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Die Knebel von Mavelon  
Die Knebel von Mavelon

von Steffi von Wolff
 
Vorgestellt von: Milerna Lovegood (Ravenclaw)


Allgemeines zum Buch Die Knebel von Mavelon und dem Autor Steffi von Wolff

Steffi von Wolff wurde am 8. März 1966 in der Nähe von Frankfurt am Main geboren und ist eine deutsche Autorin und Journalistin. Neben ihrer Tätigkeit als Moderatorin und Redakteurin bei hessischen Radiosendern begann sie mit dem Schreiben. Ihr erster Roman „Fremd küssen“ erschien 2003. Die Knebel von Mavelon ist ihr fünfter von insgesamt neun Romanen. Es ist ein historisch-satirischer Roman, dessen Titel sich zum einen auf die Hauptfigur und auf den Handlungsort bezieht, zum anderen ist er aber auch eine parodistische Anspielung auf Die Nebel von Avalon von Marion Zimmer Bradley. Geeignet ist er für Leser ab ca. 12 Jahren.

Klappentext:
Ich finde die Pest zum Kotzen
Die junge Lilian beschäftigt sich heimlich mit Heilkräutern. Durch Zufall erfindet sie die Pille. Die Obrigkeit findet das gar nicht gut: Lilian soll brennen! In weiteren Rollen: Bertram, ein Scharfrichter, der kein Blut sehen kann, Laurentius, ein phobischer Hofnarr, Martin Luther, Robin Hood und viele andere hysterische Gestalten.

Inhaltsbeschreibung zum Buch Die Knebel von Mavelon von Steffi von Wolff

Die Knebel von Mavelon spielt im Jahre 1534 in Hessen im Ort Münzenberg in der Gemarkung Mavelon. Die Hauptfigur und Ich-Erzählerin ist die 17-jährige Lilian Knebel. Ihr bester Freund ist der Scharfrichter Bertram, der seinen Beruf nur aus Familientradition ergriffen hat und gerne Lilians Ehemann werden würde. Diese aber hat einerseits keine Lust, auf den schmierigen Grafen Gernot von Pritzenheim, der auf die Einhaltung des Rechts der ersten Nacht nach der Hochzeit besteht, andererseits möchte sie auch nicht als Frau Henker gerufen werden.
Nach einer weiteren Hexen-Hinrichtung geht Lilian als Magd zur kräuterkundigen Cäcilie, um dieser dabei zu helfen, das Elixier des ewigen Lebens zu finden. Mit ihr entdeckt sie durch Zufall (die trächtige Stute Famfatal pinkelte auf den Salat, dessen Genuss die Hasen unfruchtbar machte) die Anti-Baby-Pille. Diese probieren sie, nach ersten Tests an den Hasen, an Lilians Freundin Konstanze aus, die nach zwei Kindern genug vom Gebären hat. Die Pille wirkt und Konstanze wird nicht mehr schwanger, was allerdings ihrem Mann auffällt. Er findet die Pille, verprügelt seine Frau und reitet mit dem Beweisstück zum Grafen, um die Frauen gefangen nehmen zu lassen. Schließlich werden sie wegen des Erfolgs der Pille zum Tode verurteilt.
Bertram und der Hofnarr Laurentius verhelfen den drei Frauen (Lilian, Cäcilie und Konstanze) zur Flucht und gemeinsam mit ihnen und Lilians Kuh Hiltrud beginnt für die Gruppe eine Reise durch das mittelalterliche Europa.
Die Flucht treibt die Gruppe, die mit der Zeit immer größer wird, durchs Land und es geht von Münzenberg über Marburg, Kassel, Paderborn, Detmold, Hameln, Hannover bis nach Hamburg. Dort steigt die nun schon sehr beachtlich angewachsene Gruppe auf ein Schiff und reist nach England.
Bei ihrer Reise begegnen ihnen einige (historische) Personen, darunter unter anderem:
Robin Hood, Störtebeker, Martin Luther, Christoph Kolumbus und Michelangelo.

Am Anfang der Geschichte befindet sich eine Karte, auf der man den Weg der Gruppe verfolgen kann und im Anschluss an die Geschichte folgen der Epilog und mit Die Wahrheit der Geschichte eine Erläuterung, inwiefern Wahrheit und dichterische Freiheit vermischt wurden.

Die Meinung von Milerna Lovegood (Ravenclaw) zu Die Knebel von Mavelon von Steffi von Wolff

Ich habe das Buch als Empfehlung in einem anderen entdeckt und war gespannt, wie wortwitzig die gesamte Geschichte werden würde. Schon der Klappentext brachte mir ein Schmunzeln aufs Gesicht. Erst der Satz: „Ich finde die Pest zum Kotzen“ und dann die hysterischen (nicht historischen!) Gestalten lösten in mir den Drang aus, dieses Buch zu lesen.

Besonders gefallen hat mir an diesem Buch, dass es sich nicht strikt an irgendwelche historischen Fakten klammert, sondern versucht, ein wenig aus der Moderne in die Vergangenheit zu bringen. Außerdem fand ich es gut, dass die auftretenden bekannten Personen alle losgelöst von ihrer konventionellen Geschichte erscheinen.

Während des Lesens und zwischen zahlreichen Lachanfällen dachte ich immer wieder darüber nach, was wäre, wenn es wirklich so passiert wäre, und stellte mir vor, wie sich wohl die Welt mit dieser frühen Entdeckung der Anti-Baby-Pille entwickelt hätte.

Das Buch ist für alle lesenswert:
- die bereits einen historischen (ernsten) Roman mit vorzugsweise weiblicher Protagonistin gelesen haben und nichts gegen eine Parodie dessen haben,
- die keine Hemmungen haben, sich über historische und/oder verehrte Persönlichkeiten wie Martin Luther oder Robin Hood zu amüsieren,
- die schwarzen und sarkastischen Humor mögen.

(Sonst lieber Finger weg!)

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