Drache

Die meisten Drachenarten leben in Drachenreservaten in den Bergen, auch wenn es hier und da eine Ausnahme gibt. Durch ihre Größe und ihre Gefährlichkeit für Muggel und Zauberer sind sie äußerst schwer zu verbergen. Da sie in die Gefahrenklasse XXXXX gehören, sollten sich ihnen nur ausgebildete und äußerst geschickte Zauberer nähern. Sie sind unmöglich zu bändigen und können auf gar keinen Fall als Haustier gehalten werden.

Seit dem Zaubererkonvent von 1709 ist die Drachenzucht offiziell verboten.

Das Schulmotto auf dem Hogwarts-Wappen lautet „Draco dormiens nunquam titillandus.“ – Kitzle nie einen schlafenden Drachen. Weiters ist bekannt, dass die Zaubererbank Gringotts Drachen zum Schutz ihrer Verliese einsetzt.

Vieles an einem Drachen ist magisch und wird für Zaubertränke und als Schutz genutzt. Die Haut, die Leber, die Hörner und auch das Herz sind neben dem Blut die anderen magischen Bestandteile. Drachenherzfasern werden als Zauberstabkerne verwendet. Vom Drachenblut wissen wir, dass es 12 Anwendungen gibt. Die Entdeckung der Anwendung wird Professor Dumbledore zugeschrieben, auch wenn Rita Kimmkorn in ihrer Biographie (Buch 7) behauptet, dass Ivor Dillonsby sie vor ihm entdeckt und Professor Dumbledore diese gestohlen haben soll. Es gibt allerdings keine Beweise für diese Geschichte.

Drachenklauenpulver soll angeblich leistungssteigernd wirken, weshalb es unter der Hand für Prüfungen verkauft wird. Drachenfleisch ist giftig, kann jedoch einem Halbriesen wie Hagrid bei Verletzungen helfen.

Die schwächste Stelle eines Drachen sind seine Augen. Die weiblichen Drachen sind größer und angriffslustiger als die männlichen. Sie brüten ihre Eier aus und gehören somit nicht zu den Säugetieren.

Im ersten Buch erfahren wir von einem solchen Ei, das Hagrid bei einem Kartenspiel mit einem Unbekannten gewonnen hatte. Nach dem Brüten über dem Feuer entschlüpfte ein Norwegischer Stachelbuckel, den er Norbert nannte. Später stellte Charlie, der Bruder von Ron, der im rumänischen Drachenreservat arbeitet, allerdings fest, dass es ein Weibchen war und der Drache wurde in Norberta umbenannt. Die Dracheneier sind vom Zaubereiministerium als Güter der Klasse A klassifiziert worden und sind somit unverkäuflich. Zuwiderhandeln steht unter schwerer Strafe. Die Farben des Drachenfeuers variieren je nach Drachenart. Von welchem Drachen Hagrid das Drachenfeuer für sein Motorrad hat, erfahren wir allerdings nicht.

Aus dem vierten Band sind uns nur vier Drachenarten bekannt. Der Chinesische Feuerball, der Walisische Grünling, der Norwegische Stachelbuckel und der Ungarische Hornschwanz sind die vier Drachen des Trimagischen Turniers. Dort wurde ihnen ein goldenes Ei untergeschoben, das sie bewachten. Die Teilnehmer mussten es den Drachen wegnehmen, da es die nächste Aufgabe enthielt. Aber von Newt Scamander erfahren wir noch von sechs weiteren Drachenarten. Im Folgenden werden alle zehn Arten genannt:

Antipodisches Opalauge

Diese mittelgroße Drachenart ist im Gegensatz zu anderen Arten recht friedlich, es sei denn, sie hat Hunger. Für Menschen ist sie in der Regel nicht gefährlich, in Stresssituationen kann es jedoch vorkommen, dass sie aggressiv wird.

Das Antipodische Opalauge ernährt sich meist von Schafen und manchmal auch von größeren Beutetieren. Es ist aktenkundig, dass es Ende der 70er-Jahre zu Massentötungen von Kängurus kam. Vermutlich war es ein männlicher Drache, der von einem Weibchen aus seiner Heimat vertrieben worden war.

Die Dracheneier sind blassgrau und werden von Muggeln gerne mit Fossilien verwechselt. Dieser Drache hat seinen Namen von seiner schillernden und perlmuttartigen Haut, wobei seine Augen bunt und ohne Pupillen sind. Er kann ein Gewicht von zwei bis vier Tonnen erreichen.

Das Antipodische Opalauge stammt ursprünglich aus Neuseeland, wird aber auch in Australien gesichtet. Es wandert aus, wenn der Lebensraum in seinem Ursprungsland zu knapp wird. Im Gegensatz zu fast allen anderen Drachenarten lebt das Opalauge in Tälern und nicht in den Bergen.

