Materialfehler gefährdete Zauberschachweltmeisterschaft!

Im Vorfeld hatte der internationale Zauberschachverband in Zusammenarbeit mit der Abteilung Magische Spiele und Sportarten des britischen Zaubereiministeriums die Weltmeisterschaft geplant. Hektische Betriebsamkeit und pausenloser Einsatz der Mitarbeiter charakterisierten die Vorbereitungszeit seit Januar diesen Jahres.
Es wurde auch viel über das Spielmaterial nachgedacht.
Der Zauberschachverband hatte in diesen Zusammenhang auch mit der englischen Firma Olufson & Smith Kontakt aufgenommen, um neue Schachbretter und Spielfiguren zu kaufen.
Die Firma erlangte in den letzten Jahren Bekanntheit, da sie erfolgreich an einem neuen Material für Schachfiguren experimentierte. Die Veränderung bewirkte tatsächlich eine Lärmreduzierung beim Zerschlagen der Figuren.
Bei den Probespielen waren die anwesenden Zauberer und Hexen begeistert, weil sie sich durch die Geräuschminderung weniger gestört fühlten. Deshalb wurde beschlossen, diese neuen Figuren bei der Zauberschachweltmeisterschaft einzusetzen.
Die Firma Olufson & Smith hatte dadurch die Chance über die Grenzen Großbritanniens bekannt zu werden und dank ihrer Neuentwicklung internationale Märkte zu erschließen.

Die Weltmeisterschaft wurde dann letzte Woche abgehalten.
„Am Montag Nachmittag, als die ersten Partien gespielt wurden, lief alles wie geplant.
Der Geräuschpegel bei den Hunderten von Schachspielen war im Gegensatz zu früheren Weltmeisterschaften deutlich geringer“, berichtet ein Mitarbeiter der Abteilung für Magische Spiele und Sportarten, „Alle Spieler waren mit den neuen Zauberschachfiguren sehr zufrieden. Die Zuschauer beobachteten voller Freude, dass die Spieler konzentrierter und auf höherem Niveau als die letzten Jahre spielten.“
Als alle Partien des Nachmittags beendet waren, sollten die zerschlagenen Zauberschachfiguren wie bei jeder Weltmeisterschaft repariert werden, um in der folgenden Runde am Abend erneut eingesetzt zu werden. Aber die neuen Figuren ließen sich mit den dafür üblichen Zaubersprüchen nicht wieder zusammensetzen. In der Annahme, dass durch die Materialänderung andere Zauber angewandt werden mussten, versuchten die Spieler weiterhin die Figuren zusammenzusetzen. Da sie erfolglos blieben, wurden die Organisatoren zur Hilfe gerufen.
„In weiterer Konsequenz wurden die Abendpartien um eine Stunde später angesetzt, damit im Notfall neue Figuren geliefert werden konnten, falls weitere Reparaturversuche vergeblich wären. Außerdem wurde für die wartenden Zuschauer und Spieler ein Buffet errichtet, um die längere Wartezeit zu überbrücken,“ erklärte ein Sprecher des Zaubereiministeriums.

Bild von: Isis


Inzwischen kam der Geschäftsführer der Firma Olufson & Smith, Bertram Bendick, bei der Spielstätte an, um persönlich die Schachfiguren zu untersuchen. „Leider kann man hier nicht mehr helfen. Bei der Produktion dieser Serie wurde ein falsches Mischungsverhältnis der Materialien angewandt, diese Figuren kann man nur noch wegschmeißen“, musste er nach eingehender Untersuchung feststellen.
Da die Eulen-Lieferung mit den handelsüblichen Schachfiguren aus unbekannten Gründen nicht ankam, mussten die Spiele auf den nächsten Tag verschoben werden. Die Befürchtungen seitens der Organisatoren, dass nach dem großen Zwischenfall zu Beginn des Turniers Zuschauer ausbleiben würden, stellten sich als unbegründet heraus.
„Alle Veranstaltungen der Zaubereiweltmeisterschaft waren gut besucht“, freut sich Sir Ernest Eloquent, Vorsitzender des internationale Zauberschachverbands, “Die Spieler hielten, obwohl wieder unsere klassischen Spielfiguren verwendet wurden, ihr Niveau und die Geschäftsleute von Hogsmeade können sich über die Umsatzsteigerung freuen.“
Wie groß der Gewinn für das Dorf tatsächlich ausfiel, wird erst in der Jahresendabrechnung aller Gemeinden Großbritanniens zu sehen sein.
Im Gegensatz dazu wurde bereits bekannt, dass die Firma Olufson & Smith durch den Materialfehler einen Verlust von mehreren hundert Galleonen erlitt. Desweiteren wurde von der Abteilung für Magische Spiele und Sportarten gegen den Geschäftsführer und Entwickler der neuen Figuren, Bertram Bendick ein Untersuchungsverfahren, aufgrund des begründeten Verdachts der Fälschung von Materialdaten und mangelnder Arbeitsstandards bei Entwicklung und Produktion von Spielfiguren eingeleitet.