Zauberer treibt Londoner Keksfabrik fast in den Ruin
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Kerracy -
31. Oktober 2010 um 00:00 -
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Anfragen der Redaktion bei der Firmenleitung hat der Inhaber Brian Cox abgewiegelt und sich geweigert, zu den Gerüchten Stellung zu nehmen. Auch der Hinweis unseres Reporters, dass Mitarbeiter und Bevölkerung ein Recht auf Information hätten, änderte sein Verhalten nicht. Erst eine anonyme Nachricht aus dem Kreis der Mitarbeiter der Keksfabrik bringt den Stein ins Rollen. Bei einem geheimen Treffen mit dem Informanten wurden dem Tagespropheten folgende Informationen zugespielt:
Vor ungefähr zwei Jahren stellte sich heraus, dass die produzierten Mengen der Kekse nicht ausreichten, um die Nachfrage zu befriedigen. Also erhöhte man die Produktionsmengen in der Erwartung, dass dies die Lieferengpässe überwinden würde. Doch dieser Fall trat nicht ein, sodass die Mengen weiter hochgefahren wurden mit der Folge, dass die Kapazitäten der Fabrik ausgereizt waren, ohne die Kunden zufriedenstellen zu können. Die Kosten überstiegen bei weitem die erzielten Gewinne, sodass die Firma in eine finanzielle Schieflage geriet.
Die Firmenleitung wusste sich keinen anderen Rat und überwachte per Videokamera die Mitarbeiter. Zunächst waren keine Auffälligkeiten zu erkennen, bis eines Tages bei der Kontrolle der Videoaufzeichnungen ein junger Mann zu sehen war, der im Lager Kartons mit Keksen beiseite schaffte. Es handelte sich um Theo Sturm, der als Praktikant in der Firma tätig war. Als man ihn zur Rede stellte, trat Erstaunliches zutage.
Theo Sturm ist ein Zauberer, der in der Zauberschule die Betreuung eines Schülerprojektes übernommen hatte. Leider ließ die Mitarbeit der Schüler zu wünschen übrig. Kaum jemand war bereit, eine Geschichte dafür zu schreiben oder ein Bild zu malen. Theo Sturm war frustriert, denn das Projekt war wichtig für seine Klasse, da sie damit viele Punkte erzielen und eventuell als Jahresbeste das Schuljahr abschließen konnten. Er sann auf Abhilfe. Als er während seiner Schicht die Kartons mit den Keksen auf den Lieferwagen packte, kam ihm die rettende Idee. Er nahm einen Karton mit zur Zauberschule und verteilte Kekse als Motivation und Dank an die Mitschüler, die ihn unterstützten. Erfreut waren diese bereit, regelmäßig mitzuarbeiten und so benötigte er immer mehr Kekse.
Da die Diebstähle zunächst nicht auffielen, entnahm er dem Lager immer größere Stückzahlen, denn seine Mitschüler waren nun sehr eifrig bei der Sache und das Projekt nahm einen guten Verlauf. Mittlerweile hatte es sich in der Zauberschule herumgesprochen, dass es in Theos Klasse Motivationskekse gab und auch die anderen wollten diese Art der Belohnung einführen. Die ganze Angelegenheit wuchs dem jungen Zauberer über den Kopf und so stieß er seine Firma fast in den Ruin.
Bei der Aussprache mit Brian Cox war er sehr reumütig und versprach, dass so etwas nicht mehr wieder vorkommen würde und dass er gern in der Firma bleiben möchte, denn er fürchtete, aufgrund dieser Vorfälle entlassen zu werden. Die Stelle wäre sehr wichtig für ihn, da er sonst an der Zauberschule keinen Abschluss machen könne.
Wie wir inzwischen erfahren haben, lässt der Firmeninhaber Brian Cox Gnade vor Recht ergehen und beschäftigt Theo Sturm weiter. Gleichzeitig hat er über ihn den Kontakt zur Zauberschule hergestellt und beliefert sie offiziell mit den begehrten Schokoladenkeksen, die nun unter dem Namen „Motivationskekse“ auch im Handel zu haben sind. Hier haben die Verantwortlichen eine Marktlücke entdeckt und können auf diese Weise den Konkurs der Fabrik abwenden.