Dieser Drache hat eine scharlachrote Flamme, die sehr stark leuchtet.

Chinesischer Feuerball (auch Löwendrache genannt)

Chinesischer Feuerball

Der chinesische Feuerball hat seinen Namen von der pilzartigen Flamme, die er durch die Nüstern ausstößt, wenn er gereizt wird. Das Männchen kann ein Gewicht von ca. zwei Tonnen erreichen, wobei das Weibchen sogar vier Tonnen schwer werden kann.

Die Eier leuchten scharlachrot und sind golden gesprenkelt. Die Schalen der Eier sind eine begehrte Zaubertrankzutat.

Der Feuerball frisst am liebsten Säugetiere. Seine Lieblingsspeise sind Schweine und Menschen. Im Vergleich zu anderen Drachenarten ist er zwar angriffslustig, aber zugleich auch sehr duldsam gegenüber seinen Artgenossen. So können ohne Probleme zwei bis drei Drachen dieser Art in einem Bereich leben.

Der Chinesische Feuerball ist der einzige bekannte Drache in China und im Orient und auch der Auffälligste, den es gibt. Seine scharlachroten, glatten Schuppen und sein gedrungenes Gesicht harmonieren gut mit seinen hervorstehenden und von einem goldenen Kranz umgebenen Augen. Der Kranz besteht aus Stacheln, die einer Mähne ähneln, woher auch der Name „Löwendrache“ kommt. All diese Merkmale machen ihn zu einem sehr außergewöhnlichen Drachen.

In den Harry-Potter-Büchern kämpft Viktor Krum während der ersten Aufgabe des Trimagischen Turniers gegen einen Chinesischen Feuerball. Er schießt ihm einen schmerzhaften Fluch ins Auge, das nicht vom Schuppenpanzer geschützt ist. Damit lenkt er ihn erfolgreich ab und erreicht sein Ziel, das goldene Ei für die zweite Aufgabe aus dem Nest des brütenden Weibchens zu stibitzen.

Gemeiner Walisischer Grünling

Gemeiner Walisischer Grünling

Der Walisische Grünling lebt im höheren Bergland, wo ein Schutzgebiet für ihn eingerichtet wurde. Seine grüne Farbe passt gut dort hinein. Seine erdbraunen Augen sind mit grünen Sprenkeln durchzogen.

Aus eigenem Antrieb meidet dieser Drache die Menschen und frisst am liebsten Schafe. Er ist daher vergleichsweise friedlich. Sein Feuer speit er in dünnen Strahlen aus und sein Brüllen hat eine überraschend schöne Melodie. Auch dieser Drache wurde wie o.g. beim Trimagischen Turnier eingesetzt und von Fleur Delacour bekämpft.

Norwegischer Stachelbuckel

Der Norwegische Stachelbuckel ist dem Ungarischen Hornschwanz Hornschwanz weitgehend ähnlich. Sie unterscheiden sich rein äußerlich nur darin, dass sie anstelle von Schwanzstacheln einen sehr stark ausgeprägten schwarzen Rückenstachelkranz besitzen.

Diese Rasse ist sogar gegenüber eigenen Artgenossen sehr aggressiv, weswegen es nur noch wenige Exemplare gibt. Er ernährt sich nicht nur von Landsäugetieren, sondern auch von Wassertieren, was für eine Drachenart eher ungewöhnlich ist. Unbestätigten Berichten zufolge soll ein Norwegischer Stachelbuckel 1802 einen Wal gefangen und verschleppt haben.

Die schwarzen Eier sind eher unauffällig. Die Jungtiere lernen schon im Alter von drei Monaten das Feuerspucken. Wie oben schon genannt, war auch Hagrids Drache ein Norwegischer Stachelbuckel.

Peruanischer Vipernzahn

Das Besondere an diesem Drachen ist seine Größe. Er wird nur fünf Meter groß, wodurch er ein besonders schneller Flieger ist. Er hat eine schwarze Kamm-Musterung und ist am ganzen Körper glattschuppig und kupferfarben. Er ernährt sich am liebsten von Kühen und Menschen. Dieser Umstand hat das Zaubereiministerium dazu gebracht, im 19. Jahrhundert Jäger loszuschicken, da sich der Vipernzahn mit rasender Geschwindigkeit vermehrte.

