Ich habe als Kind immer gerne Fantasy gelesen, zum Beispiel Narnia und die Smaragdenstadt-Reihe. Harry Potter wollte ich zuerst aber nicht lesen, weil die Hauptperson ein Junge war. Mein Vater hat aber gemeint, dass man die Bücher kennen sollte und dann habe ich doch damit angefangen und war hin und weg, weil der Schreibstil so lebendig war, dass man richtig in die Geschichte hineingezogen wurde, bei jedem der Bände von eins bis vier dann noch mehr.
Schon nach dem dritten Band habe ich angefangen, selber Theorien auszudenken, wie es weitergehen könnte, beispielsweise auch eine, wo eine schwarzhaarige Frau die Mutter von Voldemorts Tochter war. Also Cursed Child schon vorweggenommen... In der Familie waren wir an dem Punkt angekommen, wo mein Vater meine Begeisterung deutlich übertrieben fand. Meine Mutter hat die Bücher aber auch gelesen und mit mir diskutiert.
In der Denkariumsszene im vierten Band war ich dann richtig begeistert, dass es so eine Frau in den Büchern wirklich gibt, zumindest von der Optik her. Nach dem vierten Band hatte ich dann unter anderem die Theorie, dass Hermines Katze Krummbein in Wirklichkeit der damals noch namenlose Rabastan Lestrange ist, der sich von Voldemort abgewendet hat, weil er es nicht richtig fand, eine Frau zu foltern.
Im Sommer 2003 habe ich dann richtig auf den fünften Band hingefiebert, damals war ich dann auch genau wie Harry 15 und das Wetter (trockener, heißer Sommer) hat auch perfekt zum ersten Kapitel des Buches gepasst. Das ganze Buch hat mir aber nicht mehr so gut gefallen, wie die ersten Bände. Es gab zwar viele gute Szenen, aber den Plot mit Umbridge fand ich eher nervig und die Auflösung mit der Prophezeiung nicht sonderlich originell. Ich fand es viel besser, dass Harry in den ersten Bänden freiwillig gegen Voldemort gekämpft hat und nicht, weil es vom Schicksal vorherbestimmt ist. Auch von Sirius hätte ich gerne noch mehr gehabt.
Ab 2003 hatte ich dann auch Internet und Zugang zu Foren, wo ich endlich mit vielen anderen spekulieren und Fanfiction schreiben konnte.
Von den Büchern her haben mir aber die Bände sechs und sieben beide nochmal jeweils weniger gefallen als der Vorgänger und ich war über den Abschluss eher enttäuscht, vielleicht weil einfach so viele, so viel Zeit und Energie in die Spekulation gesteckt hatten, dass das nur noch enttäuscht werden konnte.
Da habe ich mich dann auch mit einigen Fans verkracht, weil ich insbesondere Band 7 nicht mochte und deswegen "ja kein echter Fan bin". Gerade heutzutage, wo es in einigen Kreisen eher angesagt ist, alles an Harry Potter doof zu finden, finde ich mich eher wieder auf der Verteidigerseite.