Stunden nach den ersten Beschreibungen der Tiere im Internet verfolgen, wo viele die Information zwar lasen, aber nicht glaubten.
Das Ministerium konnte schon in der Nacht zum Samstag Entwarnung geben und hatte die Schutzzauber rund um das Hippogreifenschutzgebiet wieder neu aufgebaut. Die im Schutzgebiet angesiedelte Johann-Weyer-Akademie ist allerdings seit Freitag Mittag unortbar verschwunden und bis Redaktionsschluss noch nicht wieder aufgetaucht.