Rumänisches Langhorn

Die Hörner dieser Drachenart gelten in Pulverform als wichtige und zugleich wertvolle Zutat für Zaubertränke. Die Hörner gelten heutzutage als Verkäufliche Güter der Klasse B. Durch den großen Handel damit, sind es so wenige Exemplare geworden, dass die Drachen sogar gezüchtet wurden, damit sie nicht aussterben. Das Drachenreservat des Rumänischen Langhorns ist sehr wichtig, da dort viele verschiedene Drachenarten leben, die man studieren kann. Deswegen kommen auch Zauberer aus aller Welt hierher. Das Rumänische Langhorn ist dunkelgrün und hat lange goldene Hörner. Mit diesen spießt er seine Beute auf und röstet sie.

Schwarzer Hebride

Diese Rasse ist wesentlich aggressiver als der Walisische Grünling. Beide leben in Britannien. Ein einziger der Schwarzen Hebriden beansprucht einen Lebensraum von über 250 km². Er ernährt sich hauptsächlich von wilden Tieren, es kommt aber schon mal vor, dass er auch Rinder frisst. Er hat leuchtende, purpurfarbene Augen und sein Rückenkamm ist schwarz und rasiermesserscharf. Das Ende seines Schwanzes ähnelt einer Pfeilspitze und seine Flügel sehen denen einer Fledermaus sehr ähnlich. Der Zauberclan der McFlusty’s kümmert sich seit Jahrhunderten um die Pflege dieser Wesen. Dies ist schon eine Tradition.

Schwedischer Kurzschnäutzler

Schwedischer Kurzschnäuzler

Diese Drachenart hat bisher, im Gegensatz zu anderen, sehr wenige Menschen gefressen. Da sie aber in höheren Bergregionen lebt, ist dies auch keine Kunst. Die silberblaue Haut des Drachen wird meist für Schutzhandschuhe und Schutzschilde gebraucht. Seine starke, blaue Flamme, die aus den Nüstern ausgestoßen wird, kann Knochen und Holz in Sekundenschnelle zu Asche verwandeln.

Ukrainischer Eisenbauch

Diese extrem gefährliche Drachenart ist zusätzlich auch die Größte. Er kann bis zu sechs Tonnen schwer werden und ist somit kein guter Flieger. Durch seine Größe kann er ganze Siedlungen platt machen, wenn er landet. Er hat einen rundlichen Körper und metallgraue Schuppen. Seine Augen sind tiefrot, seine Krallen dagegen lang und messerscharf. Seit 1799 stehen die Eisenbäuche unter strengster Bewachung. Einer von ihnen hat einmal ein unbemanntes Segelschiff aus dem Meer verschleppt.

Ungarischer Hornschwanz

Ungarischer Hornschwanz

Gegen einen Drachen dieser Art musste Harry im Trimagischen Turnier antreten. Der Ungarische Hornschwanz ist die gefährlichste Drachenart überhaupt. Er ernährt sich zwar hauptsächlich von Schafen und Ziegen, frisst aber auch Menschen.

Die Eier haben eine zementartige Farbe und die Schale ist ungewöhnlich hart. Der Schwanz der Jungtiere ist aber schon sehr gut ausgebildet, so können sie leicht diese Schale durchbrechen. Ausgewachsen kann er bis zu 15 Meter Feuer speien. Der Ungarische Hornschwanz hat gelbe Augen, bronzefarbene Hörner und gleichfarbigen Stacheln, die ragen aus seinem Schwanz herausragen. Seine Schuppen sind dagegen schwarz und sein Körper ähnelt dem einer Echse.

Quellen

  • Harry Potter und der Stein der Weisen, Kapitel 5 (Ein Junge überlebt), Kapitel 5 (In der Winkelgasse), Kapitel 6 (Abreise von Gleis neundreiviertel), Kapitel 14 (Norbert, der Norwegische Stachelbuckel)
  • Harry Potter und der Feuerkelch, Kapitel 13 (Mad Eye Moody), Kapitel 19 (Der Ungarische Hornschwanz), Kapitel 20 (Die erste Aufgabe)
  • Harry Potter und der Orden des Phönix, Kapitel 20 (Hagrids Geschichte), Kapitel 31 (ZAGs)
  • Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Kapitel 2 (In memoriam), Kapitel 4 (Die sieben Potters), Kapitel 5 (Gefallener Krieger), Kapitel 7 (Das Testament von Albus Dumbledore)
  • Newt Scamander, Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind, Kapitel „Lexikon Phantastischer Tierwesen, Drachen, Antipodisches Opalauge“, „Lexikon Phantastischer Tierwesen, Drache“, 2001
  • Harry Potter Wiki, Chinesischer Feuerball (http://www.harrypotterwiki.de/wiki/Chinesischer_Feuerball)
  • Harry Potter Wiki, Drache (https://harry-potter.fandom.com/de/wiki/Drache)
  • Drachen Wiki, Drachen (Harry Potter) (https://drachen.fandom.com/de/wiki/Drachen_(Harry_Potter))