-Léon-
*mein Blick sich für einen Moment in seinem verhakt und kaum merklich zusammenzucke*
*das, was in seinen Augen erkenne, nicht nur Verwirrung, sondern auch Furcht ist*
*meine Besorgnis dadurch von Minute zu Minute mehr und mehr wächst*
*diese Person vor mir kaum noch Ähnlichkeit mit dem sonst so positiv gestimmten und besonnenen Luca hat*
*stattdessen das Gefühl habe, dass ein vollkommen Fremder mit dem Gesicht meines Bruders vor mir sitzt*
*sein unverwandter Blick, in dem so keinerlei Erkennen liegt, den Kloß in meinem Hals außerdem immer größer werden lässt*
*nur stumm und etwas stockend nicke bei seiner Frage und mich von ihm mustern lasse*
*einfach hoffe, dass er dieser Verwirrungszustand sich dadurch womöglich aufhebt*
*mich irgendwann dann doch räuspere, als die Hoffnung darauf immer mehr schwindet*
Oui, du bist mein kleiner Bruder, Luca... Erinnerst du dich nicht?
*vorsichtig frage, aber die Antwort schon erahne*
*die schmerzliche Erkenntnis, dass Luca wirklich keinerlei Ahnung hat, wer ich bin, kaum noch zurückdrängen kann*
*seine nächsten Worten das ganze aber noch schlimmer machen, da seine Amnesie nicht nur mich zu betreffen scheint*
*die Lippen beklommen aufeinander drücke und mich zur Ruhe mahne*
*zwar die Angst über Lucas Zustand langsam in mir hochkriechen spüre, sie aber krampfhaft zu unterdrücken versuche*
*leicht zusammenzucke und automatisch meine Hand auf seinen Unterarm lege, als er einen Schmerzenslaut ausstößt*
*beunruhigt die Brauen zusammenziehe und ihn besorgt mustere*
*mich schon fast nach Madam Pomfrey umsehen und nach ihr rufen will, als Lucas brüchige Stimme höre*
Non, non, dir muss überhaupt nichts leid tun.
*sofort entschieden sage und heftig den Kopf schüttle*
*Lucas Unterarm drücke und kurz schlucke*
Du warst zwei Wochen wie vom Erdboden verschluckt. Ich.. wir sind unendlich froh, dass du wieder hier bist.
*mit leicht zitternder Stimme sage, weil die letzten beiden Wochen immer wieder gebangt haben, ob er jemals wiederkommen würde*
Und du wirst dich sicherlich bald wieder an alles erinnern.
*nach einer kurzen Pause hinzufüge und ein zuversichtliches Lächeln versuche*
*dabei selbst so sehr daran glauben möchte, dass Luca wieder vollständig so wird wie vor seinem Verschwinden*
*jedoch einen leisen Zweifel in mir nagen spüre, dass diese Amnesie sicherlich nicht von ungefähr kommt*
*eine Heilung ohne eine festgestellte Ursache auch deutlich schwieriger und zum Teil aussichtslos sein kann*
*das immerhin in meinem Studium und im St. Mungo schon früh festgestellt habe*