Altägyptischer Zauberbann endlich gebrochen

Es handelte sich dabei um einen Fluch, der über einer Kammer im Inneren der bekannten Cheopspyramide bei Gizeh gelegen hatte. Diese Kammer befindet sich weit unten im Keller des Bauwerks. Dass dort trotz der Touristenströme immer noch Forschungen stattfinden, ist aus Muggelschutz-Gründen so gut wie nicht bekannt. Die sogenannten „Sphinxern“ sind eine Abteilung des Zauberministeriums, die sich mit Magie aus Zeiten vor Christus beschäftigt und eng mit Archäologen der Muggel zusammen arbeitet.
Der Zauber hat im vergangenen Jahr einigen Schaden angerichtet. Bereits bei den Ausgrabungen des umliegenden, immer noch unerforschten, Pyramidenkellers, waren ihm drei Muggelforscher zum Opfer gefallen, die sich derzeit noch im St. Mungos Hospital in London befinden. Kurz nach diesem ersten Unfall gelang es, den Fluch größtenteils einzudämmen, sodass er nicht mehr jeden befiel, der sich in der Nähe der Kammer aufhielt. Trotzdem gab es noch mehrere Zwischenfälle, bei denen zwei Zauberer und vier weitere Muggelforscher vom alten Schutz der Geheimkammer befallen und verhext wurden.
Fast vierzehn Monate kämpfte das Team der Experten insgesamt darum, diese Gefahr zu bannen und dabei vielleicht den Schlüssel zur Heilung der Verfluchten zu finden, bislang ohne Erfolg. Gestern Abend jedoch konnte das Geheimnis gelüftet werden. Mr. McAstor dazu: „Ich saß gerade beim Abendessen, unsere langweilige Linsensuppe wie jeden Tag, und während ich trübsinnig zu den Sternen hinaufsah, kam mir der Geistesblitz. Ich ließ alles stehen und liegen und rannte sofort hinunter zu der Wand, hinter der wir die Kammer vermuteten, über der der Fluch liegen musste. Sie müssen wissen, wir wussten gar nicht, was eigentlich hinter dieser Wand zu finden sein würde, nur, dass es gefährlich war und dass es etwas mit einem alten ägyptischen Gott zu tun haben musste, weil alle Verfluchten die ganze Zeit seinen Namen stammeln. Nun, es hat geklappt was ich ausprobiert habe, und auf einmal war dort auch die Tür zu sehen, nach der wir die ganzen Monate über gesucht hatten.“

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Seit diesem Durchbruch ist die Gefahr, die von der Kammer ausgegangen war, gebannt. Öffnen konnten die Sphinxern die Tür allerdings noch nicht, da noch weitere magische Hindernisse im Weg stehen. Die Spezialisten zeigen sich allerdings zuversichtlich. „Mit Zaubern dieser Art sind wir vertraut, länger als eine Woche dürfte es nicht mehr dauern, bis wir die Kammer betreten können“, erklärte Mr. McAstor. Immerhin wäre es schon möglich, den Raum auszuloten, genaue Angaben über seine Größe zu machen und eine ungefähre Vorstellung zu bekommen, was sich im Inneren befindet. „Es handelt sich um einen länglichen Raum von fünf Metern Länge und zwei Metern Breite, der etwas mehr als zwei Meter hoch ist. In der Mitte der Kammer befindet sich eine Säule, und darum herum liegen Gegenstände verstreut.“ Um Gold oder ähnliche Schätze handele es sich dabei allerdings nicht, was den Forschern großes Kopfzerbrechen bereitet. Bisher waren nur Räume ähnlich umfassend mit Magie geschützt gewesen, in denen sich beträchtlicher Reichtum gestapelt hatte, derart komplex war bisher noch kein einziger Fluch gewesen. „Da kommt noch eine große Überraschung auf uns zu, da bin ich mir sicher!“, so der müde und glückliche McAstor, bevor er sich in sein Zelt zurück zog.
Für die Opfer des Fluches kann es sich nun im Übrigen nur noch um wenige Tage handeln, bis sie wieder vollständig hergestellt sind. Nachdem der Bann nun gebrochen ist, haben die Heiler im St. Mungos das nötige Wissen, ihren Patienten zu helfen. Die Angehörigen sind bereits informiert.

aus Gizeh, noire_la_louve