Die Gewerbeaufsicht aus Gringotts überprüfte routinemäßig am Ende der Veranstaltung die Umsätze aller Händler und bemerkte einen gewaltigen Einnahmeunterschied zwischen den übrigen Verkäufern und dem Paar Eleanor und Robert Tayfith.
Die Kobolde beantragten sofort eine genaue Untersuchung. Es stellte sich heraus, dass vor allem die Weinsorte „Kjærlighetens vin“ den hohen Umsatz verursacht hat. Die Abteilung für magische Strafverfolgung des Zaubereiministeriums beschlagnahmte mehrere Flaschen und bereits nach kurzer Zeit machten die Mitarbeiter eine ungeheuerliche Entdeckung.
Das Ehepaar Tayfith hatte unter den handelsüblichen Rotwein Amortentia, den stärksten Liebestrank der Welt, gemischt. Die sonst leicht zu identifizierende Färbung des Tranks wurde durch das Tiefrot der Trauben vollkommen verdeckt und auch die typischen Düfte, jeder Mensch riecht das, was er am liebsten hat, wurden durch den natürlichen Geruch des Weins kaschiert.
Der Trank wurde allen Kunden bereits anhand von kleinen Kostproben untergejubelt und löste bei allen eine helle Begeisterung für die fabelhaften Weine aus. Dadurch konnte Herr Tayfith pro Kopf bis zu sechzehn Flaschen auf einmal verkaufen und jedes Wochenende kamen die zufriedenen Kunden wieder. Manche bestellten sogar Lieferungen zu Hunderten Flaschen, um ihren frisch angelegten Weinkeller zu füllen.
Es wurde somit nachgewiesen, dass die Hexen und Zauberer unter dem Einfluss des Liebestranks unglaubliche Ausgaben machten. Diese schlugen sich, wenn auch weniger deutlich, in anderen Läden zu Buche. Mehrere betroffene Haushalte wurden genauestens geprüft und man sieht einen eklatanten Anstieg an Weihnachtsausgaben im Vergleich zu den Vorjahren, sowie einen Trend zu weitaus teureren Geschenken als jemals zuvor.
Sobald die definitive Analyse der Weinzusammensetzung vorlag, wurde das Paar Tayfith in ihrem Haus widerstandslos von Auroren festgenommen. Die Anklage der Abteilung für magische Strafverfolgung lautet „Beeinflussung der Kunden mit dem hochpotenten und verbotenen Liebestrank Amortentia“ und zieht noch weitere kleinere Anklagepunkte nach sich. Allen Zauberern und Hexen, die nachweislich unter Einfluss des Tranks ihre Einkäufe getätigt haben, steht es frei die Waren zu retournieren und ihr gesamtes Geld rückerstattet zu bekommen. Die Gewerkschaft der Handelstreibenden stimmte diesem Beschluss zu.
„Wir möchten uns nicht durch die Folgen dieser Straftat bereichern. Das wären Zustände wie zu Machtzeiten von Sie-wissen-schon-wem. Die Leute wussten nicht was sie tun, da ist es nur Recht, dass sie Unerwünschtes zurückgeben können. Vor allem, wenn sie dadurch Schulden in Kauf genommen haben“, verkündete ein Sprecher.
Die Tayfiths zeigten sich beim ersten Verhör geständig. Sie wollten nur mehr Liebe in die Welt bringen und dachten nicht, dass die von ihnen gewählte Dosis von Amortentia derartige Nebenwirkungen haben würde.
„Wir wollten sicher niemanden verhexen. Aber es wird so oft gestritten während des Fests, dabei geht es doch um Frieden und glückliches Beisammensein!“, erklärte Eleanor Tayfith.
Auf die Frage, ob das Paar es erneut versuchen würde, auf diese Weise die Welt oder zumindest die Weihnachtszeit zu verschönern, bestätigten sie dies prompt. Allerdings wüssten sie nun, wo ihr Fehler lag, und sie würden eine deutlich vorsichtigere Dosierung vornehmen. Außerdem würden sie den Wein zuvor genauestens an sich selbst und engen Verwandten testen.
Bild von: Ennairam
Dazu wird es jedoch höchstwahrscheinlich nicht kommen. Das Paar wurde aufgrund seiner guten Absichten pünktlich zu den Feiertagen wieder auf freien Fuß gesetzt, muss aber strengen Auflagen Folge leisten. So müssen sie einen Teil ihres Gewinns an verzweifelte Kunden rückerstatten und die Hälfte des übrigen Umsatzes an eine gemeinnützige Einrichtung spenden.
Zudem werden sie regelmäßig von Ministeriumsmitarbeitern visitiert werden, um eine erneute Panscherei zu vermeiden.
Sollten sie gegen eine der Forderungen verstoßen, drohen ihnen bis zu fünf Jahre Askaban.